Kabinenpersonal
Älter als 7 Tage

Ufo kritisiert Eurowings-Tarifabschluss mit Verdi

Eurowings
Eurowings, © Lufthansa

Verwandte Themen

BERLIN / KÖLN - Die Gewerkschaft Verdi und Eurowings haben bei Tarifverhandlungen für rund 460 Kabinenbeschäftigte bei dem Lufthansa-Billigflieger eine Einigung erzielt. Das teilten beide Seiten am Freitagabend mit. Eurowings wolle diesen Abschluss auch der Konkurrenzgewerkschaft Ufo anbieten, hieß es.

Demnach erhöhen sich die Gehälter der Flugbegleiter zum 1. Oktober 2016 um 2,5 Prozent, am 1. Oktober 2017 um weitere 2,5 Prozent und zum 1. Oktober 2018 nochmals um 1,25 Prozent für den Zeitraum von sechs Monaten.

Die Gewerkschaft Ufo allerdings bezeichnete den Tarifabschluss von Eurowings mit Verdi als "massive Provokation". "Zur Vermeidung von Arbeitskämpfen trägt dies nicht bei", sagte Ufo-Tarifexperte Nicoley Baublies am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur.

Baublies sprach mit Blick auf den Verdi-Abschluss von einem "Unterbietungstarifvertrag". Ufo habe höhere Forderungen gestellt. Die Gewerkschaft werde den Abschluss nun im Einzelnen bewerten und über das weitere Vorgehen beraten. Ufo hatte Ende Oktober bei Eurowings gestreikt.

Beide Gewerkschaften beanspruchen für sich, bei Eurowings die stärkere Gewerkschaft zu sein. Sollten beide Gewerkschaften einen Tarifvertrag erreichen, müsste ein sogenanntes Tarifeinheitsverfahren in Gang gesetzt werden - falls die Verträge miteinander kollidieren. Dann müsste notariell festgestellt werden, wer die meisten Gewerkschaftsmitglieder hat. Der Tarifvertrag der Gewerkschaft, welche die meisten Mitglieder hat, würde dann gelten.

Eurowings-Personalchef Jörg Beißel sagte, mit dem Abschluss mit Verdi sei das Unternehmen an die "Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren" gegangen. Die Einigung sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Lösung der Tarifkonflikte in der Eurowings-Kabine.

Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle sprach von einem "sehr guten Ergebnis". Das gute Ergebnis sei vor allem auch aufgrund der Bereitschaft der Beschäftigten erzielt worden, für ihre berechtigten Forderungen zu streiken.
© dpa-AFX | 02.12.2016 20:54

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 04.12.2016 - 11:41 Uhr
Ja, der Markt verändert sich und der langfristige Vertrag mit LH wird für UFO jetzt teuer. Hier ist ein großer Mitgliederschwund zu verzeichnen und die Jungen zahlen nur läppische beiträge. FR und U2 kommen gut ohne UFO klar, AB schrumpft gewaltig, GW löst sich auf und TUI bringt es auch nicht. Condor muss man sehen, ob es da überhaupt eine Zukunft gibt. Verlust in zeiten billigen Sprits und die Abhängigkeit von TC.

Das sieht nicht gut aus für UFO.
Beitrag vom 04.12.2016 - 10:54 Uhr
Der Ärger von Ufo ist doch ganz klar verständlich. 2 Gewerkschaften, die sich um die selben Personen streiten. Wer den Tarifvertrag abschließen will, muss jetzt die meisten Mitglieder haben.
Wenn UFO laut schreit, dann ratet mal, ob die mehr Mitglieder haben als verdi oder nicht.
Egal was die im Nachgang verhandeln ( und wenn es 10% mehr Lohn ist ) wird Null und Nichtig sein, dann die größere Gewerkschaft verhandelt den Tarif.
Bin mal gespannt, ob es einen gerichtlichen Größenvergleich gibt, oder ob UFO einfach ruhig bleibt.
Beitrag vom 03.12.2016 - 01:27 Uhr
Ja natürlich, denn das ist exakt worum es UFO und VC einzig und alleine geht, die Macht zu behalten! Und das wird schön auf den Rücken der Mitglieder ausgetragen durch total übertriebene Forderungen, die sowieso niemals erreicht werden können. Ein Teil, nämlich offensichtlich die Verdi Mitglieder, hat schon verstanden, dass nachgeben manchmal der beste Weg ist. Die anderen streiken halt eben weiter bis sie nehmen müssen, was noch übrig bleibt.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden