Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Airlines droht Besteuerung von Kerosin

Beitrag 16 - 30 von 51
Beitrag vom 05.07.2021 - 14:45 Uhr
Usergumbu
User (7 Beiträge)
TK und EK sind auf Landungen in der EU deutlich mehr angewiesen als LH in Dubai/Istanbul.
Schwer fraglich. Sonst hätte man diesen Joker längst gezogen, warum also gerade heute?
Wenn man aber immer wartet, bis sich auch wirklich der letzte auf diesem Planeten bewegt, passiert gar nichts.
So ist es. Aber warum sollte es besser sein die eigenen Menschen zu gängeln und zu bestrafen, nur weil man an anderer Stelle nicht vorwärts kommt? Das ist doch armselig oder nicht?
In dem Fall würde ich aber dringend die Anschaffung einer Klimaanlage empfehlen.
Hab ich schon.
Beitrag vom 05.07.2021 - 14:50 Uhr
UserJan M.
User (41 Beiträge)
Macht es wirklich Sinn die Langstrecke auszuklammern? Gerade dort müsste doch am meisten Interesse bestehen.
Natürlich. Da müsste man als erstes dran. Doch m.E. geht es hier darum, die Veränderungsprozesse zu beschleunigen.

Zudem hat die Luftfahrt eine Verantwortung, der sie sich stellen muss.
Das ist aber eine weltweite Verantwortung, da darf man nicht einfach die eigene Wirtschaft benachteiligen.
Die Wirtschaft, der Tourismus und die Gesellschaft wird sich in absehbarer Zeit sowieso verändern müssen. Mit dem Unterschied, dass je später die die Veränderungen umgesetzt werden, sie wesentlich schmerzhafter und teurer sein werden.
Daher ist nun (noch) die Chance gegeben, dass man technologisch als Sieger aus dem Transformationsprozess herausgeht und dem Rest der Welt die dann alternativlosen z.B. Treibstoffe und Verfahren verkaufen kann. Das Tempo des technologischen Veränderungsprozesses ist zu langsam, daher hier diese Steuer.


Es kann nicht sein, dass alle anderen Verkehrsmittel auf nachhaltige Methoden umschwenken, nur der Luftverkehr nicht.
Da fehlen noch mehr, nicht nur der Verkehr. Politik ist nicht nur für Verkehr zuständig. Und die Großbaustellen sollten als erstes angegangen werden, das würden die Menschen auch besser akzeptieren.
Die Politik ist bereits dabei die Veränderung in anderen Bereichen zu fördern (auch wenn es oft nur langsam geht). Energiewirtschaft: Kohlekraftwerke werden abgeschaltet und erneuerbare Energie werden gefördert, im Hausbau gibt es Förderprogramme für Sanierungen und Neubauten (KFW 40 etc) uvm.
Beitrag vom 05.07.2021 - 15:02 Uhr
Usergumbu
User (7 Beiträge)
Macht es wirklich Sinn die Langstrecke auszuklammern? Gerade dort müsste doch am meisten Interesse bestehen.
Natürlich. Da müsste man als erstes dran. Doch m.E. geht es hier darum, die Veränderungsprozesse zu beschleunigen.
Warum sollte das länger dauern wenn es auch für Langstreckenflugzeuge gilt? Das wird eine Insellösung zum Nachteil aller EU Bürger, und darum traut man sich erst einmal nur sehr vorsichtig heran. Das wird nichts werden, da wette ich schon mal. Einige Europäer werden dagegen stimmen, und dann wars das damit.
Die Wirtschaft, der Tourismus und die Gesellschaft wird sich in absehbarer Zeit sowieso verändern müssen. Mit dem Unterschied, dass je später die die Veränderungen umgesetzt werden, sie wesentlich schmerzhafter und teurer sein werden.
Deshalb sollte man noch 100 Jahre warten. Dann kann es teuer werden so viel es will. Im Ernst: Nur wenn ALLE mitziehen, kann es klappen. Ansonsten kann man es gleich lassen. Das Ergebnis wird den Aufwand niemals rechtfertigen.
Daher ist nun (noch) die Chance gegeben, dass man technologisch als Sieger aus dem Transformationsprozess herausgeht und dem Rest der Welt die dann alternativlosen z.B. Treibstoffe und Verfahren verkaufen kann.
Sie wollen den Arabern Benzin verkaufen? Oder den Chinesen? Oder den Amerikanern?
Das Tempo des technologischen Veränderungsprozesses ist zu langsam, daher hier diese Steuer.
Wegen der Steuer verändert sich nichts. Kein Mensch interessiert sich für Ihren Bio Treibstoff. Und schon gar nicht wenn der teurer ist als das Ausgangsprodukt. Wahrscheinlich auch noch ineffizienter.
Die Politik ist bereits dabei die Veränderung in anderen Bereichen zu fördern (auch wenn es oft nur langsam geht). Energiewirtschaft: Kohlekraftwerke werden abgeschaltet und erneuerbare Energie werden gefördert,
In China werden gerade 600 neue KKW´s gebaut.
im Hausbau gibt es Förderprogramme für Sanierungen und Neubauten (KFW 40 etc) uvm.
Ich kaufe mir eine neue Heizung für 20000 Euro. Ein paar Euro gibt der Staat dazu. Den Rest zahle ich selber. Das muss ich erst mal auf der hohen Kante haben.
Beitrag vom 05.07.2021 - 15:07 Uhr
Userjoernhb
User (5 Beiträge)
@gumbu

Naja, es ist ja nicht so, als ob EK und TK aktuell völlig freien Zugang hätten. EK fragt z.B. gefühlt alle zwei Wochen, ob sie nicht auf mehr als drei Flughäfen in D´land landen dürfen. Ist alles ein Geben und Nehmen, aber bisher genoss der Luftverkehr auch in der EU ja weitestgehend Narrenfreiheit, insofern war das bis dato vermutlich beidseitig auch eher nebensächlich bei den Verhandlungen.

Die Begründung "Weil sich die anderen sch*** verhalten, sollten wir es auch tun", hat mich noch nie so richtig überzeugt. Inwiefern es eine "Bestrafung" ist, für 49 € anstatt 29 € nach Malle zu fliegen, weiss ich auch nicht. Irgendwo muss man doch mal anfangen und einen Markthochlauf für umweltfreundliche Technologien im Luftverkehr zumindest versuchen, auch wenn es da nicht komplett ohne Reibungsverluste gehen wird. Wer eine bessere Idee hat, möge die Hand heben. Weiter wie bisher ist mMn jedenfalls keine Option.

Und Glückwunsch zur Klimaanlage. Mit Blick nach Kanada oder Spanien aktuell werden wir solche auch hierzulande sicher bald regelmäßig brauchen.
Beitrag vom 05.07.2021 - 15:47 Uhr
UserFordsens
User (195 Beiträge)
Zudem hat die Luftfahrt eine Verantwortung, der sie sich stellen muss. Es kann nicht sein, dass alle anderen Verkehrsmittel auf nachhaltige Methoden umschwenken, nur der Luftverkehr nicht.

Alle anderen Verkehrsmittel? Was ist mit dem LKW-Verkehr? Da sind sinnvolle Alternativen noch lange nicht in Sicht... Und in der Schifffahrt wird mit kleinsten Ausnahmen weiter munter Schweröl in monströsen Mengen verbraucht. Mit einem weit größeren Ausstoß von allem Guten, CO2, Feinstaub,...

Aber die Luftfahrt ist bekanntlich der größte Emitierer von CO2... nicht.
Beitrag vom 05.07.2021 - 15:48 Uhr
UserJan M.
User (41 Beiträge)
Daher ist nun (noch) die Chance gegeben, dass man technologisch als Sieger aus dem Transformationsprozess herausgeht und dem Rest der Welt die dann alternativlosen z.B. Treibstoffe und Verfahren verkaufen kann.
Sie wollen den Arabern Benzin verkaufen? Oder den Chinesen? Oder den Amerikanern?
Ich sowieso nicht. Es geht auch nicht um das Benzin, sondern um die Technologie für alternative Kraftstoffe. Hier ein Beispiel für technologische Alternativen aus einem anderen Bereich: Shell und Chevron arbeiten an der Carbon Capture Technologie. Damit sind sie in einiger Zeit in der Lage, CO2 aus der Luft zu filtern. Der Preis, den die pro Tonne CO2 verlangen werden, kennen wir noch nicht. Doch es wird sicherlich nicht billig sein.

Das Tempo des technologischen Veränderungsprozesses ist zu langsam, daher hier diese Steuer.
Wegen der Steuer verändert sich nichts. Kein Mensch interessiert sich für Ihren Bio Treibstoff. Und schon gar nicht wenn der teurer ist als das Ausgangsprodukt. Wahrscheinlich auch noch ineffizienter.
Das ist sehr kurzfristig gedacht. Wenn wir heute keinen gescheiten Biokraftstoff entwickeln wird es keine Alternative zum fossilen Brennstoff i.V.m. Carbon Capture geben. Diese Unternehmen suchen sich dann die Preise dafür meistbietend aus. Die Alternative wird dann sein, zu Hause zu bleiben.

Beitrag vom 05.07.2021 - 15:56 Uhr
UserJan M.
User (41 Beiträge)
Aber die Luftfahrt ist bekanntlich der größte Emitierer von CO2... nicht.
Als Industrie: Nein. Auf den Passagier berechnet: Ja. Das Flugzeug als Verkehrsmittel hat nachweislich die höchste CO2 Produktion pro Person pro Kilometer. Und darum geht es.
Beitrag vom 05.07.2021 - 16:42 Uhr
UserHuGoWa
User (24 Beiträge)
Die Begründung "Weil sich die anderen sch*** verhalten, sollten wir es auch tun", hat mich noch nie so richtig überzeugt. Inwiefern es eine "Bestrafung" ist, für 49 € anstatt 29 € nach Malle zu fliegen, weiss ich auch nicht.
Es ist eine Ungleichbehandlung. Und wenn Sie 20 Euro mehr bezahlen für ein Malle Ticket, was passiert damit? Glauben Sie die Baerbock holt den Staubsauger und saugt für 18 Euro CO2 ab? Und für die zwei Euro kauft die sich ein Eis?
Auch wenn Sie 80 Euro für Ihr Ticket zahlen, fliegt nicht ein einziges Flugzeug weniger durch die Gegend. Höchstens von einer anderen Airline.
Beitrag vom 05.07.2021 - 17:22 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Aber die Luftfahrt ist bekanntlich der größte Emitierer von CO2... nicht.
Als Industrie: Nein. Auf den Passagier berechnet: Ja. Das Flugzeug als Verkehrsmittel hat nachweislich die höchste CO2 Produktion pro Person pro Kilometer. Und darum geht es.
Das trifft nur zu wenn Sie mit mehr als 2,5 Personen im Pkw fahren, bei 2 ist das Flugzeug im Vorteil. Geschwindigkeit kostet eben Energie, spart aber Zeit.

CCS kostet etwa genau so viel Energie wie bei der Freisetzung von CO2 an Energie umgewandelt wurde. Ich rechne es gerne mal für die gesamte CO2 Menge der Welt in einem Jahr vor:

1 l Kerosin z.B. ergibt 10 kWh und 2,12 kg CO2. Der ww Jahreseintrag beträgt z.Zt. gut 36 Gt, um den zurück zu holen müssen rd 170.000 TWh Energiebedarf investiert werden.

Nur viel hiflt viel, wenig hilft wenig.
Beitrag vom 05.07.2021 - 17:35 Uhr
Userjoernhb
User (5 Beiträge)
@HuGoWa

Eine Ungleichbehandlung mit wem? Wenn etwas teurer wird, wird es weniger gekauft. Das ist doch der Sinn der Sache. Gebe zu, ich bin früher als Student auch für 9,99 € mit Ryanair übers Wochenende durch die Gegend geflogen. Hätte ich sicher nicht gemacht, wenn das Ticket 80 € gekostet hätte.

Sicher werden die in Dubai oder China weiter munter durch die Gegend jetten, das ist mir schon klar. Wer jedoch das Gebaren der Scheichs am Golf oder der Kader in Peking als Grund für eigenes Nichtstun in Sachen Klimaschutz heranzieht, ist ziemlich schmerzbefreit. Mit der gleichen Begründung könnte ich auch meinen Haushaltsmüll auf die Straße kippen, wenn es der Nachbar ebenfalls tut.

Was Frau Baerbock macht, ist mir ziemlich egal, die wähle ich in 100 Jahren nicht. Es gibt jedoch kein Menschenrecht auf Billigflüge. Eher auf einen einigermaßen bewohnbaren Planeten. Wenn Sie eine bessere Idee für weniger CO2 im Luftverkehr haben, gerne raus damit.
Beitrag vom 05.07.2021 - 17:48 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1648 Beiträge)
Aber die Luftfahrt ist bekanntlich der größte Emitierer von CO2... nicht.
Als Industrie: Nein. Auf den Passagier berechnet: Ja. Das Flugzeug als Verkehrsmittel hat nachweislich die höchste CO2 Produktion pro Person pro Kilometer. Und darum geht es.

Die Logik verstehe ich aber nicht. Es geht doch am Ende darum, dass wir absolute Mengen an CO2 einsparen wollen und nicht CO2 einer Referenzgröße. Was bringt es uns (überspitzt dargestellt), wenn wir 100 Passagiere haben, die jeweils 5.000 t CO2 ausstoßen und wir davon 50% einsparen, aber dafür bei den 1.000 Autofahrern, die jeweils 3.000 t CO2 ausstoßen, so weiter machen lassen?

Dann hätten wir statt eines gesamten CO2 Ausstoßes von 3,5 Mio t nur noch 3,25 Mio t. Der Verbrauch der Passagiere wäre dann zwar niedriger als der der Autofahrer, aber insgesamt haben wir nur einen kleinen Teil gespart.

Also ja, ich sehe auch, dass etwas im Luftverkehr getan werden muss, aber dass das der Fokusbereich sein sollte, weil man hier pro Passagier am meisten sparen kann und somit den größten Nutzen hat, das sehe ich nicht.

Man würde also viel mehr gewinnen, wenn man sich an die großen Emittenten ranmacht.
Beitrag vom 05.07.2021 - 17:49 Uhr
UserHuGoWa
User (24 Beiträge)
Eine Ungleichbehandlung mit wem?
Non-EU, war doch klar,oder?
Wenn etwas teurer wird, wird es weniger gekauft. Das ist doch der Sinn der Sache. Gebe zu, ich bin früher als Student auch für 9,99 € mit Ryanair übers Wochenende durch die Gegend geflogen. Hätte ich sicher nicht gemacht, wenn das Ticket 80 € gekostet hätte.
Und wenn im Ryanair Flieger 5 Plätze frei bleiben weil zu teuer, fliegt die Kiste genauso durch die Gegend. Preise und Steuern reduzieren kein CO2, es macht nur ein paar Leute etwas erfinderischer beim Umgehen von Regelungen.
Sicher werden die in Dubai oder China weiter munter durch die Gegend jetten, das ist mir schon klar. Wer jedoch das Gebaren der Scheichs am Golf oder der Kader in Peking als Grund für eigenes Nichtstun in Sachen Klimaschutz heranzieht, ist ziemlich schmerzbefreit.
Dann überlegen Sie mal was Sie heute schon gemacht haben um CO2 einzusparen. Und ab morgen bitte das Doppelte (für mich).
Mit der gleichen Begründung könnte ich auch meinen Haushaltsmüll auf die Straße kippen, wenn es der Nachbar ebenfalls tut.
Der Nachbar ist nicht das Problem. Der Chinese, Amerikaner, Araber macht das Problem aus.
Was Frau Baerbock macht, ist mir ziemlich egal, die wähle ich in 100 Jahren nicht.
Warum? Die hat doch supertolle Ideen. Oder etwa nicht? Genau nach Ihrem Geschmack.
Es gibt jedoch kein Menschenrecht auf Billigflüge.
Das hat auch nie einer behauptet. Aber ich lebe im hier und heute. Da möchte ich nicht gerne mit dem Ochsenkarren durch die Gegend fahren. Auch nicht elektrisch.
Eher auf einen einigermaßen bewohnbaren Planeten. Wenn Sie eine bessere Idee für weniger CO2 im Luftverkehr haben, gerne raus damit.
Für mich: Weiterleben wie bisher. Für Sie: Computer auzsstecken. Jetzt.

P.S: Ich möchte hier keine Verhältnisse wie es die letzten Tage xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx der Fall war. Deshalb: Ich habe alles zu diesem Thema geäußert.

Modhinweis
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Beitrag bearbeitet
Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2021 15:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.07.2021 - 17:52 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1648 Beiträge)
@HuGoWa

Eine Ungleichbehandlung mit wem? Wenn etwas teurer wird, wird es weniger gekauft. Das ist doch der Sinn der Sache. Gebe zu, ich bin früher als Student auch für 9,99 € mit Ryanair übers Wochenende durch die Gegend geflogen. Hätte ich sicher nicht gemacht, wenn das Ticket 80 € gekostet hätte.

Sicher werden die in Dubai oder China weiter munter durch die Gegend jetten, das ist mir schon klar. Wer jedoch das Gebaren der Scheichs am Golf oder der Kader in Peking als Grund für eigenes Nichtstun in Sachen Klimaschutz heranzieht, ist ziemlich schmerzbefreit. Mit der gleichen Begründung könnte ich auch meinen Haushaltsmüll auf die Straße kippen, wenn es der Nachbar ebenfalls tut.


Wer sagt, denn dass die Flüge dadurch teurer werden? Der Kostendruck auf die Airlines wird steigen, weil die Konkurrenz aus dem EU-Ausland diese abgaben nicht zahlen muss. Also kann ich meinen Flug von Hamburg nach New York günstiger über London als über Frankfurt buchen.
Von daher hat die LH dann zwei Möglichkeiten: Entweder, man verliert das Geschäft, oder man versucht an anderer Stelle das Geld wieder einzusparen.... Personal? Qualität? Sicherheit?

Für die Konkurrenzsituation zwischen Ryanair, EasyJet oder EW mag es egal sein, wer da nun von Hamburg nach Mallorca fliegt, für die Langstrecken Ziele, hat so eine einseitige Besteuerung allerdings sehr großen Einfluss und ob das am Ende nicht ein Schuss in den Ofen wird, weil man dadurch dann an anderer Stelle spart, das mag ich doch sehr bezweifeln.



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Edit: günstiger durch teurer ersetzt im ersten Satz

Dieser Beitrag wurde am 05.07.2021 18:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.07.2021 - 18:31 Uhr
UserJan M.
User (41 Beiträge)
Aber die Luftfahrt ist bekanntlich der größte Emitierer von CO2... nicht.
Als Industrie: Nein. Auf den Passagier berechnet: Ja. Das Flugzeug als Verkehrsmittel hat nachweislich die höchste CO2 Produktion pro Person pro Kilometer. Und darum geht es.

Die Logik verstehe ich aber nicht. Es geht doch am Ende darum, dass wir absolute Mengen an CO2 einsparen wollen und nicht CO2 einer Referenzgröße. Was bringt es uns (überspitzt dargestellt), wenn wir 100 Passagiere haben, die jeweils 5.000 t CO2 ausstoßen und wir davon 50% einsparen, aber dafür bei den 1.000 Autofahrern, die jeweils 3.000 t CO2 ausstoßen, so weiter machen lassen?

Dann hätten wir statt eines gesamten CO2 Ausstoßes von 3,5 Mio t nur noch 3,25 Mio t. Der Verbrauch der Passagiere wäre dann zwar niedriger als der der Autofahrer, aber insgesamt haben wir nur einen kleinen Teil gespart.

Also ja, ich sehe auch, dass etwas im Luftverkehr getan werden muss, aber dass das der Fokusbereich sein sollte, weil man hier pro Passagier am meisten sparen kann und somit den größten Nutzen hat, das sehe ich nicht.

Man würde also viel mehr gewinnen, wenn man sich an die großen Emittenten ranmacht.

Gerne antworte ich auf Ihre Frage. Die Perspektive ist hier entscheidend: Absolut versus pro rata. Gemessen am weltweiten CO2 verursacht die BRD nur 2%. Demnach könnte man sagen, bei uns ist nichts zu holen und die Anderen sollen erst mal anfangen. Doch die Zahl 2% bezieht sich auf die Volkswirtschaft, nicht auf die Bevölkerung. Pro Kopf wird hierzulande wesentlich mehr CO2 produziert als z.B. in China oder Indien. Wenn es 1,4 Mrd Deutsche gäbe, sähen die Statistiken ganz anders aus - wir wären mit sehr großem Abstand weltweit Nummer 1 ;-)
Da nun leider beim individuellen Jahresverbrauch an CO2 der Urlaubsflug einen sehr großen Teil ausmacht, lohnt es sich hier als erstes anzusetzen.
Beitrag vom 05.07.2021 - 18:37 Uhr
Userjoernhb
User (5 Beiträge)
@HuGoWa
Niemand zwingt Sie, mir zu antworten. Wen ich wähle oder wann ich meinen Computer ausmache, müssen Sie schon mir überlassen. Ich gebe Ihnen auch vollkommen recht, dass es nichts bringt, sich individuelle CO2-Bilanzen vorzurechnen. Die Veränderungen müssen strukturell und systemisch sein. Und natürlich möglichst überall auf der Welt.

Nur muss man wissen, dass der durchschnittliche EU-Bürger etwa das Doppelte des weltweiten pro-Kopf Ausstosses verursacht. Wenn wir alle also ab morgen auf 50 % unserer Flüge verzichten, dann haben wir Gerechtigkeit mit dem Rest der Welt hergestellt und wir können uns eine extra Besteuerung sparen.

Ich beneide Sie um die Fähigkeit, die stattfindenden Veränderungen auf der Welt zu ignorieren. Ich kann das nicht. Vermutlich bedarf es noch einiger Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen, bis die Lage weiteren Bevölkerungsschichten deutlich wird.


@FloCo
Es geht doch darum, dass Flüge teurer werden, nicht billiger. Solange wir noch keine marktreifen alternativen Technologien im Flugverkehr haben, haben wir nur eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoss im Luftverkehr zu reduzieren: Weniger Flüge. Billigtickets helfen da sicher nicht.

Mit Physik kann man leider nicht diskutieren. Schmerzhaft wird es so oder so. Eine leichte Preiserhöhung bei Flugtickets ist da echt ein "First-World-Problem"