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Easyjet bereitet Abflug aus Großbritannien vor

Easyjet-Chefin Carolyn McCall
Easyjet-Chefin Carolyn McCall, © Easyjet

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LONDON - Easyjet sieht sich nach dem "Brexit"-Votum nach einem neuen Standort für ihren Unternehmenssitz innerhalb der EU um. Airlinechefin Carolyn McCall habe im kleinen Kreis signalisiert, dass eine Sitzverlegung wohl unausweichlich sein werde, meldet "Sky News".

Easyjet habe ihre Fühler sogar schon in andere EU-Staaten ausgestreckt, die ihr ein AOC für den EU-Luftverkehrsbinnenmarkt (ECAA) ausstellen könnten. Die Airline könnte einer der ersten "Corporate Brefudgees" werden.

Von einer Verlegung des Firmensitzes in einen sicheren EU-Hafen wäre nur eine überschaubare Zahl an Mitarbeitern betroffen. Ihren flugbetrieblichen Schwerpunkt sieht Easyjet nämlich auch langfristig in Luton und den weiteren Standorten im Vereinigten Königreichen.

Nach Daten des Welt-Airlineverbands IATA verteilt Easyjet 49 Prozent ihrer Kapazitäten auf Flüge zwischen dem Vereinigten Königreich und den übrigen EU-Staaten - der Brexit trifft Easyjet besonders hart. Unmittelbar nach dem Referendum gab McCall eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal heraus.

Großbritannien könnte im Zuge der Austrittsverhandlungen zwar versuchen, der ECAA als Nicht-EU-Staat beizutreten. Der Pakt steht auch Ländern außerhalb des Blocks offen - Norwegen und Island sind Mitglieder der ECAA aber nicht der EU. Mit einer Sitzverlegung in die EU ginge Easyjet aber in jedem Fall auf Nummer sicher - wie es sich für ein börsennotiertes Unternehmen gehört.

Eine Entscheidung, ob und in welches EU-Land Easyjet umzieht, könnte noch in diesem Jahr fallen, heißt es bei Sky News.

Update 16:03 Uhr: Easyjet will weiteres AOC beantragen

Easyjet reagierte am Nachmittag auf den Bericht. Man werde ein AOC in der Europäischen Union beantragen, teilte das Unternehmen mit. Dies sei eine Art Vorsorgemaßnahme. Eine Verlagerung der Firmenzentrale aus Luton bei London sei aber nicht vorgesehen.

Easyjet drängt die britische Regierung und die EU, einen völlig freien und deregulierten Luftverkehrsmarkt auch nach dem Brexit aufrecht zu erhalten. "Das würde bedeuten, dass Easyjet und alle europäischen Fluglinien weiterhin so operieren können wie heute", betonte der Billigflieger in einer Erklärung.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.07.2016 13:28

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Beitrag vom 06.07.2016 - 15:49 Uhr
Ich verstehe nicht warum man die Steuerschlupflöcher auf EU-Ebene nicht verbietet, sich aber um Gurken kümmert.
Beitrag vom 01.07.2016 - 20:40 Uhr
Na wer Böses denkt, könnte meinen, dass es eine günstige Ausrede ist sich einen steuerlich günstigeren Hauptsitz zu suchen.
Ist generell in der Luftfahrt wohl die Regel:
wie böser man denkt um so mehr rückt man an die Warheit 😀
Beitrag vom 01.07.2016 - 20:00 Uhr
Na wer Böses denkt, könnte meinen, dass es eine günstige Ausrede ist sich einen steuerlich günstigeren Hauptsitz zu suchen.


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