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Delta kauft gebrauchte 777 für 7,7 Millionen Dollar

ATLANTA - Delta hat eine Absichtserklärung zum Erwerb einer gebrauchten Boeing 777 unterzeichnet. Boeing-Aktien drehten nach dieser eigentlich nicht weltbewegenden Nachricht am Donnerstag ins Minus - denn das Flugzeug soll für gerade einmal 7,7 Millionen US-Dollar den Besitzer wechseln.

Delta-Chef Richard Anderson trat im Oktober eine hitzige Debatte über eine Blase im Markt gebrauchter Widebodies los. Delta seien zehn Jahre alte Boeing 777-200 für 10 Millionen US-Dollar angeboten worden, erklärte Anderson. Die Branche hob die Augenbrauen, Boeing versuchte es mit Schadensbegrenzung.

"Mit meiner Äußerung, dass gebrauchte 777 für 10 Millionen Dollar im Markt sind, lag ich falsch", läutete Anderson am Donnerstag nun die nächste Runde der Kontroverse ein. "Tatsächlich kosten sie 7.7 Millionen Dollar. Wir haben gerade eine Absichtserklärung für den Kauf einer unterschrieben."

Delta-Chef Richard Anderson, 17.12.2015, © Twitter

Delta verbreitete den Kommentar zusätzlich über Twitter, hält sich zum Verkäufer aber bedeckt und hat auf eine Anfrage zu Details und Zustand des Flugzeugs bisher nicht reagiert. Im November ließ Delta durchblicken, Flugzeuge auch einfach zur als Teilespender einzukaufen. Ein Boeing-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Im schwächelnden Gebrauchtmarkt hat Anderson einen Hebel gefunden, mit dem er Verhandlungsdruck auf Boeing und Airbus aufbauen will. "Heute laden wir die OEM nach Atlanta ein", sagte Anderson am Donnerstag auf einem Investorentag. "Wir möchten vielleicht ein paar Flugzeuge kaufen, sofern der Preis stimmt."

Deutsche-Bank-Analyst Douglas Runte rechnet in einer Donnerstag veröffentlichten Analyse damit, "dass der Druck auf den Markt für gebrauchte Großraumflugzeuge auf kurz- und mittelfristige Sicht anhält", auch wenn sich die Situation "nicht so katastrophal darstellt wie von Delta Airlines beschrieben".

Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Zahl der geparkten Boeing 777-200ER gleichwohl auf 34 Flugzeuge versechsfacht, merkt Runte an. Zeitgleich stehen laut Runte derzeit 46 Airbus A330-200 am Boden, dreimal soviele wie noch im November 2014.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Delta | 18.12.2015 11:01

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Beitrag vom 20.12.2015 - 18:05 Uhr
Viele haben die B787 bzw. A350XWB wegen des stark gestiegenen Ölpreises gekauft. Daß der Ölpreis jetzt wieder so niedrig ist, war nicht zu erwarten.
Wer alles kann sich aber eine B777 oder eine A330, A340 bzw. gar A380 gebraucht überhaupt leisten? Man muß den Flieger doch einigermaßen voll bekommen! Die Betriebskosten dürften doch recht hoch sein.
Weshalb will Anderson überhaupt noch verhandeln, wenn er doch so billige Gebrauchte leicht bekommen kann?

Dieser Beitrag wurde am 20.12.2015 18:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.12.2015 - 15:39 Uhr
Hier redet man jetzt nur über die 777-200 und A330-200, das sind jetzt wirklich nicht die Verkaufsschlager der jeweiligen Reihe.

Klar, zumal die B772 wahrscheinlich fruehe ohne die ER sind, somit auch noch eine begrenzte Reichweite unter 10.000km haben.

Nur wenn man die Flieger quasi umsonst bekommt, und das Oel so billig ist wie aktuell, dann ist es halt schon ein untershcied ob ich 250 Mio. fuer meine 77W oder A350 finanzieren & abschreiben muss oder 10 Mio. fuer eine gebruachte B772.
Beitrag vom 20.12.2015 - 10:42 Uhr
Hier redet man jetzt nur über die 777-200 und A330-200, das sind jetzt wirklich nicht die Verkaufsschlager der jeweiligen Reihe.


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