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Sicherste Airlines kommen aus asiatisch-arabischem Raum

Cathay Pacific Boeing 777-300ER
Cathay Pacific Boeing 777-300ER, © Ingo Lang

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HAMBURG - Die weltweit fünf sichersten Airlines kommen nach Untersuchungen von Hamburger Flugunfall-Experten aus dem asiatisch-arabischen Raum. Wie schon zuvor führte auch im Jahr 2015 die aus Hongkong stammende Cathay Pacific die Sicherheitsliste der 60 größten Fluggesellschaften an.

Danach folgen Emirates aus Dubai, Eva Air aus Taiwan, Qatar Airways aus Katar sowie die chinesische Hainan Airlines. Das geht aus einem vorab veröffentlichten Beitrag des Hamburger Flugunfallbüros "Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre" (JACDEC) für das Luftfahrtmagazin "Aero International" hervor. Erst auf Rang sechs folgt mit KLM eine europäische Fluggesellschaft.

Unter den Top Ten vertreten sind zudem Air New Zealand (7), die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende Etihad Airways (8), Japan Airlines (9) und die portugiesische TAP (10). Die deutschen Gesellschaften Lufthansa (12) und Air Berlin (20) schaffen es immerhin noch in die Top 20.

Die Lufthansa lag beim Indexwert hauchdünn vor der australischen Qantas. Die Australier waren kürzlich von einer Mitte 2013 gegründeten heimischen Rating-Agentur nach etwas anderen Kriterien zur sichersten Fluggesellschaft erklärt worden. Schlusslicht ist im JACDEC-Ranking Vietnam Airlines (60).

Die Hamburger Unfalluntersucher messen bei ihrer Bewertung unter anderem Verkehrsleistung und Zwischenfälle und betrachten einen Zeitraum von 30 Jahren. Neben Flugzeug-Totalverlusten werden auch schwere Zwischenfälle erfasst.

Dabei muss es sich nicht unbedingt um Unfälle im klassischen Sinn handeln, es kann auch um Beinahe-Kollisionen oder riskante Situationen gehen. Je länger ein Unfall zurückliegt, umso schwächer wirkt er sich auf den JACDEC-Sicherheitsindex aus. Verschiebungen in der Liste bedeuten also nicht, dass die betreffenden Unternehmen nicht mehr sicher sind.

Die deutsche Germanwings, die 2015 mit einem vorsätzlich in die Alpen gelenkten Airbus die Sicherheitsdebatte in der Zivilluftfahrt beherrschte, war wegen ihrer Verkehrsleistung nicht unter den 60 weltgrößten Airlines. Dadurch verzeichnete 2015 keine einzige Gesellschaft aus der betrachteten Gruppe ein größeres Unglück - obwohl es auch Unfälle gab, bei denen Flugzeuge als Totalverlust abgeschrieben werden mussten. Menschenleben waren dabei nicht zu beklagen.

Entsprechende Unglücke hatten die Gesellschaften Turkish Airlines und Air Canada - sowie die südkoreanische Asiana: Im April hatte einer ihrer A320-Jets rund 300 Meter vor dem japanischen Flughafen Hiroshima eine Antenne des Landesystems gestreift und mit dem Heck den Boden berührt. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon - der Airbus dagegen wurde aufgrund seiner Beschädigungen verschrottet.

Das JACDEC in Hamburg ist eine weltweit angesehene Institution mit globaler Datenbank. Sie arbeitet mit den führenden Luftfahrtbehörden zusammen.

Die Pilotenvereinigung Cockpit sieht seine jährliche Sicherheitsliste als Klassiker, mahnt aber zur Vorsicht. "Man sollte solche Statistiken stets mit Vorsicht betrachten, sie bieten lediglich eine Orientierungshilfe", sagt Cockpit-Sprecher Markus Wahl.

Er sieht Sicherheitsrankings eher als tendenzielle Indikatoren für die Flugsicherheit eines Jahres. Seine Bedenken zielen in eine ganz andere Richtung: "Wenn der Flug selbst billiger als die Fahrt zum Flughafen ist, würde ich mir die Frage stellen, ob das die Kosten deckt und wo diese Airline die Kosten einspart."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 12.01.2016 08:43

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Beitrag vom 15.01.2016 - 13:58 Uhr
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, oder so...

Der letzte Satz dieses Artikels ist der einzige der (er)zählt. Alles andere ist la la la bla bla bla.

Ist der Flug billiger als die Fahrt zum Flughafen, dann fang an zu denken, ob die Fluglinie eine gesunde Wahl ist!
Beitrag vom 12.01.2016 - 17:10 Uhr
Was für eine unwichtige Liste... Eine kleine Aktualisierung der Regeln wäre mal angebracht...

Eben. Eher eine Glücksliste. QF rutscht weit nach hinten? Das bei QF ein Materialfehler im Triebwerk und Pitots wegen Herstellermängeln vereist sind kann man ihnen wirklkich nicht in die Schuhe schieben! Beide Vorfälle wurden mit höchstem fliegerischen Können unfallfrei abgeschlossen. Das spielt aber keine Rolle. Welch ein Unfug!
Beitrag vom 12.01.2016 - 13:39 Uhr
Was für eine unwichtige Liste... Eine kleine Aktualisierung der Regeln wäre mal angebracht...


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