"Unsere Wettbewerber dürften sich in ein paar Stunden sicher am Kopf kratzen", feixte Hogan nach der Veranstaltung, an der aero.de teilnahm. Minuten zuvor hatte der Manager das seit fünf Jahren gehütete Geheimnis gelüftet. So lange dauerte es, das neue Produkt mit dem Zulieferer B/E Aerospace zu entwickeln und zuzulassen.
Die bisherigen First-Class-Suiten dachte Etihad zu "Apartments" mit separatem Sessel und einem quer zur Flugrichtung ausgerichtetem Bett weiter. Sechs der neun "Apartments" im Oberdeck der A380 lassen sich bei Bedarf über absenkbare Trennwände zusammenlegen.
Die neuen Abteile sind 74 Prozent größer als die aktuellen First-Class-Suiten von Etihad. Den Passagieren der First wird an Bord der A380 eine Dusche zur Verfügung stehen, die sogar noch einen Tick größer ausfällt als beim Konkurrenten Emirates. Ihre Dusche müssen sich die "Apartment"-Reisenden allerdings teilen.
Die maximal zwei im ultraexklusiven "Residence"-Abteil untergebrachten Fluggäste verfügen über eine private Dusche im eigenen Bad. Ein eleganter Wohnraum, ein vollwertiges Schlafzimmer und ein privater Butler runden die neue Beförderungsklasse auf zwölf Quadratmetern ab.
"Die Residence wird Etihad vom Rest der Industrie abheben", sagte Etihad Chief Commercial Officer Peter Baumgartner. Auf der ersten A380-Strecke nach London werde "ein Oneway-Ticket für die Residence bei etwa 20.000 US Dollar liegen" - unabhängig davon, ob das Abteil allein oder zu zwei genutzt wird. Meilenupgrades in die ultimative Luxuswelt seien möglich.
Hogan: First Class verdient Geld
"Unsere First Class ist im Durchschnitt zu mehr als 60 Prozent ausgelastet, wir verdienen mit dem Produkt Geld", sagte Hogan. "Einige Wettbewerber ziehen sich derzeit aus dem Segment zurück, wir glauben, dass sich Kunden zu uns orientieren werden."
Etihad richtet ihre A380 für 498 Passagiere ein. Hinter der First Class werden 70 - ebenfalls neu entworfene - Business Class "Studios" verbaut. Zwischen First und Business Class fand Etihad noch Platz für eine kleine Lounge mit Bar und einer Sitzecke für sechs Personen. Fünf weitere Passagiere können in der Lounge stehen.
"Unsere Business Class Studios sind besser als die First Class der meisten europäischen Fluggesellschaften", wirbt Hogan für die neue Business Class.
Dieses Versprechen können Geschäftsreisende bald nicht nur an Bord der A380 überprüfen - auch die Boeing 787-9 von Etihad erhalten Studios. Dass einige Abteile wie auch bei British Airways in gegenläufiger Anordnung "rückwärts" fliegen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache.
Etihad hat 71 Boeing 787-9 bestellt. Aus dem ersten Los von 41 Flugzeugen werden 20 Flugzeuge mit drei Klassen und 21 Flugzeuge mit zwei Klassen geliefert. "Das gibt uns im Streckennetz eine höhere Flexibilität", sagte Hogan.
Ihre übrigen Interkont-Teilflotten will Etihad mit einem Retrofit-Programm von nächstem Jahr an auf den aktuellen Premiumstandard bringen.
Etihad bringt 787-9 nach Düsseldorf
Etihad erwartet ihren ersten von zehn Superjumbos im Dezember und nimmt das Flugzeug im selben Monat in Betrieb. Nächstes Jahr sollen vier, 2016 drei und 2017 die letzten zwei A380 von Airbus geliefert werden. Per Option kann Etihad bis zu fünf A380 nachordern.
Die erste 787-9 soll bereits im Oktober in Abu Dhabi landen, wird aber ebenfalls erst im Dezember im regelmäßigen Linienverkehr eingesetzt. Neben Washington und Mumbai wird auch Düsseldorf 2015 ein frühes 787-Ziel von Etihad sein. "Dort haben wir mit Air Berlin eine erstklassige Technik, die sich um das Flugzeug kümmern wird", sagte Hogan.
© aero.de | Abb.: aero.de | 05.05.2014 15:04
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http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304831304579543180466074874.html?mod=top_news_finanzen#slide/7
Einfach mit der Maus auf das Bild und es baut sich eine schwarze Fläche mit einem Pfeil auf, mit dem man/frau weitere Bilder aus der Luxusklasse anschauen kann.
Empfehlenswert!
Das ist allerdings auch bitter nötig. Wer regelmäßig EK/EY Business fliegt, kennt das bisweilen extrem abgewohnte Mobiliar. Einen Sitz in einer EY A340-300 (noch der türkise) habe ich an Bord neulich abgelehnt, der war mir schlicht zu speckig, um da acht Stunden drauf zu sitzen.
Das neue Interior sieht etwas weniger nach "Aladdin-Design" aus als das bisherige. Sicher ebenfalls ein richtiger Schritt.
Dem kann ich voll zustimmen. Die türkise Business Class bei Etihad empfand ich bisher als Katastrophe. Die Sitze sind unbequem und es fehlt vollkommen an Ablagemöglichkeiten. Was das angeht, kann es jetzt nur besser werden.
Das ist allerdings auch bitter nötig. Wer regelmäßig EK/EY Business fliegt, kennt das bisweilen extrem abgewohnte Mobiliar. Einen Sitz in einer EY A340-300 (noch der türkise) habe ich an Bord neulich abgelehnt, der war mir schlicht zu speckig, um da acht Stunden drauf zu sitzen.
Das neue Interior sieht etwas weniger nach "Aladdin-Design" aus als das bisherige. Sicher ebenfalls ein richtiger Schritt.
Dieser Beitrag wurde am 06.05.2014 11:25 Uhr bearbeitet.