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Eurowings Europe plant mit externen Check-Kapitänen

Eurowings
Eurowings D-AIZR, Hamburg Airport, © Gerhard Vysocan

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FRANKFURT - Eurowings Europe spaltet das Tarifgefüge der Lufthansa in gut und mäßig bezahltes fliegendes Personal. Penibel achtet Lufthansa darauf, dass es bei der Bereederung der neuen Günstigplattform zu keinen Überlappungen kommt und nimmt eine neue Reibungsfläche in Kauf.

"Wir sind mittelschwer prächtig vom Stuhl gefallen", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aero.de. Gemeint ist eine auf den ersten Blick harmlose Stellenausschreibung. Eurowings Europe sucht ab Februar 2016 Check-Kapitäne für den Aufbau ihres A320-Flugbetriebs.

Allerdings richtet sich das Angebot nicht an gegebenenfalls wechselbereite Plioten mit TRI/TRE-Qualifikation aus dem eigenen Konzern, sondern direkt an Kapitäne von Air Berlin. Air Berlin, die offenbar mit einem Personalüberhang kämpft, würde ihre Piloten für den Einsatz bei Eurowings Europe freistellen.

Das Gastspiel in Österreich ist zwar auf maximal 18 Monate befristet. "Nach dem Ablauf des vereinbarten Zeitraums der Ruhendstellung tritt der Arbeitsvertrag mit Air Berlin (aber) wieder vollumfänglich in Kraft", informiert ein Dokument zur Ausschreibung, das aero.de vorliegt.

Mit einem gebotenen Monatsgehalt von 19.500,- Euro werden die von Air Berlin entliehenen A320-Check-Kapitäne bei Eurowings Europe zu den am besten bezahlten Piloten im Lufthansa-Konzern gehören, sogar mehr verdienen als nach Konzerntarif entlohnte TRI/TRE von Germanwings.

Letztere fragte Lufthansa laut Quelle erst gar nicht an. Das mag man auf vier Arten verstehen:
  1. Lufthansa kann eigene Kapitäne derzeit schlicht nicht entbehren
  2. Frankfurt zweifelt insgeheim an der Neutralität konzerneigener Check-Kapitäne beim Aufbau des Günstigflugbetriebs
  3. Lufthansa will beweisen, dass der Aufbau von Eurowings Europe ohne jede Beteiligung der eigenen Piloten zu stemmen ist. Koste es, was es wolle.
  4. Ein bisschen von allem
Der Vorgang streut ein weiteres Sandkorn ins Getriebe zwischen Lufthansa und ihrem fliegenden Stammpersonal. Nicht mehr und nicht weniger. Er zeigt, wie schlecht es um das Vertrauensverhältnis von Piloten und Management nach Tarif-Dauerzwist, Streiks und etlichen Treffen vor Gericht inzwischen bestellt ist.
© aero.de | Abb.: Aleem Yousaf, CCBYSA | 05.11.2015 14:57

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Beitrag vom 10.11.2015 - 13:01 Uhr
Ich versuche, wenn möglich, keine LH-Flüge zu buchen, die von Cityline oder anderen Töchtern geflogen werden. Für die hohen Ticketpreise will ich auch einen entsprechenden Gegenwert an Qualität und Sicherheit.

Macht keinen Unterschied an der Sicherheit ob mit Classic oder CLH
Beitrag vom 09.11.2015 - 10:54 Uhr
Über meine Umgangsformen können wir gerne diskutieren, allerdings ist das in einem Aviationforum eher langweilig.

Ich teile allerdings die Meinung, das wir etwas argumentativer werden sollten.
Damit meine ich auch so etwas:
"Wenn Sie sich so weiter behacken, werden sie alle zu Ryanair Konditionen als selbstständige Contractors unterwegs sein, weil sie es nicht besser verdient haben!!!"

Reissen wir uns ALLE zusammen?
CRJ9
Beitrag vom 09.11.2015 - 10:24 Uhr
@sf260, crj9, MrNo...

Ihre Umgangsformen sprechen weder für CLH, noch KTV Piloten, noch sonst irgendwelche Piloten!!!

Wenn wir uns so weiter behacken, werden wir alle zu Ryanair Konditionen als selbstständige Contractors unterwegs sein, weil wir es nicht besser verdient haben!!!

Das ist weder im CLH-, noch KTV-, noch AB-, sonst irgendein-Piloten Interesse!!!

Reißt wir uns alle mal zusammen!

Änderung wegen absolut berechtigter Kritik;-) Sorry!

Dieser Beitrag wurde am 09.11.2015 13:16 Uhr bearbeitet.


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