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Wirtschaftsprüfer kritisieren EADS-Finanzkontrolle bei A400M

Enders
Airbus Vorstandschef Tom Enders, © Airbus S.A.S.

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DÜSSELDORF - Die Kostenexplosion beim Militärtransporter Airbus A400M führen Wirtschaftsprüfer laut einem Pressebericht zum Großteil auf Managementfehler zurück. Wie das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) berichtet, wirft die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) dem Airbus-Mutterkonzern EADS vor, jahrelang keine effektive Kontrolle über die Kostenentwicklung des Projekts ausgeübt zu haben.

EADS verhandelt an diesem Donnerstag mit Vertretern von sieben europäischen Staaten über eine Aufteilung der milliardenschweren Mehrkosten für den A400M.

"Wir sind der Überzeugung, dass das Unternehmen keine normale Finanzkontrolle für die Begleitung ihrer Programme besitzt", zitiert das Blatt aus dem ihm vorliegenden vertraulichen Prüfbericht von PwC. Dieser war von den sieben europäischen Abnehmerstaaten, unter ihnen Deutschland und Frankreich, in Auftrag gegeben worden.

Prüfer fordern Vertragserfüllung


Nach Überzeugung der Wirtschaftsprüfer muss das Rüstungsunternehmen laut "Handelsblatt" jetzt die eingegangenen Verträge erfüllen, um zu überleben: "Den Vertrag nicht einzuhalten dürfte für EADS die schwerwiegendsten Folgen nach sich ziehen." Zugleich könne das Unternehmen jedoch Mehrkosten bis zur Höhe von 7,6 Milliarden Euro problemlos schultern, so das Urteil der Prüfer.

EADS habe dieser Schlussfolgerung widersprochen. Ein Sprecher sagte der Zeitung: "Der Prüfbericht ist dahingehend irreführend, dass EADS die Zusatzkosten allein schultern könnte."

Der Vertrag sieht die Produktion von 180 Maschinen zum Fixpreis von knapp 20 Milliarden Euro vor. EADS hat für die Mehrkosten 2,4 Milliarden Euro zurückgestellt und ist bereit, die auf 3,6 Milliarden geschätzten Zukunftsrisiken zu tragen. Die Staaten sollen nach diesem Vorschlag 5,3 Milliarden Euro mehr für die Flugzeuge zahlen.

© dpa-AFX | Abb.: Airbus Military | 20.01.2010 08:29

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Beitrag vom 22.01.2010 - 23:01 Uhr
Ich denke, dieser vernichtende Bericht der Wirtschaftprüfer ist ein weiteres Zeichen, auf welch gefährlich hohem Level das schon recht persönliche Armdrücken zwischen Herrn Enders und Herrn Guttenberg jetzt abläuft.
Ich hoffe, dass dabei nicht allzuviel kostbares Geschirr zerschlagen wird....

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Beitrag vom 21.01.2010 - 10:32 Uhr
Ich unterstelle ihnen mit NIchten Unwissenheit, doch mache ich das ganze schon lange genug um zu wissen, wie solche Berichte erstellt werden, es steht das drin, was der Auftraggeber hören will. Sieh Dir mal die Prüfungen zur Tankerausschreibung an, mal liegt Boeing weit vorne, mal Airbus. Sieh Dir den Bericht zum AF447 Unfall an, die Behörde ist staatlich genauso wie große Anteile von AF. Somit wird AF ganz klar entlastet, obwohl es dafür keine Beweise gibt und viele Fakten gegen den Bericht sprechen. Schau Dir die Prüfngen zu Offshorewindparks an, mal sind die das ökologischste was man energetechnisch machen kann, ein anderes mal, Umweltverschmutzung pur. Die Liste ließe sich unendlich erweitern.

BTW: Am A400M bin ich nun wirklcih nicht so nah dran, als dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen würde. Festzustellen ist ganz klar, dass in der Presse Falschinformationen verbreitet werden, und zwar systematisch. Denn Dinge die interne Nachrichten verbreiten, werden um exakt 180° gedreht am nächsten Tag im Fernsehen.ausgestrahlt. Dadurch entsteht, wie hier im Forum ganz klar festzustellen, ein ganz falsches Bild von EADS und Airbus, das ist zum einen ungerecht, zum anderen nervig wenn nicht gar beleidigend gegenüber jedem der für diesen Konzerne arbeitet, (und die wenigsten arbeiten nur Dienst nach Vorschrift, sondern opfern Wochenenden, Feiertage und somit Freizeit).

Abschließend: Ein Kamf gegen Windmühlen würde ich das nciht nennen, Das Problem ist doch nur, dass bsp der Stab um Herrn Enders, Dinge viel schneller ändern könnte, wenn Herr Enders die Zeit hätte sich die Probleme persönlich anzusehen/anzuhören. Er probiert es durch verschiedene Mittel, wenn auch nicht persönlich. Somit muss man den teilweise umständlicheren Weg gehen und wenn man dort an den Manager gerät wird der Versuch nutzlos, weil der "alles OK" nach oben meldet, um gut auszusehen. Aber die sind zum Glück auf dem Aussterbenden Weg, da man oben gemerkt hat, dass es keine Abteilung gibt wo alles OK ist. Das wollen die oben auch hören, meist sind es ja nur Kleinigkeiten, aber auch das kann störend sein.

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 21.01.2010 - 10:16 Uhr
Die Sachen die nicht gut laufen, spreche ich lieber an den richtigeren Stellen an,
die wirklich Richtigen, erreiche ich als kleines Licht ja nicht.

Also ein Kampf gegen Windmühlen ;-)

UNd zur A400M habe ich meine Meinung klar geäußert, die Schuld liegt größtenteils bei den Kunden.
Da können noch fünf Wirtschaftsberichte/kritiker kommen und das Gegenteil behaupten,
ich habe das ganze Dilema nun lang genug verfolgt, die Pressemitteilungen und die Interna gelesen

Naja, Mitarbeiter sind zwar ganz nah am Geschehen, bekommen aber auch nicht immer alles mit. Und von aussen - und mit Abstand - kann man oft die Zusammenhänge besser erkennen.

Wenn Du im Museum ein Bild ganz aus der Nähe betrachtest, dann siehst Du genau die Technik, mit der der Künstler das Bild gemalt hat und wo er eventuell gepfuscht und wieder übermalt hat, aber das "Große Ganze", sprich die Intention des Künstlers und die Aussage des Bildes bekommst Du nur mit, wenn Du ein ganzes Stück zurücktrittst und Dir das Bild aus einer gewissen Entfernung betrachtest.

BTW, deswegen halte ich es immer für fragwürdig, externen Sachverständigen pauschal Unwissenheit zu unterstellen, nur weil man selbst tief in der Materie drinsteckt, über enormes Detailwissen verfügt, aber eben nicht den Abstand hat, die richtigen Zusammenhänge zu erkennen.

In elektronischen oder sonstigen technischen Fragen bezüglich eines Airbus mag man Dir eventuell nichts vormmachen können, aber in kaufmännischen Fragen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen zur Unternehmensausrichtung schätze ich Dich weniger stark ein.

Dieser Beitrag wurde am 21.01.2010 10:38 Uhr bearbeitet.


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