Streikwarnung für Belair
Älter als 7 Tage

Air Berlin kürzt Schweizer Piloten das Gehalt

ZÜRICH - Air Berlin droht ein Pilotenstreik bei ihrer Schweizer Tochter Belair. Das Unternehmen soll Personalkosten senken, um nicht unter die Räder der Konkurrenz zu geraten. Über das "ob" wird eigentlich gar nicht mehr gestritten, nur beim "wie" fühlen sich die Piloten inzwischen gründlich betuppt.

"Die Piloten der Belair haben traditionell eine große Bindung zum Unternehmen und waren auch in der Vergangenheit immer bereit, einen (...) Beitrag für das Unternehmen zu leisten", unterstrich Arne von Schneidemesser, Präsident der Belair-Pilotengewerkschaft Belpers, am Montag noch einmal Kompromissbereitschaft.

Acht Millionen Euro Personalkosten, so hieß es im September, müsse Belair kurzfristig einsparen.
Um dieses Ziel zu erreichen sollten die Gehälter im Management um 20 Prozent sinken. Piloten sollten auf 15 Prozent, Flugbegleiter auf 10 Prozent ihres Verdienstes verzichten. Das Pilotencorps sollte von 80 auf 72 Stellen verkleinert werden.

Air Berlin
Air Berlin Flugzeuge, © Air Berlin

Durch "Änderungskündigungen" der Einzelarbeitsverträge versuche Belair bei ihren Piloten jetzt jedoch, "Einkommenseinbußen von über 30 Prozent" durchzusetzen, wettert Belpers. Zusätzlich seien die möglichen Arbeitstage im Jahr vom Unternehmen einseitig um 18 Prozent angehoben worden.

Piloten fordern Tarifvertrag

"Belair Airlines AG hat die Arbeitsbedingungen der Piloten massiv verschlechtert", fasst Belpers den Sachstand zusammen. Gespräche über die Ausgestaltung der Beschäftigungverhältnisse in einem Gesamtarbeitsvertrag habe das Belair-Management "kategorisch abgelehnt".

"An einer gemeinsamen Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen bestand und besteht seitens Belair kein Interesse", wendete sich die Belpers am Montag in einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit. "Als letztes Mittel" hätten die Belair-Piloten daher mit 92 Prozent für Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt.

"Die Möglichkeiten reichen bis hin zur vollständigen Bestreikung der Air Berlin-Flüge ab der Schweiz, sollte Belair nicht zu Verhandlungen bereit sein", schließen die Schweizer Air Berlin-Crews ihre Warnung an das Management.

In der Schweiz tobt ein zunehmend rauer Wettbewerb unter den Airlines. Easyjet und Etihad Regional gewinnen mit günstigen Tickets Marktanteile. Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss hält mit einer Angebotsoffensive dagegen, gibt sich dem Druck der Günstigflieger am Flughafen Basel 2015 aber geschlagen.
© aero.de | Abb.: Air Berlin | 09.12.2014 10:02

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Beitrag vom 09.12.2014 - 19:58 Uhr
Die kleinste Gruppe, zugegeben mit dem höchsten Gehalt, solls reissen. Unrealistisch weil die Anzahl der MA nicht auslangt um solch einen Betrag zu stemmen. 72 Piloten sollen 8 MIO einpsaren. Ja bitte, wenn mein Gehalt das könnte.


Ich habe den Bericht so verstanden, dass 8 Mio insgesamt bei Management, Piloten und Kabine nach dem Schlüssel 20/15/10 eingespart werden solte, und nicht nur durch die Piloten.

Gruss aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2014 20:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.12.2014 - 14:18 Uhr
Kommt mir alles sehr bekannt vor.
Die kleinste Gruppe, zugegeben mit dem höchsten Gehalt, solls reissen. Unrealistisch weil die Anzahl der MA nicht auslangt um solch einen Betrag zu stemmen. 72 Piloten sollen 8 MIO einpsaren. Ja bitte, wenn mein Gehalt das könnte.
Man sorgt wieder für Sturm im Wasserglas.
Interessant. Als hätten sich die GF der Airlines zusammengeschlossen, insgesamt in EU die Pilotengehälter um 20 % ( da sind sie sich ja mal einig ) zu drücken.

AF - Streik, LH - Kampf, AB - versuchen wir mal. Na dann los.

Und dann, selbst wenns gelingt? dann kommt in 2 Jahren Cannibalismus Air aus Timbuktu, via EU AOC per Aktieneinkauf und dann müssen wieder 15-20 % runter, weil der das ja anbietet. Eine Schraube ohne Ende. Deshalb NEIN !

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2014 14:19 Uhr bearbeitet.


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