Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Massive Flugausfälle bei Eurowings

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Beitrag vom 21.06.2022 - 12:23 Uhr
Userleonpd
User (67 Beiträge)
Würde man das Personal anständig bezahlen, würde sich einiges ändern. EW operiert mit voller Absicht und geplant seit einigen Jahren am bzw. unter dem absoluten Minimum an Personal. Für den Sommer werden lieber teure Wetlease eingekauft, anstatt über das Jahr mehr Personal zu beschäftigen. Gehälter werden gedrückt, gedrückt, gekappt, gedeckelt. Wer seit Air Berlin zu EW gegangen ist, tat das mangels Alternativen. Aber sicher nicht weil die Firma so toll oder die Bedingungen so gut sind.

Die Probleme sind Hausgemacht.
Beitrag vom 21.06.2022 - 12:40 Uhr
Usercleverle79
User (1 Beiträge)
Ich kann dieses Gejammere der Luftfahrtbranche nicht mehr hören. Sie wurde in der Coronakrise mit Milliardenbeträgen aus Steuermitteln gestützt. Und europaweit hat die Industrie nicht 150.000 Mitarbeiter "verloren", sondern diesen Mitarbeitern wurde gekündigt. Und was heißt "...bemühe sich, "allen betroffenen Fluggästen ... bei Vorliegen der Voraussetzungen eine Ausgleichszahlung zu erbringen". Bemühen??? Bei Vorliegen der Voraussetzungen sind sie gesetzlich dazu verpflichtet! Ich hoffe dass alle Fluggäste notfalls ihre Rechte gerichtlich durchsetzen! Nur wenn es den Unternehmen finanziell wehtut, ändert sich etwas in Zukunft.

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2022 12:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2022 - 12:54 Uhr
UserD-ABYT
User (110 Beiträge)
Die Probleme sind Hausgemacht.

Sind sie. Zur Lösung des Problems gehört dann aber auch, dass ein Inlandsflug mindestens 250 Euro und einer nach Palma mindestens 400 Euro kosten muss. Oneway. Billigflüge und auskömmliche Einkommen am Ende der Nahrungskette (Bodenverkehrsdienstleister) gehen eben dauerhaft nicht zusammen.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:08 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)
Die Probleme sind Hausgemacht.

Sind sie. Zur Lösung des Problems gehört dann aber auch, dass ein Inlandsflug mindestens 250 Euro und einer nach Palma mindestens 400 Euro kosten muss. Oneway. Billigflüge und auskömmliche Einkommen am Ende der Nahrungskette (Bodenverkehrsdienstleister) gehen eben dauerhaft nicht zusammen.

Das ist nicht der richtige Hebel, denn nur weil dann die Airlines wieder gut Geld verdienen, werden sie freiwillig keinen Cent mehr als jetzt an die Beschäftigten weiter geben ABER 80% des aktuellen innereuropäischen Reiseverkehrs wird es nicht mehr geben d.h. diese 80% Personal kann man dann einsparen, denn wenn die Flüge nach Malle mit Familie 3200 Euro (4 PAX) kosten ohne Hotel, Essen, Mietwagen und Spass, dann fliegen sicher deutlich weniger und auch der Ballermann wäre dann tot. Nicht das das schlimm wäre, wenn Sauftouristen weg wären ABER das ist ein ganze Industrie, die aktuell vom Partyvolk lebt und die ist dann auch weg. Die Leute saufen dann halt im Garten zuhause. So wie viele Städte, die von dem lange Weekend-Tourismus leben auch starke Einbussen haben und zu Entlassung im Tourismus führen würden.

Da helfen nur europaweite Sozialstandards und Mindestlöhne, die alle EU Länder ratifizieren so dass ein Ausweichen der Airlines nach z.B. Moldawien nix bringt. Die Preisgestaltung der Tickets würde ich aber wirklich dem Markt überlassen. Sicher gibt es noch mehr Ideen z.B. kann man da mal ein paar Ideen in Gesetze umsetzen und an Ryanair testen und wenn es gut klappt, dann sollte es europäisches Recht werden.

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2022 13:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:09 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Ja, zur Lösung gehören höhere Flugpreise.
Zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass die Branche (nicht nur Ryanair) die Kunden zwei Jahrzehnte an diese Preise gewöhnt hat. Man kann nicht von allen Kunden verlangen, dass sie sich erst einmal in Fachzeitrschriften und Fachforen kundig machen, was denn ein Flug sinnvoller Weise zu kosten hat. Wer das Ticket zu einem Preis X verkauft, muss die vereinbarte Leistung liefern. Und dass man für die verkauften Flüge eigentlich gar kein Personal hat, war vorher bekannt oder wenn nicht ist es Managementversagen.

Und "Ausgleichszahlungen" sind nur dann etwas wert, wenn sie wirklich einen "Ausgleich" schaffen. Also auch die Mehrkosten kurzfristig für eine Ersatzbeförderung decken. Das klingt sonst erst einmal so toll, aber was bringt es, wenn der Kunde eine Reise inkl. Termine, Urlaub etc. geplant hat und dann am Flughafen gesagt bekommt: "Flug fällt aus, aber kein Problem - du bekommst in ein paar Wochen vielleicht eine Ausgleichszahlung in jetzt noch unbekannter Höhe."
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:20 Uhr
Userberliner_aus_lei..
User (29 Beiträge)
Für mich fällt fliegen diesen Sommer definitiv aus. Das tue ich mir echt nicht an...
Aber schön das nun die Diskussion der letzten Jahre Bahn vs. Flugzeug nun völlig hinfällig ist. Das Argument Fliegen=absolute Zuverlässigkeit; Bahn=totale Katastrophe hat die Branche ja nun eindrucksvoll selbst widerlegt. Aber wehe ein Zug kommt mal 10 Minuten zu spät ... Ich freue mich jedenfalls auf meine nächsten Bahnfahrten ohne stundenlanges Anstehen an irgendwelchen Check-In Schaltern und Sicherheitskontrollen um dann am Gate zu erfahren, dass der Flug abgesagt wurde. Auf das stundenlange Warten um den Koffer widerzubekommen, gehe ich dann mal jetzt nicht ein. Die Branche ist daran echt allein Schuld. Sklaverei und Ausbeutung funktioniert halt nicht mehr, wenn die Arbeitnehmer sich gerade die Jobs aussuchen können.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:29 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Die Bahn ist übrige auch ein Konkurrent um
Personal.
Weniger für Piloten, aber gerade Flugbegleiter können bei der Bahn in entspannteren Dienstplänen und viel mehr Jobsicherheit (man muss nicht ständig befürchten, dass die Basis geschlossen wird) mit mehr Gehalt ziemlich sofort einen Job im Zugbegleitdienst finden.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:46 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ja, zur Lösung gehören höhere Flugpreise.
Zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass die Branche (nicht nur Ryanair) die Kunden zwei Jahrzehnte an diese Preise gewöhnt hat. Man kann nicht von allen Kunden verlangen, dass sie sich erst einmal in Fachzeitrschriften und Fachforen kundig machen, was denn ein Flug sinnvoller Weise zu kosten hat. Wer das Ticket zu einem Preis X verkauft, muss die vereinbarte Leistung liefern. Und dass man für die verkauften Flüge eigentlich gar kein Personal hat, war vorher bekannt oder wenn nicht ist es Managementversagen.

Nur so Interesse halber: Wer ist verantwortlich, wenn man die Leistung nicht liefert weil kein Personal aufgrund eines Streiks vorhanden ist? Sicherlich auch das Management, schließlich hätte man ja alle Forderungen erfüllen können.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:53 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
In dem Artikel geht es nicht um Streik, sondern darum dass die Branche Mitarbeiter "verloren" hat und vor einer "industriellen Herausforderung" steht.
Beitrag vom 21.06.2022 - 13:57 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
In dem Artikel geht es nicht um Streik, sondern darum dass die Branche Mitarbeiter "verloren" hat und vor einer "industriellen Herausforderung" steht.

Deswegen schrieb ich ja "Nur aus Interesse"! Wegen der Schuldzuweisung. Das ist ja wichtig.

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2022 13:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2022 - 14:13 Uhr
UserNur_ein_Y_PAX
User (679 Beiträge)
In dem Artikel geht es nicht um Streik, sondern darum dass die Branche Mitarbeiter "verloren" hat und vor einer "industriellen Herausforderung" steht.

Deswegen schrieb ich ja "Nur aus Interesse"! Wegen der Schuldzuweisung. Das ist ja wichtig.

"Ein Streik zählt nicht als höhere Gewalt. Luftfahrtgesellschaften müssen daher Kunden bei einem Flugausfall entschädigen, wie der Europäische Gerichtshof nun entschieden hat. Ein Arbeitskampf sei Teil der normalen Tätigkeit eines Unternehmens."
Beitrag vom 21.06.2022 - 14:42 Uhr
UserNodrog
User (42 Beiträge)
Ja, zur Lösung gehören höhere Flugpreise.
Zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass die Branche (nicht nur Ryanair) die Kunden zwei Jahrzehnte an diese Preise gewöhnt hat. Man kann nicht von allen Kunden verlangen, dass sie sich erst einmal in Fachzeitrschriften und Fachforen kundig machen, was denn ein Flug sinnvoller Weise zu kosten hat. Wer das Ticket zu einem Preis X verkauft, muss die vereinbarte Leistung liefern. Und dass man für die verkauften Flüge eigentlich gar kein Personal hat, war vorher bekannt oder wenn nicht ist es Managementversagen.

Nur so Interesse halber: Wer ist verantwortlich, wenn man die Leistung nicht liefert weil kein Personal aufgrund eines Streiks vorhanden ist? Sicherlich auch das Management, schließlich hätte man ja alle Forderungen erfüllen können.

So ganz verstehe ich Ihren Beitrag leider nicht, es sei denn sie wollen das Management etwas in den Schutz nehmen. Denn ja so einen kleinen Seitenhieb, kann man in ihrem Beitrag schon reininterpretieren. Auch bei Streik muss die Airline Entschädigung zahlen. Wenn diese nicht geliefert werden, dann ist durchaus das Management bzw die Abteilung dafür verantwortlich. Warum denn auch nicht?? Die Schuldzuweisung geht auch damit an die Abteilung, die die Entschädigung nicht zahlt.
Die Schuldzuweisung eines Streiks, und worauf sie sicherlich eigentlich hinaus wollten, ist eine ganz andere und viel komplexer und ist hier meiner Meinung nach fehl am Platz.
Beitrag vom 21.06.2022 - 14:54 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)
Was Erstattung betrifft, steht einem nach EU Recht, eine Ersatzbeförderung zum (dem Passagier) nächstgenehmen Zeitpunkt (und wenn es nicht anders geht auch Businessclass), wenn nötig eine Unterkunft und 250 € pro Passagier und ausgefallen Flug zu.
D.h. z.B. wenn mein Flieger nach Malle mit easyjet für 100 € ausfällt, dann kann ich am nächsten morgen mit LH für 600 €uro nach Malle fliegen und wenn es der erste nächstmögliche Flieger nach Malle ist und alle Y Tickets sind weg d.h. nur Businessclass für 2.000 €, dann ist das auch OK. Dazu kommt dann noch Hotelkosten bis zum nächsten Morgen und Taxikosten von und zum Hotel. Wenn es dann keine unvorhersehbare Sache war und Personalmangel ist vorhersehbar, dann kommen noch 250 € pauschale Entschädigung für den ganzen Stress und Aufwand dazu. Das macht dann bei einer Familie (4 PAX) 3'900 € (4 x Ersatzticket + 2 x 200 € für 2 Hotelzimmer, 2 x 50 € für das Taxi und 4 x 250 € Pauschale nach EU Recht) oder in der Businessclass-Variante 9'500 €, die dann easyjet oder auch Eurowings sofort erstatten müsste ABER das macht wirklich keine Airline. Bei easyjet kannst du eine Erstattung beantragen aber keine Rechnungen einreichen d.h. man kriegt nur den easyjet Ticket Preis zurück. Die airlines haben da Erfahrungen von 180 Passagieren, sind 5% welche die bis zum anwalt gehen und die Kosten komplett zurück holen. 50 % macht gar nix, und 45 % holt sich die Kosten vom ursprünglichen Ticket zurück und freut sich, was erhalten zu haben. Da die airlines rechen können, sind 5 % Erstattung billiger als allen 180 Kunden was zu zahlen und in der Regel leidet das Prestige auch nicht. Wer denkt, dass LH das nicht macht, der täuscht sich. Es machen ALLE airlines so.
Beitrag vom 21.06.2022 - 15:13 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Beim Thema "Streik" sind die Gründe zu individuell und vielschichtig, als das man hier eine generelle Aussage oder Schuldzuweisungen machen könnte.

Wenn man zahlreiche Stellen streicht, trotzdem zu viele Flüge zur Buchung freigibt und sich anschließend wundert, dass die Flüge wegen Personalmangel gar nicht durchgeführt werden können, ist etwas schief gelaufen. Wo: keine Ahnung- das wird hier wohl keiner genau wissen. Im Zweifel ist aber die Unternehmensführung verantwortlich, die die Leitlinien ja vorgibt (oder das Unternehmen nicht im Griff hat).
Beitrag vom 21.06.2022 - 15:50 Uhr
UserCRJ9
User (120 Beiträge)
Nodrog- ernsthaft?
Gordon rückwärts???
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