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Zwischenbericht zu MH370 bringt kaum neue Erkenntnisse

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Bluefin-21 Tauchdrohne an Bord der Ocean Shield, © Commonwealth of Australia

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KUALA LUMPUR - Die malaysische Transportbehörde hat kaum neue Erkenntnisse zum Verschwinden von Flug MH370. Das geht aus der Mitteilung hervor, die sie am Sonntag, genau zum Jahrestag des mysteriösen Unglücks, in Kuala Lumpur veröffentlichte. Flug MH370 war mit 239 Menschen an Bord am 8. März 2014 spurlos verschwunden.

In einem dreiseitigen Papier heißt es, das internationale Expertenteam sei weiter mit denselben Aufgaben beschäftigt wie bisher, darunter: Prüfung technischer Daten zur Flugtauglichkeit der Maschine, der Radaraufzeichnungen und Satellitendaten, der Papiere zur Ladung an Bord, und von Information über die Crew-Mitglieder.

"Das Expertenteam erwartet mehr faktische Informationen vom Wrack und den Flugdatenschreibern, wenn die Maschine gefunden wird", heißt es. Dazu erstellte das Ministerium einen mehr als 500 Seiten starken Bericht mit allen Fakten, die zu MH370 bekannt sind.

Verdächtigungen gegen den Kapitän von Unglücksflug MH370 entbehren nach Überzeugung internationaler Ermittler jeder Grundlage. Es gebe kein Hinweis auf ein Motiv, warum Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah die Boeing 777-200ER 9M-MRO mit 239 Menschen an Bord absichtlich ins Verderben gelenkt haben sollte, erklärte das malaysische Verkehrsministerium.

Der Pilot ist seit einige Monaten im Visier unabhängiger Recherchen, weil die Kommunikationssysteme an Bord gleichzeitig stoppten und die Maschine nach dem letzten Radarkontakt abrupte Kursänderungen vollzog.

"Es sind keine Episoden von Apathie, Angst oder Reizbarkeit bekannt", heißt es über Zaharie in dem neuen Bericht. "Es gab weder Anzeichen von Verhaltensänderungen, noch sozialer Isolation, neuen Interessen oder Selbstvernachlässigung, und keinen Drogen- oder Alkoholmissbrauch beim Piloten, dem ersten Offizier oder anderen Crew-Mitgliedern."

Nach einer anderen These könnte ein Kabel- oder Reifenbrand der Boeing zum Verhängnis geworden sein.

Klarheit können letztlich nur die Flugschreiber bringen. Die Batterie eines Senders, mit dessen Hilfe die Aufzeichnungsgeräte bis zu 30 Tage nach dem Verschwinden hätten geortet werden können, sei abgelaufen gewesen, teilten die Ermittler am Sonntag mit.

Malaysias Regierungschef will weiter nach MH370 suchen

Ein Jahr nach dem rätselhaften Verschwinden hält das Heimatland der Airline an der Suche nach der Maschine fest. Das betonte Regierungschef Najib Razak.

"Das Verschwinden von MH370 ist beispiellos, ebenso wie die Suche", sagte Najib. "Es ist bei weitem die komplexeste und herausforderndste Suche in der Geschichte der Luftfahrt." Das Wrack wird in einer der entlegensten Ozeanregionen der Welt rund 2.000 Kilometer westlich von Perth im Indischen Ozean vermutet. Dort ist das Wasser teils 6.000 Meter tief und der Meeresboden mit Bergen und steilen Klippen zerfurcht. Australien koordiniert die Suche.
© dpa | Abb.: Pieter van Marion, CCBYSA | 08.03.2015 09:55

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Beitrag vom 08.03.2015 - 13:28 Uhr
Hattes Du mehr erwartet?

Mit der Datenlage hätte man die Suche bei Australien erst gar nicht starten können oder gar dürfen!
Hätte man allen Sichtungen sofort nachgehen sollen? Das wäre auch planlos!

Jede erfolglose Suche lässt sich auch so interpretieren:
"Das Ganze hat freilich auch seine Logik, wenn man mit gezieltem Aktionismus die tatsächlichen Ereignisse verschleiern will."

Wie verhindert man derartige Unterstellungen, wenn man keinen richtigen Anhaltspunkt für die Suche hat? Man sucht erst gar nicht und erklärt nach drei Tagen bzw. gemäss lokalen Gesetzen alle für tot?
Wie verhindert man Unterstellungen, man wüsste zwar alles, würde aber nicht mit der Wahrheit herausrücken?

Nachtrag: Deep Throat - es hat drei Jahrzehnte gedauert, bis sich der Akteur bekannte!
Es kommt schon häufiger vor, dass Mittäter erst nach Jahren ihre Straftaten zugeben oder ausplaudern!
Dann müssen wir halt warten!


Dieser Beitrag wurde am 08.03.2015 17:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.03.2015 - 11:29 Uhr
Viele Angehörige argwöhnen seit den anfänglich chaotischen und widersprüchlichen Angaben zu dem Unglück, dass die malaysischen Behörden etwas verbergen.
Das ist wohl offensichtlich. Die Gretchenfrage lautet doch: Warum ließ die malaysische Regierung zwei Wochen lang im Chinesischen Meer nach einem abgestürzten Flugzeug suchen, obwohl sowohl die Luftwaffe (primäre Luftraumüberwachung) als auch die MH-Technik (intakte Satellitenkommunikation) gewusst haben MUSS, dass die Maschine noch flog !!! Die einzig plausible Erklärung dafür ist, dass die Maschine NICHT gefunden werden sollte. Aus welchem Grund auch immer.

Genauso rätselhaft ist das Motiv der Australier. Deren Suchgebiet ist so fiktiv wie jenes der Malaysier. Das Ganze hat freilich auch seine Logik, wenn man mit gezieltem Aktionismus die tatsächlichen Ereignisse verschleiern will. Da kann ich Herrn Clark von der Emirates nur beipflichten.


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