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Beitrag vom 14.04.2016 - 12:18 Uhr
User110
User (1 Beiträge)
Hallo,

der Beschluss schreit ja förmlich nach einem Kommentar.
Das war mal wieder eine Aktion nur um der Aktion willen, den wir Steuerzahler teuer bezahlen müssen und der den Piloten das nur das Leben schwerer macht.
Was bitte hat das mit dem Vorfall zu tun, der so tragisch er war und ist?
Hatte der Pilot Drogen oder Alkohol konsumiert?
Durften Piloten bisher alkoholisiert sein?
Wären diese im Verdachtsfall bisher nicht kontrolliert und ggf. sanktioniert worden?

Wenn der "Kontrollapparat" funktioniert hätte, wäre dieser spezielle Pilot ohnehin vom Dienst ausgeschlossen worden. Wurde er aber nicht, weil wahrscheinlich der eine oder andere Mediziner menschliches Mitleid hatten, weil ein Entzug der Lizenz einem Entzug der Lebensgrundlage gleichgekommen wäre...
Und bei all der Tragik wird man den letzten "Kranken" nie ausschließen können. Mit der "Zu-Tode-Regulierungswut" macht man nur Millionen gesunden Menschen das Leben schwerer.
Und - "by the way" - wir haben in der Luftfahrt ohnehin schon so viel Regulierung, dass sie kaum noch einer in ihrer Gesamtheit überblickt und überblicken kann. Regularien, die zum großen Teil von "Nicht-Luftfahrern" erstellt worden sind und u. a. beim LBA von "Nicht-Luftfahrern" willkürlich interpretiert und umgesetzt werden...

Auch tragischerweise wird es eine Menge Leute geben, die glauben, dass diese "Arbeit" im Bundestag wirklich etwas bewirkt - so wie es Leute gegeben hat, die unserem Bundesfinanzminister im Ernst geglaubt haben, dass er nicht weiß wie ein 500-Euro-Schein aussieht.

Vielleicht sollte ich mich auch mal beim Doc untersuchen lassen, denn manchmal versteh´ ich die Welt nicht mehr.

Beitrag vom 14.04.2016 - 12:24 Uhr
Userandeeew
User (148 Beiträge)
Man sollte zuerst einmal die Abgeordneten auf Drogen und psychoaktive Substanzen untersuchen. Da wäre die Fallzahl sicher um einige Potenzen höher.
Beitrag vom 14.04.2016 - 12:51 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Man sollte zuerst einmal die Abgeordneten auf Drogen und psychoaktive Substanzen untersuchen. Da wäre die Fallzahl sicher um einige Potenzen höher.

Da kann ich Ihnen nur recht geben!
Beitrag vom 14.04.2016 - 13:15 Uhr
UserSven
User (43 Beiträge)
Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Drogen- und Alkoholkonsum und dem Germanwings-Absturz einfach nicht. Dabei wäre auch nicht aufgefallen, dass der Kollege gar nicht hätte fliegen dürfen. Er hätte gepustet, einen Wischtest über sich ergehen lassen müssen, die wahrscheinlich beide unauffällig gewesen wären und dann wäre er trotzdem geflogen.
Dieser blinde Aktionismus, der im Umgang mit diesem Thema an den Tag gelegt wird, ist schlichtweg lächerlich.
Ebenso lächerlich sind die psychologischen Untersuchungen, die jetzt hier und da eingeführt werden. Vor der Anstellung bei der Airline, für die ich fliege, musste ich einen Fragebogen ausfüllen mit Fragen/Aussagen wie "Von Zeit zu Zeit wünschte ich, dass ich tot wäre" oder "Ich habe Spaß daran andere Menschen leiden zu sehen" und man sollte mit "Ja" oder "Nein" antworten. Ganz großes Kino!

Solange (Flieger-)Ärzte bei der Diagnose einer (psychologischen) Erkrankung, die eine Flugdienstuntauglichkeit nach sich zieht, weiterhin zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, kann jeder halbwegs intelligente Mensch (und das sind Piloten ja in aller Regel) diese ganzen Tests ohne Auffälligkeiten über sich ergehen lassen und weiterhin fliegen.
Ich muss ehrlich sagen, dass es mir vollkommen egal wäre, wenn mein Arzt meinem Arbeitgeber mitteilt, dass ich fluguntauglich bin - den Grund muss er ja nicht nennen.
Beitrag vom 14.04.2016 - 14:54 Uhr
UserAnulu
User (105 Beiträge)
Na dann wird die Fliegerwelt ja endlich sicherer...
Beitrag vom 14.04.2016 - 14:59 Uhr
UserQueen-of-the-Skies
CPT
User (85 Beiträge)
Politischer Aktionismus pur.

Experten weltweit raten von solch randomisierten Konrollen sogar ab!
Denn nur wenn sich jemand mit Alkohol- oder Drogenproblemen vertrauensvoll und anonym Hilfe holen kann, wird es dies auch tun. Das belegen diverse Studien.

Mit der Germanwingskatastrophe hat das Ganze sowieso überhaupt nichts zu tun.

Juristisch äusserst fragwürdig aber ist die Tatsache, dass die Kontrollen vom Arbeitgeber (!) durchgeführt werden sollen.

Alkohol und Drogenkontrollen darf die Polizei durchführen, oder ein Arzt im Auftrag der Polizei, aber kein Arbeitgeber.
Das ist rechtlich unzulässig!

Mal wieder ein unüberlegter Schnellschuss aus dem Hause CSU.

Ich erinnere an andere rechtswidrige Gesetzesvorschläge aus Bayern wie
z. B. die Herdprämie oder die Maut für ausländische Fahrzeuge.

Dieser Blödsinn wurde auch bald darauf von den Gerichten wieder einkassiert!

Das wird in diesem Fall hoffentlich auch wieder geschehen.





Dieser Beitrag wurde am 14.04.2016 15:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2016 - 16:30 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Solange (Flieger-)Ärzte bei der Diagnose einer (psychologischen) Erkrankung, die eine Flugdienstuntauglichkeit nach sich zieht, weiterhin zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, kann jeder halbwegs intelligente Mensch (und das sind Piloten ja in aller Regel) diese ganzen Tests ohne Auffälligkeiten über sich ergehen lassen und weiterhin fliegen.

Wenn diese Piloten intelligent UND verantwortungsvoll wären, würden sie natürlich bei einer entsprechenden Diagnose NICHT MEHR FLIEGEN!

Dieser Beitrag wurde am 14.04.2016 16:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2016 - 17:03 Uhr
UserCRJ9
User (120 Beiträge)
@Gordon
eine Schwalbe macht noch keinen Sommer- ein Selbstmörder macht keinen Berufstand zu unverantwortlichen Irren.
Es sind nicht DIESE Piloten und wenn Sie mir jemanden zeigen, der eine Wahrnehmungsstörung hat- dann zeige ich Ihnen jemanden, dessen Welt für ihn völlig in Ordnung ist.

Das Problem ist doch, daß Alkoholiker nicht plötzlich karierte Hautfarbe aufweisen und psychisch gestörte (wie Sie das auch immer definieren mögen) nicht apfelgrün werden. DIE sehen aus wie wir- weil man nur nach Definition in die eine oder andere Schublade gehört.


Dieser Beitrag wurde am 14.04.2016 17:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2016 - 17:29 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Ich verstehe ja dass der Zusammenhang mit dem Absturz nicht direkt klar ist und finde die Regelung über den Arbeitgeber ebenfalls rechtlich fragwürdig. Trotzdem frage ich mich warum hier alle so grundsätzlich gegen diese Regelung sind. Im Straßenverkehr und im öffentlichen Nahverkehr ist es selbstverständlich dass solche Kontrollen stattfinden. Sie haben eine abschreckende Wirkung und machen nachweislich den Straßenverkehr sicherer, weil bei Missachtung Konsequenzen drohen.

Das auch auf den Flugverkehr zu übertragen hat nichts mit Generalverdacht und Vorerurteilung zu tun. Wenn ich ins Cockpit steige und einmal im Jahr in ein Röhrchen blase dann belastet mich das gar nicht - sollte dadurch nur einmal pro Jahr ein alkoholisierter Einzelfall daran gehindert werden das Flugzeug zu steuern hat sich der Aufwand doch gelohnt. Und ich komme aus der Branche und weiß dass es (leider) deutlich mehr solcher Einzelfälle gibt als man sich wünscht...

Klar kann man jetzt anfangen zu sagen "Dann müsste das Ganze auch für Ärzte gelten" etc. - klar! Grundsätzlich könnte man in jedem Job Kontrollen anordnen die nicht unter Alkoholkonsum ausgeübt werden dürfen. Man muss hier aber immer verhältnismäßig handeln, und das Risiko mit einem einmaligen Ausrutscher viele Menschen auf dem Gewissen zu haben ist als Pilot oder Zugfahrer nunmal sehr hoch im Vergleich zu den meisten anderen Jobs.

Daher nochmal: Über die Umsetzung lässt sich streiten aber warum zum Geier fühlen sich soviele davon persönlich eingeschränkt?
Beitrag vom 14.04.2016 - 17:32 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@Gordon
eine Schwalbe macht noch keinen Sommer- ein Selbstmörder macht keinen Berufstand zu unverantwortlichen Irren.

Das habe ich auch nicht behauptet, ganz im Gegenteil!

'Jesuslatsche' hat vermutet, dass es für Piloten, denen Flugdienstuntauglichkeit droht, leicht ist, Ärzte belügen, um weiter fliegen zu können.
Ich dagegen gehe davon aus, dass Piloten genau dies nicht tun und eine Flugdienstuntauglichkeit akzeptieren. Eben weil sie intelligent und verantwortungsvoll sind.
Beitrag vom 14.04.2016 - 18:31 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
Trotzdem frage ich mich warum hier alle so grundsätzlich gegen diese Regelung sind. Im Straßenverkehr und im öffentlichen Nahverkehr ist es selbstverständlich dass solche Kontrollen stattfinden.

Eben nicht. Im Straßenverkehr finden solche Kontrollen nur in begründeten Einzelfällen statt.
Wenn man z.B. Schlangenlinien fährt.
Stichprobenartige Kontrollen sind verboten.
Beitrag vom 14.04.2016 - 18:36 Uhr
Usersoso
User (39 Beiträge)
>..... weil ein Entzug der Lizenz einem Entzug der Lebensgrundlage gleichgekommen wäre..<

Von einem Entzug einer Lizenz kann garnicht geredet werden. Der Typ war gerade mal 3 Monate an der Bremer Schule, als er seine Probleme bekam und sich für 9 Monate verabschiedete. Da hatte er noch nichts in der Hand. Der Mediziner/Psychologe, der ihn danach wieder flugtauglich geschrieben hat, ist in meinen Augen das Problem. Anstelle ihm zu sagen, dass er im Cockpit nichts mehr zu suchen habe (da werden Anwärter bei HAMOX aus weitaus geringeren Gründen im finalen Interview vom Psychologen rausgekippt) und dass dieses "verlorene" Jahr bestimmt seine Lebensplanung wenn überhaupt nur geringfügig beeinträchtige, weil er ja auch ein ordentlicher Mediziner/Rechtsanwalt o.ä. werden könne, lässt er ihn wieder zur weiteren Ausbildung zu. Das wäre m.E. die last line of defense gewesen, die diese Tragödie verhindert hätte. Nur das hätte dann niemand gewusst. Aber siehe HAMOX.....
Beitrag vom 14.04.2016 - 19:09 Uhr
UserAnulu
User (105 Beiträge)
Ich dagegen gehe davon aus, dass Piloten genau dies nicht tun und eine Flugdienstuntauglichkeit akzeptieren. Eben weil sie intelligent und verantwortungsvoll sind.

Das werden die allermeisten Piloten auch tun, wenn sie finanziell gut abgesichert werden. Zum Beispiel mit einer "Loss of License" Versicherung oder einer Übergangsversorgung. Letzteres ist ja per Definition nicht mehr zeitgemäß.

Dieser Beitrag wurde am 14.04.2016 19:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2016 - 19:32 Uhr
UserMeadowlands
User (335 Beiträge)
Irgendwelche Volltrottel in Berlin beschließen nach 9/11, dass Piloten/Flugbesatungen eine ZÜP haben müssen, weil es der Sicherheit dient. Viel Tamtam für nichts. Außer Bürokratie brachte es nichts. Die Politiker haben sich natürich davon ausgenommen.

Irgendwelche Volltrottel in Berlin beschließen, das Flugbesatungen trotz ZÜP nun gründlich durchleuchtet werden müssen, wenn sie in den Sicherheitsbereich auf der Basis gehen, weil es der Sicherheit dient. Ok, brachte nichts an Sicherheit. Die Politiker haben sich natürlich davon ausgenommen, sie zeigen ihren andersfarbigen Pass und marschieren bequem an der Kontrolle vorbei.

Irgendwelche Volltrottel in Berlin beschließen die Aufgebung der Schweigepflicht und eine zentrale Datenbank, weil es der Sicherheit dient. Ok, bringt nichts. Die Politiker beharren aber auf ihrer Bundestagsimmunität bei Verfehlungen.

Irgendwelche Volltrottel in Berlin beschließen jetzt einen Berufgsstand unter Generalverdacht zu stellen. Nur(!) Piloten sollten plötzlich ohne Verdachtsmomente pusten, pinkeln oder einer Blutabnahme zustimmen. Ok, birngt zwar nichts für den Grund für den es geschaffen wurde. Aber die Politiker nehmen sich mal wie immer aus. Chryslat Meth und Koks sind ja schließich eine Krankheit und keine Drogen.

Es geht letzendlich nicht darum, dass einer von uns pusten muss. Das könnte uns jetzt auch schon passieren, jederzeit und überall.
Es geht darum, das man EINEN Beruf rauspickt, aus lauter Aktionismus ums Wählervolk zu befriedigen den kleinst möglichen Schaden verursacht, bei dem alle in Jubel ausbrechen und zustimmen: "Die machen ja was, Gott sei dank!"

Im Drohnenführerscheinthread wurd egesagt, es gäbe ja "nur" 12 aktuel Vorfälle in den letzten 12 Monaten.
Bei den 6 Pilotensuiziden seit dem 2. Weltkrieg hat das hierzulande niemand, wierklich niemanden gejuckt. Der 7 war bei uns und alle dregen am Rad!

In 60 Jahren moderne Luftfahrt mit sicher über 1 Mrd. Flugbewegungen sind es genau 7 Vorfälle dieder Art. 7*10^-9!
Und jetzt bestimmt ein Börohengst in Braunschweig demnächst, ob ich gesund bin oder nicht? Bürokratie pur!

Ich muss mich halt dran gewöhnen. Zuerst war ich grundsätzlich Gefählich (deswegen ZÜP), dann potentiell Terrorist (deswegen verschärfte Kontrollen), jetzt potenitell Abhängig von Alkhol, Medikamenten und Drogen (pusten und pinkeln) nun ztusätzlich auch potentiel Psychopath (Aufgebung der SChweigepflich und speicherung meiner Daten exclusiv für das LBA).
Ist schon lustig, das die Politiker in Berlin von sich auf andere schließen!

Dieser Beitrag wurde am 14.04.2016 19:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.04.2016 - 19:36 Uhr
Userbig_stress
User (118 Beiträge)
Naja,

man könnte Flugzeuge in naher Zukunft ganz ohne Piloten fliegen lassen. Leider verlangt die Öffentlichkeit nach zwei Grüßonkels im Cockpit.



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