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Community / / Lufthansa und Beschäftigte nicht ei...

Beitrag 31 - 45 von 173
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Beitrag vom 09.08.2020 - 15:03 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Vielen Dank für Ihre Einschätzung!

Sie beschreiben ziemlich gut die Komplexität, die dem LH-Konzern zu schaffen macht. Die sind für den gesamten Konzern und jede Untereinheit kämpft um ihren "Anteil". Denn je größer der Anteil ist, desto länger wird man überleben....
Das glaube ich nicht mehr. Auch der größte Anteil kämpft gerade ums (Teil)überleben. Ich sehe das eher wie Dinosaurier, denen hat schiere Größe auch nichts genutzt. Es waren die agilen Eigenschaften, die das Überleben gesichert haben. So auch hier.

Agilität ist sicher ein wichtiges Merkmal. Es gab agile und es gab träge Dinos, die alle ihren Platz in der damaligen Umwelt hatten...
Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, hat es aber in der Mega-Katastrophe auch nichts gebracht, denn es hat sowohl die agilen, als auch die trägen Dinosaurier dahin gerafft. Diese Analogie zu ende gedacht, erschrickt mich aber ehrlicherweise etwas, da es die gesamte Branche obsolet machen kann und damit ist jedwedes hoffen auf gute Lösungen hinfällig, weil vergebene Liebesmüh ;-(

Das trifft dann direkt die dort Beschäftigten. Ist ein Sozialplan notwendig oder reicht ein Interessenausgleich?
Der Knackpunkt ist nun einmal, dass die LH, aus verschiedensten Gründen, zig verschiedene Firmen in sich vereint, in denen teilweise die gleichen Jobs gemacht werden.
Das ist der Punkt. Warum gibt es diese? Weil der Tanker (oder eben die Dinosaurier) sich nicht schnell genug bewegt und bei Bedarf die richtung ändert.
Insofern kann ich die Gewerkschaften schon verstehen, dass man peinlichst genau darauf achtet, dass der Krisenbeitrag nicht dazu verwendet wird, die Belegschaften gegeneinander auszuspielen. Vor Allem langfristiger als diese Krise...
Ja, kann ich auch. Allerdings sehe ich das Agieren der GW eher als Ist-Verwaltung, das Schlimmste zu verhindern. Ich sehe da keine Vision oder Strategie. Wenn LH morgen eine neue Idee hat, dann, und erst dann, beschäftigt man sich damit. Rund um uns herum senken alle die Personalkosten. Irgendwann wird die Lücke zu groß. LHG steht das Wasser bis zum Hals und die GWs fordern Garantien und Auftockung und Abfindungen usw. Das man da als AG agieren muss erscheint mir fast alternativlos.

Auch das ist mir zu einseitig. Verstehen kann ich die GL natürlich auch. Allerdings wurden die GW jedes einzelne Mal sehr deutlich in ihre Schranken verwiesen, als man visionäre Ideen zum Thema Tarifierung in der Luftfahrt hatte. Da haben sich die GL Visionäre eben von Teile und Herrsche schon immer mehr erhofft, als durch Hommogenität und Austauschbarkeit über Geschäftsfelder hinweg....

Wieso fordert man von eine LCAG einen "Krisen"-Beitrag, obwohl doch gerade dieser Firmenteil einen wichtigen Beitrag zur Krisenbewältigung leistet? Wieso wird dort über Arbeitsplatzabbau gesprochen, während bei Aerologic investiert wird und genau diese Stellen ausgeschrieben werden?
Achtung Falle!! Wenn Sie so argumentieren gilt das aber auch in die andere Richtung. Alles was kein Geld verdient und nicht mehr gebraucht wird muss dann aber weg oder profitabel gemacht werden. Oder doch lieber ein bisschen Solidarität? Die Cargo braucht auch Verteiler, Fracht nur von A nach B wird nicht reichen. Den Rosinenkuchen muss man ganz essen, auch den trockenen Boden, nicht nur die Rosienen rauspicken.
Was meinen Sie denn genau mit den Rosinen? Tarifierung? Gerade die Aktion von LCAG zu Aerologic ist klassisches Umgehen von Tarifen. Ebenso die Aktion mit EWEU...
Wieso fliegt eine EWEU von deutschen Stationen, während die EWD in Deutschland Mehrflugstunden macht und die GWI am Boden steht?
GW Argument. Das ist das Visionäre. Weil es eine neue Struktur gibt, ob das heute oder nächsten Monat so wird ist nebensächlich. Alle, auch die GWs, haben doch die Vielzahl der AOCs bemängelt. Jetzt wird diese reduziert, natürlich an falscher Stelle, passt wieder nicht.
Naja, erst wird eine Ausweichstrategie der GL formuliert und umgesetzt und jetzt, nachdem diese gescheitert ist, lässt man die "Ausgewichenen" erneut dafür zahlen. Visionäre Gewerkschaftlern wurde und wird vorgeworfen, sich in das "Unternehmertum" einzumischen.
Und wenn es Bewegungen der GW zu einer Gegenorganisation des Konzerns gibt (Konzern-TKs, Group-TKs) dann findet das eine Konzernvorstand, ein Groupvorstand wieder einmal als unlautere Einmischung in unternehmerische Entscheidungen.

Sorry, das Rosinenpicken können die Manager mindesten genau so gut, wie die Gewerkschaftler ;-)


Das alles spielt bei diesen Verhandlungen eine Rolle. Einfach den schwarzen Peter an die "unwilligen" Beschäftigten zu zu schieben, ist zu kurz gesprungen.
Ich glaube der SP liegt eher bei den GWs.

Die Ausgestaltung muss mit der GL verhandelt werden. Es gibt einen gesetzlichen Rahmen, in dem man sich da bewegen kann. Es gibt tarifliche und betriebliche Sozialpläne. Das kommt dann auf den Einzelfall an ....

Die LH investiert weiterhin Geld in der Krise, um genau diese Sozialpläne notwendig zu machen! Da sollte es eigentlich einen riesigen Aufschrei in der Politik geben.
Ich hoffe nicht! Bei dem Aufschrei geht es nicht um uns als mensch, nur um uns als Wählerstimme. Da wird dann auch mal kurzfristig gedacht. Ich will meinen Job aber auch noch übermorgen.

Das möchte ich auch!! Und dafür sind doch alle auch bereit deutlich zurück zu stecken. Aber eben nicht, damit übermorgen der Job doch weg ist. Und zwar nicht aufgrund der äussern Umstände, sondern weil man sich als Firma das so gedacht hat!

Als Konzernbeschäftigter muss sich aber wohl damit abfinden, dass die tausenden Kunden, die auf ihre Rückzahlung von wenigen tausend Euro eben mehr Gewicht haben, als die 10.000 Beschäftigten, die ihre dauerhafte Einkommensgrundlage verlieren werden.
Uiuiui. Das sind aber diese Kunden, die in Zukunft wieder Ihre und meine Brötchen kaufen sollen. Ich glaube hier passt der Standpunkt nicht. Nicht der Kunde MUSS bei uns kaufen, sondern wir bewerben uns darumm, dass der Kunde bei uns kauft und nicht beim Nachbarn.

Da haben Sie natürlich auch Recht. So habe ich es auch nicht gemeint. Das war nur als Beispiel für Prioritäten in der Politik gemeint.

Für mich geht es genau um das, um das Grundsätzliche. Wenn man sich die Zahlen anschaut, zeichnete sich seit einiger Zeit ein Bild, welches Corona einfach nur FFWD gespult hat. Wir waren und sind mit unseren Kosten im Vergleich zu teuer. Die hohen Gewinne haben das verschleiert, aber in dieser Zeit haben die anderen noch höhere Gewinne gemacht. Jetzt kann man sich hinstellen und sagen, wir reiten die Welle solange es geht oder wir räumen auf, damit weiterhin mitreiten können. Ich für mich favorisiere die Anpassung an die Marktbedingungen, denn ich hoffe, dass damit weiterhin ein vernünftiger Job da ist, wenn auch nicht mehr so optimal. Demokratie heißt, dass man auch diesen Kuchen ganz essen muss und ich werde damit leben müssen, wenn die Mehrheit pokern will und das Möglichste rauszuholen versucht. Auch auf die Gefahr hin, dass der Zock schief geht. Gibt es Garantien bei meiner Präferenz? Nein, aber die Chancen sind höher. Ich glaube daran, wenn wir gemeinsam eine Vision haben, wie muss man aufgestellt sein um langfristig Vorne mitspielen zu können und diese so zu verfolgen, dass es klappt. Aber jetzt ein paar Jahre einschränken und danach wieder zurück auf das alte System, das wird nicht klappen.
Das kann jeder sehen wir er will, ich werde für meine Version aber weiterhin Werbung machen.


Das ist ja auch gut so!

Man mag zwar den Eindruck bekommen, dass manche immer noch nicht geschnallt haben, dass eine große Veränderung unbedingt notwendig ist. Die große Mehrheit hat das aber durchaus verstanden und ist auch bereit, einen großen Teil dafür zu leisten.

Allerdings darf niemals der Eindruck entstehen, dass es nur darum geht, Altes durch Neues zu ersetzen.
Denn dann wird sich das Alte bis zum Untergang mit Händen und Füßen dagegen wehren. Und das kann für niemanden gut enden ;-(
Beitrag vom 09.08.2020 - 15:05 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Als Konzernbeschäftigter muss sich aber wohl damit abfinden, dass die tausenden Kunden, die auf ihre Rückzahlung von wenigen tausend Euro eben mehr Gewicht haben, als die 10.000 Beschäftigten, die ihre dauerhafte Einkommensgrundlage verlieren werden.

Die Kunden haben Geld an LH gezahlt und keine Leistung von LH erhalten.
Die Konzernbeschäftigten erbringen keine Leistung für LH und erhalten trotzdem Geld von LH.
Genau genommen bezahlen die Kunden, die keine Leistung erhalten haben, die Beschäftigten, die diese Leistung nicht erbracht haben.
Irgendetwas stimmt da nicht, oder?

Es geht nicht darum, dass die Kunden das Geld nicht zurück bekommen sollen, sondern darum, um was sich Politik "kümmert".

Dass die Rückzahlung deutlich schneller funktionieren müsste, steht doch ausser Frage.
Mag aber damit zusammenhängen, dass man zu viel von dem Kundengeld dazu benutzt hat, Kompetenzen abzubauen .... ?
Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat. Das ist dann eben die Kehrseite der so "agilen" Marktmitwettbewerber....

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2020 15:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.08.2020 - 15:57 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

Die Kunden haben Geld an LH gezahlt und keine Leistung von LH erhalten.
Die Konzernbeschäftigten erbringen keine Leistung für LH und erhalten trotzdem Geld von LH.
Genau genommen bezahlen die Kunden, die keine Leistung erhalten haben, die Beschäftigten, die diese Leistung nicht erbracht haben.
Irgendetwas stimmt da nicht, oder?

Es geht nicht darum, dass die Kunden das Geld nicht zurück bekommen sollen, sondern darum, um was sich Politik "kümmert".

Die Politik kümmert sich um die Belange der Kunden, die seit Monaten auf ihr Geld warten.

Dass die Rückzahlung deutlich schneller funktionieren müsste, steht doch ausser Frage.
Mag aber damit zusammenhängen, dass man zu viel von dem Kundengeld dazu benutzt hat, Kompetenzen abzubauen .... ?

Es hängt auch damit zusammen, dass die LH das Geld zurück hält, um ihre Kosten (u.a. die Aufstockung) zu bezahlen.

Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.

Das ist dann eben die Kehrseite der so "agilen" Marktmitwettbewerber....

Wieso Kehrseite? Die Kunden profitieren doch davon.
Beitrag vom 09.08.2020 - 16:31 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Die Kunden haben Geld an LH gezahlt und keine Leistung von LH erhalten.
Die Konzernbeschäftigten erbringen keine Leistung für LH und erhalten trotzdem Geld von LH.
Genau genommen bezahlen die Kunden, die keine Leistung erhalten haben, die Beschäftigten, die diese Leistung nicht erbracht haben.
Irgendetwas stimmt da nicht, oder?

Es geht nicht darum, dass die Kunden das Geld nicht zurück bekommen sollen, sondern darum, um was sich Politik "kümmert".

Die Politik kümmert sich um die Belange der Kunden, die seit Monaten auf ihr Geld warten.

Dass die Rückzahlung deutlich schneller funktionieren müsste, steht doch ausser Frage.
Mag aber damit zusammenhängen, dass man zu viel von dem Kundengeld dazu benutzt hat, Kompetenzen abzubauen .... ?

Es hängt auch damit zusammen, dass die LH das Geld zurück hält, um ihre Kosten (u.a. die Aufstockung) zu bezahlen.

Das ist Bullshit und das wissen Sie!
Es wird nicht gezahlt, weil man nicht (mehr) genug kompetentes Personal hat, um zu prüfen, ob die Ansprüche der Kunden gerechtfertigt sind.
Dass man den Cashoutflow damit eingrenzt, ist ein netter Nebeneffekt, ist aber ja nur eine Verschiebung des Problems und keine Lösung.


Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Wir hatten und haben diese Struktur auch in den VC-Tarifverträgen abgebildet. Und diese Struktur hat sehr erfolgreich den Grundstein für das jetzige Ausweichkonstrukt gelegt. Und selbst das reicht ja nicht, wenn man nur eine ausländische Tochterfirma in D stationiert!


Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.

Erstens waren Sie nicht gemeint und zweitens "ignoriert" das erst Recht keine Gewerkschaft!

Beitrag vom 09.08.2020 - 16:53 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)


Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.



Das ist für mich seit jeher der Unkruf der VC, UFO und Co. Bei AB und LH hat man gestreikt und verhandelt - andere sagen erpresst bis es nicht mehr ging.

Bei Wizz, Norwegiean oder FR scheint es diese Konsequenz nicht zu geben, das fliegende Personal arbeitet zu deutlich geringeren Löhnen.
Das müsste doch eigentlich Hauptziel der Gewerkschaften sein, ihre Kollegen bei LCCs vernünftig bezahlt zu sehen?
Anstatt immer bei der LH auf der Matte zu stehen.

Da man ja zuminderst inner Europäisch massiv mit den LCC konkurriert ist das sehr schwer zu verstehen, warum da mit zweierlei mass gemessen wird.
Beitrag vom 09.08.2020 - 16:58 Uhr
Usercontrail55
User (4637 Beiträge)
Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
Gerne, Danke für den Austauasch.
Sie beschreiben ziemlich gut die Komplexität, die dem LH-Konzern zu schaffen macht. Die sind für den gesamten Konzern und jede Untereinheit kämpft um ihren "Anteil". Denn je größer der Anteil ist, desto länger wird man überleben....

Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, hat es aber in der Mega-Katastrophe auch nichts gebracht, denn es hat sowohl die agilen, als auch die trägen Dinosaurier dahin gerafft. Diese Analogie zu ende gedacht, erschrickt mich aber ehrlicherweise etwas, da es die gesamte Branche obsolet machen kann und damit ist jedwedes hoffen auf gute Lösungen hinfällig, weil vergebene Liebesmüh ;-(
Der Unterschied ist wohl, dass die Dinos nicht wussten was passiert. Wir aber schon. Also Kopf hoch ;-)

Auch das ist mir zu einseitig. Verstehen kann ich die GL natürlich auch.
Das ist doch schon mal was.
Allerdings wurden die GW jedes einzelne Mal sehr deutlich in ihre Schranken verwiesen, als man visionäre Ideen zum Thema Tarifierung in der Luftfahrt hatte. Da haben sich die GL Visionäre eben von Teile und Herrsche schon immer mehr erhofft, als durch Hommogenität und Austauschbarkeit über Geschäftsfelder hinweg....
Das macht aber keinen Sinn. Wenn der Günstigste der LHG immer noch teurer ist als der entsprechende Wettbewerber, dann macht das von oben nach unten keinen Sinn. Aber anders herum sehr wohl. Also wenn Homogenität das Nonplusultra ist, dann alle auf EWE Niveau und wir wäre auf der Kostenseite ziemlich weit vorne.

Wieso fordert man von eine LCAG einen "Krisen"-Beitrag, obwohl doch gerade dieser Firmenteil einen wichtigen Beitrag zur Krisenbewältigung leistet? Wieso wird dort über Arbeitsplatzabbau gesprochen, während bei Aerologic investiert wird und genau diese Stellen ausgeschrieben werden?
Achtung Falle!! Wenn Sie so argumentieren gilt das aber auch in die andere Richtung. Alles was kein Geld verdient und nicht mehr gebraucht wird muss dann aber weg oder profitabel gemacht werden. Oder doch lieber ein bisschen Solidarität? Die Cargo braucht auch Verteiler, Fracht nur von A nach B wird nicht reichen. Den Rosinenkuchen muss man ganz essen, auch den trockenen Boden, nicht nur die Rosienen rauspicken.
Was meinen Sie denn genau mit den Rosinen? Tarifierung? Gerade die Aktion von LCAG zu Aerologic ist klassisches Umgehen von Tarifen. Ebenso die Aktion mit EWEU...
Ja, aber da ist jetzt auch das Wachstum, denn dort sind die Kosten besser. Bei Beiden.
Mit den Rosinen meinte ich die Aussage zum Krisenbeitrag. Warum LAC das machen sollte, die machen doch Gewinne? Nicht immer nur die Rosinen picken, uns gehts gut (jetzt) wenn es nicht ganz so gut geht, aber der Group, dann ist man da auch gerne dabei.

GW Argument. Das ist das Visionäre. Weil es eine neue Struktur gibt, ob das heute oder nächsten Monat so wird ist nebensächlich. Alle, auch die GWs, haben doch die Vielzahl der AOCs bemängelt. Jetzt wird diese reduziert, natürlich an falscher Stelle, passt wieder nicht.
Naja, erst wird eine Ausweichstrategie der GL formuliert und umgesetzt und jetzt, nachdem diese gescheitert ist, lässt man die "Ausgewichenen" erneut dafür zahlen.
Dazu müsste man wissen, warum was genau gescheitert ist. Aber das ist genau die Agilitä die ich vermisse. Ich habe hier was gegen, jetzt ist aber auch mal gut. Während das Umfeld weiter die Kosten senkt. Es gibt keinen Stillstand.
Visionäre Gewerkschaftlern wurde und wird vorgeworfen, sich in das "Unternehmertum" einzumischen.
Das muss man sehen. Wenn die GW auf LH zugehen und sagen, lass uns zwei Payscales machen, eine im wettbewerbsfähigen LCC Niveau und eine im FS Niveau, ich glaube da wäre bei LH ein Lächeln zu sehen. Man ist in beiden Gruppen teurer. Aber immer nur nachsteuern, wenn der andere vorlegt, das ist nicht besonders visionär.

Und wenn es Bewegungen der GW zu einer Gegenorganisation des Konzerns gibt (Konzern-TKs, Group-TKs) dann findet das eine Konzernvorstand, ein Groupvorstand wieder einmal als unlautere Einmischung in unternehmerische Entscheidungen.

Sorry, das Rosinenpicken können die Manager mindesten genau so gut, wie die Gewerkschaftler ;-)
Das macht es aber nicht zu einer guten Sache. Auch wenn es Beide machen.

Das alles spielt bei diesen Verhandlungen eine Rolle. Einfach den schwarzen Peter an die "unwilligen" Beschäftigten zu zu schieben, ist zu kurz gesprungen.
Ich glaube der SP liegt eher bei den GWs.

Die Ausgestaltung muss mit der GL verhandelt werden. Es gibt einen gesetzlichen Rahmen, in dem man sich da bewegen kann. Es gibt tarifliche und betriebliche Sozialpläne. Das kommt dann auf den Einzelfall an ....

Die LH investiert weiterhin Geld in der Krise, um genau diese Sozialpläne notwendig zu machen! Da sollte es eigentlich einen riesigen Aufschrei in der Politik geben.
Ich hoffe nicht! Bei dem Aufschrei geht es nicht um uns als mensch, nur um uns als Wählerstimme. Da wird dann auch mal kurzfristig gedacht. Ich will meinen Job aber auch noch übermorgen.

Das möchte ich auch!! Und dafür sind doch alle auch bereit deutlich zurück zu stecken. Aber eben nicht, damit übermorgen der Job doch weg ist. Und zwar nicht aufgrund der äussern Umstände, sondern weil man sich als Firma das so gedacht hat!
Wenn der Job nicht wettbewerbsfähig ist, dann ist er weg. Einfache Sache. Ich höre von allen immer nur Krisenbeitrag. Was ist mit der Zeit danach? British hat vorgelegt, für uns kann es tariflich kein zurück zu Vor-Corona Bedingungen geben. Wie soll das funktionieren?

Als Konzernbeschäftigter muss sich aber wohl damit abfinden, dass die tausenden Kunden, die auf ihre Rückzahlung von wenigen tausend Euro eben mehr Gewicht haben, als die 10.000 Beschäftigten, die ihre dauerhafte Einkommensgrundlage verlieren werden.

Für mich geht es genau um das, um das Grundsätzliche. Wenn man sich die Zahlen anschaut, zeichnete sich seit einiger Zeit ein Bild, welches Corona einfach nur FFWD gespult hat. Wir waren und sind mit unseren Kosten im Vergleich zu teuer. Die hohen Gewinne haben das verschleiert, aber in dieser Zeit haben die anderen noch höhere Gewinne gemacht. Jetzt kann man sich hinstellen und sagen, wir reiten die Welle solange es geht oder wir räumen auf, damit weiterhin mitreiten können. Ich für mich favorisiere die Anpassung an die Marktbedingungen, denn ich hoffe, dass damit weiterhin ein vernünftiger Job da ist, wenn auch nicht mehr so optimal. Demokratie heißt, dass man auch diesen Kuchen ganz essen muss und ich werde damit leben müssen, wenn die Mehrheit pokern will und das Möglichste rauszuholen versucht. Auch auf die Gefahr hin, dass der Zock schief geht. Gibt es Garantien bei meiner Präferenz? Nein, aber die Chancen sind höher. Ich glaube daran, wenn wir gemeinsam eine Vision haben, wie muss man aufgestellt sein um langfristig Vorne mitspielen zu können und diese so zu verfolgen, dass es klappt. Aber jetzt ein paar Jahre einschränken und danach wieder zurück auf das alte System, das wird nicht klappen.
Das kann jeder sehen wir er will, ich werde für meine Version aber weiterhin Werbung machen.


Das ist ja auch gut so!

Man mag zwar den Eindruck bekommen, dass manche immer noch nicht geschnallt haben, dass eine große Veränderung unbedingt notwendig ist. Die große Mehrheit hat das aber durchaus verstanden und ist auch bereit, einen großen Teil dafür zu leisten.
Allerdings darf niemals der Eindruck entstehen, dass es nur darum geht, Altes durch Neues zu ersetzen.
Aber die GW sind doch das Sprachrohr der Mitglieder. Wollen die Mitglieder nicht oder die GW: Ich höre nichts von Bedingugen nach der Krise.
Denn dann wird sich das Alte bis zum Untergang mit Händen und Füßen dagegen wehren. Und das kann für niemanden gut enden ;-(
So schauts aus.

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2020 17:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.08.2020 - 18:04 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Es hängt auch damit zusammen, dass die LH das Geld zurück hält, um ihre Kosten (u.a. die Aufstockung) zu bezahlen.

Das ist Bullshit und das wissen Sie!
Es wird nicht gezahlt, weil man nicht (mehr) genug kompetentes Personal hat, um zu prüfen, ob die Ansprüche der Kunden gerechtfertigt sind.

Merkwürdig, dass Sie die Aussagen der Geschäftsführung oft hinterfragen, diese hier aber gerade nicht. Sie glauben also, die meisten Airlines haben kompetentes Personal, die Lufthansa aber nicht?


Dass man den Cashoutflow damit eingrenzt, ist ein netter Nebeneffekt, ist aber ja nur eine Verschiebung des Problems und keine Lösung.

Auch die 9 Milliarden Euro sind nur eine Verschiebung des Problems. Zur Zeit ist alles, was die Lufthansa macht, Verschieben und Hoffen, dass die Krise rechtzeitig abebbt. Aber wer die Augen nicht verschließt, sieht in welche Richtung es geht.


Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Wir hatten und haben diese Struktur auch in den VC-Tarifverträgen abgebildet. Und diese Struktur hat sehr erfolgreich den Grundstein für das jetzige Ausweichkonstrukt gelegt. Und selbst das reicht ja nicht, wenn man nur eine ausländische Tochterfirma in D stationiert!

Da stimme ich zu: Es reicht nicht!

Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.

Erstens waren Sie nicht gemeint und zweitens "ignoriert" das erst Recht keine Gewerkschaft!

Naja, wenn ich VC Abschlüsse bei Ryanair sehe und was bei LH passiert, glaube ich das schon.
Beitrag vom 11.08.2020 - 09:51 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)


Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.



Das ist für mich seit jeher der Unkruf der VC, UFO und Co. Bei AB und LH hat man gestreikt und verhandelt - andere sagen erpresst bis es nicht mehr ging.

Bei Wizz, Norwegiean oder FR scheint es diese Konsequenz nicht zu geben, das fliegende Personal arbeitet zu deutlich geringeren Löhnen.
Das müsste doch eigentlich Hauptziel der Gewerkschaften sein, ihre Kollegen bei LCCs vernünftig bezahlt zu sehen?

Das ist es doch auch! Wenn Sie die Medien in der Thematik verfolgen, können sie die zähen Bemühungen durchaus verfolgen. Gerade bei RyanAir ist man in Deutschland ein gutes Stück weitergekommen. Und die Ausweichbewegung war eindeutig! Keine Crews mehr in Deutschland gebased, aber weiterhin in Deutschland Geld verdienen. Und da es ja anscheinend ein Grundrecht auf 9,99€ Tickets nach Malle gibt, wird es dagegen auch keinerlei Aufschrei geben...

Anstatt immer bei der LH auf der Matte zu stehen.
Der Eindruck täuscht ;-) Allerdings ist der LH-Konzern in D schon fast ein Monopolist, auch wenn man das aufgrund der verschiedenen Firmen nicht erkennen mag... Dadurch ist in D automatisch LH am meisten betroffen ;-)

Da man ja zuminderst inner Europäisch massiv mit den LCC konkurriert ist das sehr schwer zu verstehen, warum da mit zweierlei mass gemessen wird.

Das ist ja auch richtig.
Wenn der Konzern eine EWEU erschafft, um auf dem Geschäftsfeld zu konkurrieren, dann wird erst einmal keine GW da grundsätzlich dagegen sein.
Wenn aber die ersten Strecken dieser europäischen Gesellschaft die originären "deutschen" Gesellschaften ersetzt, dann erwarte ich sogar einen großen Aufschrei der deutschen Gewerkschaften. Das sind dann simple Ausweichbewegungen, die langfristig in D niemandem nutzen. Kurzfristig hilft es zwar dem Konzernergebnis, langfristig schadet es dem Sozialprodukt in D...

Beitrag vom 11.08.2020 - 10:04 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Der Unterschied ist wohl, dass die Dinos nicht wussten was passiert. Wir aber schon. Also Kopf hoch ;-)

Wenn wir wüssten, was passiert und wie die Zukunft aussieht, würde keiner von uns hier schreiben ;-)

Auch das ist mir zu einseitig. Verstehen kann ich die GL natürlich auch.
Das ist doch schon mal was.
Allerdings wurden die GW jedes einzelne Mal sehr deutlich in ihre Schranken verwiesen, als man visionäre Ideen zum Thema Tarifierung in der Luftfahrt hatte. Da haben sich die GL Visionäre eben von Teile und Herrsche schon immer mehr erhofft, als durch Hommogenität und Austauschbarkeit über Geschäftsfelder hinweg....
Das macht aber keinen Sinn. Wenn der Günstigste der LHG immer noch teurer ist als der entsprechende Wettbewerber, dann macht das von oben nach unten keinen Sinn. Aber anders herum sehr wohl. Also wenn Homogenität das Nonplusultra ist, dann alle auf EWE Niveau und wir wäre auf der Kostenseite ziemlich weit vorne.

...
Visionäre Gewerkschaftlern wurde und wird vorgeworfen, sich in das "Unternehmertum" einzumischen.
Das muss man sehen. Wenn die GW auf LH zugehen und sagen, lass uns zwei Payscales machen, eine im wettbewerbsfähigen LCC Niveau und eine im FS Niveau, ich glaube da wäre bei LH ein Lächeln zu sehen. Man ist in beiden Gruppen teurer. Aber immer nur nachsteuern, wenn der andere vorlegt, das ist nicht besonders visionär.

Was Sie in den vorherigen Absätzen beschreiben ist ein klassisches Race-to-the-Bottom. Das kann keine Gewerkschaft wirklich dulden und schon gar nicht beim "nationalen Champion"...
Es wird immer Mitarbeiter geben (Vor allem, wenn man es weltweit betrachtet), die den gleichen Job für noch schlechtere Konditionen machen würden. Tönnies hat ja gezeigt, was passiert, wenn niemand hinschaut, wenn keine Gewerkschaft sich darum kümmert, wenn es Politik und Gesellschaft egal ist. Das möchte ich der Luftfahrt nicht erleben!
Bis jetzt glaube ich auch daran, dass es soweit nicht kommen wird. Dafür enden die "Skandale" meistens zu spektakulär ;-(
Deshalb haben die Gewerkschaften (noch) genug Gewicht, das Rennen wenigstens ein bisschen zu bremsen.

Aber machen wir uns nichts vor. Die Wirtschaft kämpft ums Überleben und die Überlebenden werden alles dafür tun, dass sie sich von unliebsamen trennen.
Dass es bei LH immer noch nicht klappt, zeugt meiner Ansicht nach davon, d ass das Management glaubt, dass die Krise nicht so schlimm ist, als dass man sich nicht schon für nach der Krise strategisch aufstellen kann. Insofern muss man den GW auch die Freiheit geben, sich ebenso aufzustellen und nicht nur um einen Krisenbeitrag zu streiten.


Die LH investiert weiterhin Geld in der Krise, um genau diese Sozialpläne notwendig zu machen! Da sollte es eigentlich einen riesigen Aufschrei in der Politik geben.
Ich hoffe nicht! Bei dem Aufschrei geht es nicht um uns als mensch, nur um uns als Wählerstimme. Da wird dann auch mal kurzfristig gedacht. Ich will meinen Job aber auch noch übermorgen.

Das möchte ich auch!! Und dafür sind doch alle auch bereit deutlich zurück zu stecken. Aber eben nicht, damit übermorgen der Job doch weg ist. Und zwar nicht aufgrund der äussern Umstände, sondern weil man sich als Firma das so gedacht hat!
Wenn der Job nicht wettbewerbsfähig ist, dann ist er weg. Einfache Sache. Ich höre von allen immer nur Krisenbeitrag. Was ist mit der Zeit danach? British hat vorgelegt, für uns kann es tariflich kein zurück zu Vor-Corona Bedingungen geben. Wie soll das funktionieren?

Naja, in der Laufzeit des KrisenTVs wird man sicherlich schon noch miteinander reden, bzw. verhandeln. Ich glaube auch nicht daran, dass wir in absehbarer Zeit auf präCorona Konditionen zurückfallen werden oder können.

>
Allerdings darf niemals der Eindruck entstehen, dass es nur darum geht, Altes durch Neues zu ersetzen.
Aber die GW sind doch das Sprachrohr der Mitglieder. Wollen die Mitglieder nicht oder die GW: Ich höre nichts von Bedingugen nach der Krise.

Doch, darüber gibt es Gespräche. Aber die GL möchte strategische Entscheidungen nicht an die Krise knüpfen und umgekehrt...
Denn dann wird sich das Alte bis zum Untergang mit Händen und Füßen dagegen wehren. Und das kann für niemanden gut enden ;-(
So schauts aus.
Beitrag vom 11.08.2020 - 10:17 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Es hängt auch damit zusammen, dass die LH das Geld zurück hält, um ihre Kosten (u.a. die Aufstockung) zu bezahlen.

Das ist Bullshit und das wissen Sie!
Es wird nicht gezahlt, weil man nicht (mehr) genug kompetentes Personal hat, um zu prüfen, ob die Ansprüche der Kunden gerechtfertigt sind.

Merkwürdig, dass Sie die Aussagen der Geschäftsführung oft hinterfragen, diese hier aber gerade nicht. Sie glauben also, die meisten Airlines haben kompetentes Personal, die Lufthansa aber nicht?

Also, es ist kein Geheimnis (wird auch von unserer Geschäftsführung bestätigt), dass die Callcenter und die Abrechnungsabteilungen mit der Menge an Anfragen überfordert sind/waren. Und als LHler sollten Sie auch den "Qualitätsverlust" des HR-Services einordnen können. Es geht und ging darum auch diese Services günstiger zu betreiben. Das heißt mit weniger und billigerem Personal. Das tolle ist doch, dass ein Callcenter auch in Indien oder Polen sitzen kann. Und wie super dann die Qualität und der Kompetenzrahmen dieser Kollegen ist, sollten sie eigentlich wissen. Ein Graus, wenn man sich das als Kunde antun muss.
Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass der Service anderer noch grottiger ist...



Dass man den Cashoutflow damit eingrenzt, ist ein netter Nebeneffekt, ist aber ja nur eine Verschiebung des Problems und keine Lösung.

Auch die 9 Milliarden Euro sind nur eine Verschiebung des Problems. Zur Zeit ist alles, was die Lufthansa macht, Verschieben und Hoffen, dass die Krise rechtzeitig abebbt. Aber wer die Augen nicht verschließt, sieht in welche Richtung es geht.

Ohne ein Ende der Krise, ohne eine Hoffnung darauf, dass das Geschäft wieder anläuft, können wir uns alle in der Luftfahrt einsargen lassen.
Da hilft auch die komplete Einstellung von Gehaltszahlungen nichts.....



Bei all dem Ärger frage ich mich immer wieder, wie das wohl bei Ryanair läuft. Da hat Kunde das nämlich gar nicht erst bezahlt und erwartet das gar nicht, oder?!? Und wenn, schreibt man es bei O'Leary ab und bei LH beklagt man sich in der Bildzeitung... Super!

Jetzt merken Sie, wie der Hase läuft. 400 Euro schreibt man halt leichter ab als 50. Aber um für 50 Euro anzubieten benötigt man halt eine entsprechende Kostenstruktur.

Wir hatten und haben diese Struktur auch in den VC-Tarifverträgen abgebildet. Und diese Struktur hat sehr erfolgreich den Grundstein für das jetzige Ausweichkonstrukt gelegt. Und selbst das reicht ja nicht, wenn man nur eine ausländische Tochterfirma in D stationiert!

Da stimme ich zu: Es reicht nicht!

Manchmal frage ich mich, ob es nicht vielleicht sinnvoll in Ihren Augen wäre, die gesamte Lufthansa AG nach Malta auszulagern. Keine Gewerkschaften, keine Steuern, nur geringe Sozialabgaben, Hire -an-Fire kein Problem.


Und da schreibe hier noch einer, dass die Günstigflieger keinen Einfluss auf unsere Flugindustrie hat.

Ich schreibe das nicht, die Geschäftsleitung schreibt das nicht. Die Gewerkschaften ignorieren das, das stimmt.

Erstens waren Sie nicht gemeint und zweitens "ignoriert" das erst Recht keine Gewerkschaft!

Naja, wenn ich VC Abschlüsse bei Ryanair sehe und was bei LH passiert, glaube ich das schon.

Und sie sehen ja, was bei Ryanair in D passiert ist, oder? Ein Tarif der VC, der den (schlechten) Status-Quo einfach nur fest aufgeschrieben hat, wird von O'Leary ganz gekonnt umgangen.
Aber Hauptsache wir fliegen weiter für nen Appel und ein Ei nach Malle ;-(

Dieser Beitrag wurde am 11.08.2020 10:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.08.2020 - 10:29 Uhr
Usercontrail55
User (4637 Beiträge)
Was Sie in den vorherigen Absätzen beschreiben ist ein klassisches Race-to-the-Bottom. Das kann keine Gewerkschaft wirklich dulden und schon gar nicht beim "nationalen Champion"...
Der Champion ist aber nicht exklusiv. Wenn es im Umfeld so passiert, dann kann der Champion nicht sagen, bei uns nicht, wir sind der Champion. Ja, das ist das aktuelle RTTB, aber man kann sich davon nicht freimachen,. Auch der fels in er Brandung muss für den vollen Preis einkaufen gehen. Die GWs haben es leider nicht geschafft, die Auslöser des Races zu bremsen. Die sind einfach weitergezogen. Ich wiederhole gerne die Frage, was soll man tun, um zu überleben?
Es wird immer Mitarbeiter geben (Vor allem, wenn man es weltweit betrachtet), die den gleichen Job für noch schlechtere Konditionen machen würden. Tönnies hat ja gezeigt, was passiert, wenn niemand hinschaut, wenn keine Gewerkschaft sich darum kümmert, wenn es Politik und Gesellschaft egal ist. Das möchte ich der Luftfahrt nicht erleben!
Ja eben, damit sind die GWs Ihre Ansprechpartner. Wenn vorne alle racen kann man hinten nicht sagen, wir racen nicht mit.
Bis jetzt glaube ich auch daran, dass es soweit nicht kommen wird. Dafür enden die "Skandale" meistens zu spektakulär ;-(
Deshalb haben die Gewerkschaften (noch) genug Gewicht, das Rennen wenigstens ein bisschen zu bremsen.
Das sehe ich leider nicht, siehe Lauda. Sie haben es oben selbst beschrieben.

Aber machen wir uns nichts vor. Die Wirtschaft kämpft ums Überleben und die Überlebenden werden alles dafür tun, dass sie sich von unliebsamen trennen.
Was sollen sie auch sonst machen?
Dass es bei LH immer noch nicht klappt, zeugt meiner Ansicht nach davon, d ass das Management glaubt, dass die Krise nicht so schlimm ist, als dass man sich nicht schon für nach der Krise strategisch aufstellen kann. Insofern muss man den GW auch die Freiheit geben, sich ebenso aufzustellen und nicht nur um einen Krisenbeitrag zu streiten.

Die LH investiert weiterhin Geld in der Krise, um genau diese Sozialpläne notwendig zu machen! Da sollte es eigentlich einen riesigen Aufschrei in der Politik geben.
Ich hoffe nicht! Bei dem Aufschrei geht es nicht um uns als mensch, nur um uns als Wählerstimme. Da wird dann auch mal kurzfristig gedacht. Ich will meinen Job aber auch noch übermorgen.

Das möchte ich auch!! Und dafür sind doch alle auch bereit deutlich zurück zu stecken. Aber eben nicht, damit übermorgen der Job doch weg ist. Und zwar nicht aufgrund der äussern Umstände, sondern weil man sich als Firma das so gedacht hat!
Wenn der Job nicht wettbewerbsfähig ist, dann ist er weg. Einfache Sache. Ich höre von allen immer nur Krisenbeitrag. Was ist mit der Zeit danach? British hat vorgelegt, für uns kann es tariflich kein zurück zu Vor-Corona Bedingungen geben. Wie soll das funktionieren?

Naja, in der Laufzeit des KrisenTVs wird man sicherlich schon noch miteinander reden, bzw. verhandeln. Ich glaube auch nicht daran, dass wir in absehbarer Zeit auf präCorona Konditionen zurückfallen werden oder können.

>
Allerdings darf niemals der Eindruck entstehen, dass es nur darum geht, Altes durch Neues zu ersetzen.
Aber die GW sind doch das Sprachrohr der Mitglieder. Wollen die Mitglieder nicht oder die GW: Ich höre nichts von Bedingugen nach der Krise.

Doch, darüber gibt es Gespräche. Aber die GL möchte strategische Entscheidungen nicht an die Krise knüpfen und umgekehrt...
Aus gutem Grund. Krisen-Entscheidungen sind schnelle Entscheidungen. Wennman das verknüpft, dann ist das ein Kompromiss und der ist schlechter als das Optimum. Schell für die Krise entscheiden und mit Bedacht dann für die Zukunft. In der Kombi sind wir entweder zu langsam für die Krise, siehe jetzt, oder nicht auf den Punkt für die Zukunft, da man die Zukunft nicht genau genug kennt.
Denn dann wird sich das Alte bis zum Untergang mit Händen und Füßen dagegen wehren. Und das kann für niemanden gut enden ;-(
So schauts aus.


Dieser Beitrag wurde am 11.08.2020 10:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.08.2020 - 11:01 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Doch, darüber gibt es Gespräche. Aber die GL möchte strategische Entscheidungen nicht an die Krise knüpfen und umgekehrt...
Aus gutem Grund. Krisen-Entscheidungen sind schnelle Entscheidungen. Wennman das verknüpft, dann ist das ein Kompromiss und der ist schlechter als das Optimum. Schell für die Krise entscheiden und mit Bedacht dann für die Zukunft. In der Kombi sind wir entweder zu langsam für die Krise, siehe jetzt, oder nicht auf den Punkt für die Zukunft, da man die Zukunft nicht genau genug kennt.

Davon müssen sich dann aber beide Seiten verabschieden. Das kann ich weder bei LH, noch bei VC oder UFO erkennen ;-(

Beitrag vom 11.08.2020 - 11:56 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Das ist für mich seit jeher der Unkruf der VC, UFO und Co. Bei AB und LH hat man gestreikt und verhandelt - andere sagen erpresst bis es nicht mehr ging.

Bei Wizz, Norwegiean oder FR scheint es diese Konsequenz nicht zu geben, das fliegende Personal arbeitet zu deutlich geringeren Löhnen.
Das müsste doch eigentlich Hauptziel der Gewerkschaften sein, ihre Kollegen bei LCCs vernünftig bezahlt zu sehen?
Anstatt immer bei der LH auf der Matte zu stehen.

Da man ja zuminderst inner Europäisch massiv mit den LCC konkurriert ist das sehr schwer zu verstehen, warum da mit zweierlei mass gemessen wird.

Ich möchte einmal daran erinnern, dass es eine deutsche Pilotin (und damit die VC) gewesen ist, die den ersten Streik in der Geschichte von Ryanair angezettelt hat. Es stimmt also nicht, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und ich widerspreche gerne der stets wiederholten Behauptung, es werde nur für LH-Personal verhandelt. Bei den anderen Airlines in Deutschland wird allerdings hinter den Kulissen verhandelt und nicht so öffentlichkeitswirksam wie bei LH. Siehe Condor: dort hat man eine Vereinbarung getroffen, die allen hilft. Der Unterschied ist hier der Spielraum, mit dem die Gewerkschaft handeln kann. Hier muss der Spagat geschaffen werden, die Konditionen für das Personal zu verbessern, ohne gleich eine Auslagerung ins Ausland zu riskieren. Sieht man aktuell bei Lauda in Österreich und in Stuttgart, dass FR-Flüge in Deutschland von Malta Air durchgeführt werden etc. Klappt nicht immer. Selbst in Malta geht das Race to the bottom noch weiter: jetzt hat man für Air Malta (nicht Malta Air!) noch eine Tochter auf die Reise geschickt, um die Personalkosten zu drücken.

Sofern es Firmen möglich ist, mit Personal aus Ländern, die niedrigere Lebenshaltungskosten aufweisen und es daher ermöglichen, die Lohnkosten niedriger anzusetzen, jene Firmen unter Druck setzen, die ihr Personal entsprechend der Kosten in unseren Breiten bezahlt, wird das nie besser.

LH wird nie gegen Wizz oder Ryanair konkurrieren können, es sei denn, sie macht in Zukunft eine "LH Poland" oder "LH Hungary" auf, fliegt alle LH Flüge mit dieser Tochter und bezieht ihr Personal aus eben jenen Ländern. Aber das kann keiner wollen, oder?



Dieser Beitrag wurde am 11.08.2020 11:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.08.2020 - 13:04 Uhr
User
User ( Beiträge)
Aber Hauptsache wir fliegen weiter für nen Appel und ein Ei nach Malle ;-(
Tja. Wenn die auch noch wegfallen (was ja bald kommen könnte) dann wird es noch düsterer am Himmel. Man muss einfach mal wissen und verstehen dass der Himmel nicht LH gehört. Warum auch?
Beitrag vom 11.08.2020 - 13:44 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

LH wird nie gegen Wizz oder Ryanair konkurrieren können, es sei denn, sie macht in Zukunft eine "LH Poland" oder "LH Hungary" auf, fliegt alle LH Flüge mit dieser Tochter und bezieht ihr Personal aus eben jenen Ländern. Aber das kann keiner wollen, oder?

Den Kunden interessiert aber nicht, ob LH mit FR konkurrieren kann. FR nimmt LH seit Jahren Passagiere weg, indem sie einfach die Passagiere direkt an ihr Ziel fliegt (statt wie früher über Deutschland). Das, was früher die Cashcow von LH war, existiert einfach nicht mehr.

Der Kunde entscheidet letztendlich, da ist es vollkommen gleichgültig, ob Sie oder ich das nicht wollen.
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