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Ryanair hat mit Lufthansa-Leasing-Deal ein Problem

LONDON - Ryanair grätscht in den Leasing-Deal von Lufthansa und Air Berlin. Die Iren bereiten in Deutschland eine Kartellbeschwerde gegen die Anmietung von 38 Airbus A319 und A320 samt Air-Berlin-Personal durch Lufthansa vor, sagte Ryanair Betriebsvorstand David O`Brien am Donnerstag in London.

"Warum sollte Lufthansa eine solche Vereinbarung eingehen? Einzig und allein um den Markt zu behindern", zitiert das "Handelsblatt" den Manager. Laut O`Brien liegt Lufthansa im Wet-Lease-Geschäft mit Air Berlin über den Produktionskosten der eigenen Günstigplattform Eurowings.

eurowings Airbus A320
Eurowings Airbus A320, © Ingo Lang

Das Bundeskartellamt nimmt den Deal bereits unter die Lupe. "Für die EU ist diese Kooperation kein Zusammenschluss im Sinne des europäischen Rechts, wir prüfen das jetzt nach dem deutschen Kartellrecht", sagte Deutschlands oberster Wettbewerbshüter Andreas Mundt im Dezember der "Rheinischen Post".

Etwas Überzeugungsarbeit wird Lufthansa wohl leisten müssen. "Immerhin würde von der künftigen Air Berlin ein Drittel der Flotte für den Hauptwettbewerber fliegen", gab Mundt zu Bedenken. Ein Selbstläufer wird der Deal nicht - trotzdem dürfte die Ryanair-Beschwerde ins Leere laufen, ist man sich im Lufthansa-Lager sicher.

Ryanair will in den nächsten Jahren in Deutschland kräftig wachsen und Lücken füllen, die Air Berlin mancherorts hinterlässt. Auch das abgespaltene Touristikgeschäft, in dem sich NIKI, TUIfly und Etihad Airways zusammentun, ist Ryanair ein Dorn im Auge. Dagegen werde man ebenfalls "vorgehen", sagte O`Brien.

In Sachen Kartellrecht ist Ryanair ein gebranntes Kind - mehrere Anläufe auf eine Komplettübernahme des irischen Konkurrenten Aer Lingus scheiterten am eisernen "No" der Wettbewerbsbehörden. Am Ende landete Aer Lingus 2015 im British-Airways-Konzern IAG.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 14.01.2017 18:41

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Beitrag vom 16.01.2017 - 10:00 Uhr
Ich denke FR muss lernen, dass je höher man steigt (bzw je größer man wird) die Luft dünner wird. Der Deal scheint für EW ja wirklich gut zu sein, wenn FR sich nicht zutraut hier mit der bisherigen Strategie (günstige Preise) ein passsables Stück vom Kuchen zu bekommen.

Das kann sich natürlich auch mal ändern, aber bisher war nicht festzustellen, das Ryanair sich vor Wettbewerb scheut. Mit Ausnahme von Wizz kommt ja niemand gegen die Kosteneffzienz von Ryanair an. Wovor sollen die im Wettbewerb Angst haben, sofern die Startbedingungen an einem Flughafen für alle gleich sind?

Ab Frankfurt ist Vieles (finanziell attraktiver) Geschäftsverkehr. Lufthansa startet je nach Wochentag ab FRA zwischen 6 und 9 Uhr ca. 60 Flüge zu europäischen Zielen. Inklusive Austrian, Swiss, AB sind es ca. 70 Flüge. Ich weiß nicht ob Ryanair zwischen 6 und 9 Uhr 60-70 Slots bekommen kann, um dagegen zu halten? Ich glaube aber eher nicht. Und geschäftlich Fliegende kann man schwer mit Flügen zwischen 14 und 16 Uhr locken.
Beitrag vom 15.01.2017 - 19:18 Uhr
Ich denke FR muss lernen, dass je höher man steigt (bzw je größer man wird) die Luft dünner wird. Der Deal scheint für EW ja wirklich gut zu sein, wenn FR sich nicht zutraut hier mit der bisherigen Strategie (günstige Preise) ein passsables Stück vom Kuchen zu bekommen.
Beitrag vom 15.01.2017 - 18:13 Uhr
Wir werden sehen, wie das ausgeht. Ich habe großes Vertrauen, dass die Kartellbehörden ein objektives, faires Urteil fällen - wie auch immer das ausfällt.

vielleicht interessant - ein möglicherweise ähnliches Feld:
'David O'Brien, Ryanair's c hief operating officer
...
He told a press conference in central London that Ryanair hopes to use partnerships to "disrupt" the status quo at several airports.
"This seems like a useful opportunity, at the very least, to disrupt cosy transfer discount schemes in existence at several European airports, which is a secret method of subsidising a flag carrier," he said.
"Take somewhere like Rome, where Alitalia enjoys about 110 million euros (£95 million) worth of rebates between airport rebates and tax rebates for its transfer passengers.
"We'd just love to get into the middle of that."'
 Ryanair linking up with long-haul carriers for 'seamless' baggage transfer


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