Community / / Lufthansa wirbt nach schlechten Zahl...

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Beitrag vom 23.02.2015 - 16:34 Uhr
UserAngros
User (717 Beiträge)
FrequentC "Warum Streikt ihr eigentlich nur für euch. Ich denke ihr seit so eine große Familie. Da solltet ihr doch zusammenhalten und auch für die kleinen angestellten was raus holen. "

Ich würde immer noch zu gerne hören, wie man sich das vorzustellen hat. Die Piloten treten in den Ausstand um Bedingungen durchzusetzten, mit denen sie nichts zu tun haben und für die sie nicht eintreten dürfen? Oder darf man das als Aufforderung verstehen, wieder eine große Gewerkschaft für alle Mitarbeiter zu etablieren?
Bitte klären Sie mich auf, FrequentC.
Beitrag vom 23.02.2015 - 17:30 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
Warum gibt es denn bei der Lufthansa VC, Ufo, Agil und Verdi. Vielleicht habe ich auch noch welche vergessen.
Wer sich jedoch selbst der Nächste ist, will mit dem Rest nichts zu tun haben.
Normalerweise gibt es eine Gewerkschaft für die Branche. Das wollen ja einige von der LH nicht, da man mit den Spartengewerkschaften seine eigenen Interessen viel besser durchsetzen kann. Den Piloten sind die Verdi Gewerkschafter so was von egal. Die würden ja nur stören.
Beitrag vom 23.02.2015 - 17:43 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
Zwei Dinge die ich bis heute nicht verstanden habe;
1)Wenn es doch so gut gebildete Piloten sind mit Ing. oder auch Dr. Titel, warum können sich diese, ach so begabten beteiligten, nicht mit dem Management auf Augenhöhe verhandeln?
Irgendwo muss doch der Knackpunkt liegen, bei so viel gebündelter Intelligenz.

2)Warum kämpft VC eigentlich nur für die Übergangsversorgung von ca. 5.000 LH Piloten? Es sollte doch eine Gewerkschaft für alle Mitglieder, der gesamten Branche, über einen Kollektiv-Vertrag verhandeln. Nicht nur für einige bestimmte Firmenangehörige. Ich halte es für sehr Egoistisch.
IG-Metall Streikt ja auch nicht nur für Privilegien bei Siemens oder Bosch.
Beitrag vom 23.02.2015 - 18:13 Uhr
Userweltenbummler123
User (27 Beiträge)
@ amikino: zumindest 1) ist relativ einfach zu beantworten denke ich. Es gibt natürlich unterschiedliche Pilotentypen, und längst nicht alle äußern sich hier. Die haben auch unterschiedliche Einstellungen zu den Themen. Dass der Oberhäuptling von VC sein Wirtschaftsingenieursstudium abgebrochen hat (denn dann würde er ja noch vieeelll mehr verdienen) ist ja inzwischen hinlänglich bekannt...
Beitrag vom 23.02.2015 - 18:23 Uhr
Userskyes
User (208 Beiträge)
@Flieger39 schrieb
@FrequentC: Aber mein Herr, wer jammert denn? Das halte ich für eine unbelegte These, dass die Piloten jammern sollen.
Wenn das hier kein jammern ist, was ist es dann. Oder warum müsst ihr euch immer rechtfertigen, wenn euer Anliegen so fair und weitsichtig sein soll.

Ist das ne Fangfrage??? Bei den ganzen persönlichen Angriffen und Diffamierungen hier sollen die Piloten sich nicht rechtfertigen?
("Indianer; Chauffeure; Playboyleser" etc.....) siehe Deinen nächsten Kommentar "Oberindianer"....




@Runway schrieb
Wer einmal drastisch selbst erlebt hat (Alitalia vor längerer Zeit) wie nervend sich Streiks auf Passagiere auswirken wird sich 3x überlegen ob er die Unsicherheit auf sich nimmt und so eine Airline nochmal wählt. Niemand braucht zwingend LH, schon gar nicht die Vollzahler. Das sollten sich auch Piloten überlegen. Manchmal ist ein Kompromiss mit Einbußen unterm Strich für alle die bessere Lösung.
Genau so ist es.

Stimmt. Und genau was daran weicht von einer Schlichtung ab?? Seit wann ist eine Schlichtung der Zuschlag für eine einzige Verhandlungsseite?
Beitrag vom 23.02.2015 - 18:27 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
Normalerweise gibt es eine Gewerkschaft für die Branche. Das wollen ja einige von der LH nicht, da man mit den Spartengewerkschaften seine eigenen Interessen viel besser durchsetzen kann. Den Piloten sind die Verdi Gewerkschafter so was von egal. Die würden ja nur stören.

@FrequentC & amikino

Auszug aus der VC Website:

"Die Vereinigung Cockpit wurde 1968 von einer Gruppe Piloten um Hans Dieter Gades als Berufsverband gegründet. Bis zum Jahr 2000 existierte eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG). Die DAG verhandelte somit die Tarifverträge für die in der Vereinigung Cockpit organisierten Piloten. Noch bevor die DAG in der Gewerkschaft ver.di aufging wurde die Vereinigung Cockpit tarifpolitisch selbständig und ist seit Beginn des Jahres 2000 auch in gewerkschaftlicher Funktion tätig."

Die DAG hat Mitte der 90er Jahre mehrfach bekundet, daß sie sich nicht für die Interessen der 3.500 LH-Piloten einsetzen wolle, da diese gegenüber der Gesamtzahl der LH-Mitarbeiter (damals knapp 100.000) eine privilegierte Minderheit darstellen würden.

Dabei ging es damals weniger um die Bezahlung, sondern hauptsächlich um flugspezifische Angelegenheiten wie "verstärkte Cockpit auf Flügen über 9 Stunden" sowie "Flugdienst und Ruhezeiten" im allgemeinen.

Erst als die berechtigten Interessen des fliegenden Personals konsequent negiert wurden, hat man sich bei der VC entschlossen als reine Cockpit Gewerkschaft aufzutreten, um die eigenen Interessen selbst zu vertreten.

Durch die erfolgreiche Arbeit der VC wurde dann die Kabine inspiriert, ihrerseits die UFO ins Leben zu rufen.

Es ist also nicht der Geldgier des fliegenden Personals geschuldet daß die Spartengewerkschaften gegründet wurden, sondern der Ignoranz der Großwerkschaften.
Beitrag vom 23.02.2015 - 21:13 Uhr
UserreinerMitflieger
User (439 Beiträge)
Zwei Dinge die ich bis heute nicht verstanden habe;

Eigentlich haben sie nur eines nicht einmal ansatzweise verstanden, nämlich das Tarifrecht in Deutschland.

2)Warum kämpft VC eigentlich nur für die Übergangsversorgung von ca. 5.000 LH Piloten? Es sollte doch eine Gewerkschaft für alle Mitglieder, der gesamten Branche, über einen Kollektiv-Vertrag verhandeln. Nicht nur für einige bestimmte Firmenangehörige. Ich halte es für sehr Egoistisch.

Weil eine Gewerkschaft nur Ihre Mitglieder gegenüber ihrem jeweiligen Tarifpartner vertreten kann und darf.

Da LH in keinem Arbeitgeberverband (z.B. zusammen mit AB, TUI, Thomas Cook) ist, kommen also nur jeweils separate Verhandlungen mit den einzelnen Arbeitgebern in Frage.
Im jetzigen Falle z.B. geht es um die Neuverhandlung mit LH, da der Arbeitgeber (LH) die bestehenden Tarifverträge gekündigt hat und sich -entgegen der üblichen Regelungen in allen Branchen- nicht an die Nachwirkung bis zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages hält. Daher darf die VC derzeit auch nur mit LH verhandeln und mit keinem andern der Branche.

Ein entsprechendes Vorgehen bei den anderen Airlines ist wegen gültiger und laufender Tarifverträge rechtlich nicht nötig und möglich.

IG-Metall Streikt ja auch nicht nur für Privilegien bei Siemens oder Bosch.

Ähmm, auch das ist weit komplizierter als sie schreiben. Mein Unternehmen ist aus der Metallbranche und die IG Metall im Prinzip zuständig, aber alle Erfolge der IG Metall z.B. bei Siemens, Bosch, VW etc. gelten bei uns nicht, da unser Unternehmen schon vor vielen Jahren aus dem Metall-Arbeitgeberverband ausgetreten ist, der diese Tarife mit der IG Metall ausgehandelt hat.
Siehe hierzu z.B. auch:

 http://netkey40.igmetall.de/homepages/virtueller-gewerkschaftssekretaer/2tarifvertrgeundarbeitsbedingungen/21tarifvertrgeundarbeitsbedingungen/2116waspassiertwennderarbeitgeberausdemarbeitgeberverbandaustritt.html

Somit verhandelt die IG Metall aus der Sicht der IG Metall Mitglieder in meinem Unternehmen sehr wohl auch "nur für Privilegien bei Siemens oder Bosch etc.", da wir in unserm Betrieb nichts von diesen Abschlüssen haben.

Die IG Metall muss nämlich seit dem Austritt unseres Unternehmens aus dem Metall-Arbeitgeberverband für Ihre Mitglieder in unserem Unternehmen (und auch nur für die Mitglieder) getrennt verhandeln. Jedes einzelne Nichtmitglied der Gewerkschaft muss dies theoretische sogar für sich selbst tun, in der Praxis übernimmt der Arbeitgeber diese aber von sich aus auch für diese.

Man sollte nun meinen, dass die "große IG-Metall" gegenüber einem einzelnen kleinen Unternehmen nun eine größere Macht hat. Aber nein, da sind die Verhandlungen wohl nicht so imageträchtig. Alle Arbeitszeitreduzierungen und viele prozentuale Erhöhungen aus den Verhandlungen der IG Metall mit dem Arbeitgeberverband sind so spurlos an uns vorbei gegangen (wegen der schlechten Lage des Unternehmens, der Weltwirtschaft, der Konkurrenzsituation...eigentlich wortwörtlich der Begründungen, die derzeit die LH anführt).

Der ständige Vorwurf des Egoismus der VC zeigt immer wieder, dass eigentlich kaum einer eine Ahnung vom Tarifrecht und der damit verbundenen Vorschriften hat.
Die VC darf nur für ihre Mitglieder verhandeln und auch nur mit dem Tarifpartner, bei dem der Tarifvertrag ausgelaufen oder gekündigt ist. Gleiches gilt übrigens auch für UFO und Ver.di

Auch sollte man mal darüber nachdenken, warum es so böse zu sein scheint, wenn sich für Berufsgruppen oder Firmen Spartengewerkschaften bilden, aber keiner Anstoß daran nimmt, dass Firmen aus dem Arbeitgeberverband austreten, um einen "Flächentarifvertrag" nicht mittragen zu müssen und "flächendeckenden Streiks" zu entgehen.

Dieser Beitrag wurde am 23.02.2015 21:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2015 - 00:25 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
Der ständige Vorwurf des Egoismus der VC zeigt immer wieder, dass eigentlich kaum einer eine Ahnung vom Tarifrecht und der damit verbundenen Vorschriften hat.
Die VC darf nur für ihre Mitglieder verhandeln und auch nur mit dem Tarifpartner, bei dem der Tarifvertrag ausgelaufen oder gekündigt ist. Gleiches gilt übrigens auch für UFO und Ver.di
Auch sollte man mal darüber nachdenken, warum es so böse zu sein scheint, wenn sich für Berufsgruppen oder Firmen Spartengewerkschaften bilden, aber keiner Anstoß daran nimmt, dass Firmen aus dem Arbeitgeberverband austreten, um einen "Flächentarifvertrag" nicht mittragen zu müssen und "flächendeckenden Streiks" zu entgehen.

Super Beitrag. Danke
Beitrag vom 24.02.2015 - 01:07 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@ReqHighspeed schrieb
"Die Vereinigung Cockpit wurde 1968 von einer Gruppe Piloten um Hans Dieter Gades als Berufsverband gegründet. Bis zum Jahr 2000 existierte eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG). Die DAG verhandelte somit die Tarifverträge für die in der Vereinigung Cockpit organisierten Piloten. Noch bevor die DAG in der Gewerkschaft ver.di aufging wurde die Vereinigung Cockpit tarifpolitisch selbständig und ist seit Beginn des Jahres 2000 auch in gewerkschaftlicher Funktion tätig."

Die DAG hat Mitte der 90er Jahre mehrfach bekundet, daß sie sich nicht für die Interessen der 3.500 LH-Piloten einsetzen wolle, da diese gegenüber der Gesamtzahl der LH-Mitarbeiter (damals knapp 100.000) eine privilegierte Minderheit darstellen würden.
Und schon wieder sind die anderen dran schuld. Oder wolltet ihr 1968 schon was besseres sein. Ob und wie weit sich die DAG nicht um euch gekümmert hat, kann ich nicht sagen. Aber recht war es euch doch. Aber anscheint wollten damals schon 3,5% der Belegschaft was besseres sein. Oder warum gibt es dann nicht für jede Sparte eine Einzelgewerkschaft.


@reinerMitflieger schrieb
Da LH in keinem Arbeitgeberverband (z.B. zusammen mit AB, TUI, Thomas Cook) ist, kommen also nur jeweils separate Verhandlungen mit den einzelnen Arbeitgebern in Frage. 
Wenn der Arbeitgeber in keinem Verband ist, ist es klar das ein Haustarif verhandelt wird. Nur kann der auch von einer Gewerkschaft verhandelt werden, welche sich um mehrere Sparten oder alle Gefolgschaftsmitglieder in der Firma kümmert.


@reinerMitflieger schrieb
Der ständige Vorwurf des Egoismus der VC zeigt immer wieder, dass eigentlich kaum einer eine Ahnung vom Tarifrecht und der damit verbundenen Vorschriften hat. 
Die VC darf nur für ihre Mitglieder verhandeln und auch nur mit dem Tarifpartner, bei dem der Tarifvertrag ausgelaufen oder gekündigt ist. Gleiches gilt übrigens auch für UFO und Ver.di
Wo steht im Tarifrecht, das jede Sparte eine eigene Gewerkschaft braucht.

Auch mal an das Arbeitsklima gedacht. Wenn jeder einen anderen Tarif hat, wird es ein fabelhaftes Betriebsklima geben. Wenn aber jeder nur an sich denkt, sagt das alles.

PS: Mein Arbeitgeber ist auch nicht im Verband. Da halten alle Gewerkschaftsmitglieder in einer Gewerkschaft zusammen. Auch die die besser gestellt sind und dadurch den leichter ersetzbaren Kollegen den Rücken mit frei halten und als Einheit auftreten.

Und ich bin nicht neidisch auf die Piloten. Nur sollten sie auch an ihre Arbeitskollegen denken und die Realität nicht außer acht lassen. Sonst lacht sich die Konkurrenz noch ins Fäustchen.

Dieser Beitrag wurde am 24.02.2015 01:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2015 - 08:25 Uhr
Useramikino
Ex-Vielflieger
User (510 Beiträge)
@reinerMitflieger
Herzlichen Dank, nun habe ich einiges mehr kapiert!
Lebe nicht in der BRD, daher die schlechte Information, aber nun verstehe ich einiges besser.
Super Beitrag, sind leider rar geworden hier.



Dieser Beitrag wurde am 24.02.2015 11:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.02.2015 - 10:48 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
Und schon wieder sind die anderen dran schuld.
Natürlich.
Wer bricht denn Tarifverträge, betreibt Lohndumping und lagert Firmenteile ins Ausland aus?

Und ich bin nicht neidisch auf die Piloten.
Nein, nein. Gar nicht.
Getretene Hund bellen, sagt der Volksmund.
Beitrag vom 24.02.2015 - 11:16 Uhr
Userkessler68
User (40 Beiträge)
Na FrequenC, dann basteln sie sich mal mit ihrem Halbwissen weiter ihre Welt zurecht, wo die Guten und die Bösen von Anfang an feststehen und der Rest der Geschichte wird dann so zurechtgebogen, dass es immer passt.
Dann wollen wir der IG Metall auch mal vorwerfen, dass sie sich nicht um Verdi kümmert, weil sie ja so arrogant ist.
Arbeitnehmer nehmen ein Grundrecht war.
Wer meint, er hätte da reinzuquatschen,der hat grundsätzlich etwas nicht begriffen.
Beitrag vom 24.02.2015 - 20:04 Uhr
UserreinerMitflieger
User (439 Beiträge)
@FrequentC
Die DAG hat Mitte der 90er Jahre mehrfach bekundet, daß sie sich nicht für die Interessen der 3.500 LH-Piloten einsetzen wolle, da diese gegenüber der Gesamtzahl der LH-Mitarbeiter (damals knapp 100.000) eine privilegierte Minderheit darstellen würden.
Und schon wieder sind die anderen dran schuld.

Und warum wollen sie die Schuld immer bei der VC sehen und nie bei Anderen?

Oder wolltet ihr 1968 schon was besseres sein.

Warum soll jemand etwas besseres sein wollen, weil er zu einem berufsspezifischen Verband gehört? Viele Gewerkschaftsmitglieder sind auch im VDI oder VDE etc. Auch diese treten für die Interessen ihrer Mitglieder in einer Form ein, wie es die VC ab 1968 ursprünglich getan hat.

Ob und wie weit sich die DAG nicht um euch gekümmert hat, kann ich nicht sagen. Aber recht war es euch doch.

Offenbar nicht, denn sonst wären die Piloten nicht aus der DAG ausgetreten und hätten die VC ab da auch als Gewerkschaft genutzt. Zu unterstellen, dass dies von Anfang an der Sinn der VC war, macht keinen Sinn dann sonst hätte man sie gleich als Gewerkschaft gegründet.

Aber anscheint wollten damals schon 3,5% der Belegschaft was besseres sein. Oder warum gibt es dann nicht für jede Sparte eine Einzelgewerkschaft.

Also erst mal gibt es durchaus für zahlreiche Sparten der LH Einzelgewerkschaften (UFO, VC, Ver.di..), die sich oft analog aus ähnlichem Grund gegründet wurden. Und zu sagen, dass auch nur eine dieser Gruppen etwas Besseres sein wollte, ist mit Verlaub gesagt eine Unverschämtheit.
Die Gewerkschaft, die nach Ihrer Auffassung für ALLE verhandeln soll, hatte deutlich gemacht, dass sie sich um eine/mehrere der Mitgliedergruppen NICHT kümmern will, da diese privilegiert sei/en. Das ist genau das Gegenteil dessen, was Sie ja selbst von einer Einheitsgewerkschaft verlangen/wünschen.

Wenn der Arbeitgeber in keinem Verband ist, ist es klar das ein Haustarif verhandelt wird. Nur kann der auch von einer Gewerkschaft verhandelt werden, welche sich um mehrere Sparten oder alle Gefolgschaftsmitglieder in der Firma kümmert.

Siehe oben! Wenn sie sich um ALLE kümmert und entsprechend für die Interessen ALLER Gruppen verhandelt wäre das sicher wünschenswert und von Vorteil für alle Mitarbeiter. Dies war aber damals offenbar nicht mehr der Fall. Überspitzt formuliert hatte sich die DAG damit ja sozusagen selbst zur "Spartengewerkschaft der weniger Privilegierten" erklärt.
Im übrigen ist es in vielen Firmen die aus dem Verband ausgetreten sind durchaus üblich, dass kein geschlossener Haustarifvertrag existiert, sondern einzelvertragliche Regelungen gelten oder nach Gruppen und Standorten getrennte Lösungen ausgehandelt werden.

Wo steht im Tarifrecht, das jede Sparte eine eigene Gewerkschaft braucht.
Das Tarifrecht sieht aber auch keine Einheitsgewerkschaften vor, sondern nur die entsprechenden Freiheiten. (Wegen des geplanten Gesetztes zur Tarifeinheit freuen sich schon die Anwälte und haben die Verfassungsklagen auch schon aufgesetzt) Hier kann ich nur @kessler68 zustimmen.

Auch mal an das Arbeitsklima gedacht. Wenn jeder einen anderen Tarif hat, wird es ein fabelhaftes Betriebsklima geben. Wenn aber jeder nur an sich denkt, sagt das alles.

Siehe oben! Sicher ist es schlecht für das Arbeitsklima, wenn jede Gruppe nur an sich denkt bzw. denken muss, aber ist es besser, wenn die größte Gruppe eine oder mehrere kleinere Gruppen ignoriert?

PS: Mein Arbeitgeber ist auch nicht im Verband. Da halten alle Gewerkschaftsmitglieder in einer Gewerkschaft zusammen. Auch die die besser gestellt sind und dadurch den leichter ersetzbaren Kollegen den Rücken mit frei halten und als Einheit auftreten.

Aha. Und wieviele der Besserverdienenden sind außertarifliche Angestellte? Wie ist die Mitgliederverteilung bei den Berufs-/Gehaltsgruppen? Gibt es im Tarifvertag gruppenspezifische Regelungen?
Ich weiss nicht, was sie Arbeiten und ob sie beruflich häufig und weit reisen, wie es ihr Nickname vermuten lässt, aber was würden sie in diesem Falle z.B. empfinden, wenn ihre Gewerkschaft beschließt, z.B. ab sofort die Interessen der Vielflieger nicht mehr zu vertreten und es zulässt, dass die Firma, die Reisezeit nur zur Hälfte und max. 4 Stunden pro Tag als Arbeitszeit anrechnet, auch auf Langstrecke Eco und die billigste Airline vorschreibt, auch wenn dies längere und ungünstige Reisezeiten mit Umsteigen zur Folge hat, für die Dauer eines Auslandsaufenthaltes keine Spesen, Verpflegungsmehraufwandspauschalen mehr zahlt und auch die Übernachtungskosten nur noch max. bis zur steuerlichen Hotelpauschale erstattet, weil alles andere ja eh nur Privilegien sind und sie ohnehin schon auf Firmenkosten die ganze Welt sehen?
Sicher, sie loben die Gewerkschaft weil die ja nichts dafür kann und nur an das Wohl der Firma und der anderen Mitarbeiter denkt. Oder suchen sich dann einen neuen Arbeitgeber, weil ihnen das denn doch nicht passt. Oder würden Sie da eventuell doch eher für sich selbst nach einer besseren Lösung mit dem Chef suchen?

Und ich bin nicht neidisch auf die Piloten. Nur sollten sie auch an ihre Arbeitskollegen denken und die Realität nicht außer acht lassen.

Da sind wir wieder bei dem Problem der rechtlichen Situation, die Vertretung der Piloten darf das (offiziell) nicht und kann sich daher diesbezüglich auch nicht äussern.
Und ob der Kampf gegen die offenbar bei LH beabsichtigte Abschaffung der Altersvorsorge nicht vielleicht doch schon seit langem indirekt auch im Interesse der anderen Gruppen erfolgte wäre auch noch eine Frage. Ver.di hat da ja inzwischen auch schon die entsprechende Forderung der GL auf den Tisch bekommen und sich umgehend geweigert darüber auch nur zu verhandeln.

Es geht mir nicht darum, ob die Pilotengehälter oder andere Tarifbestandteile gerechtfertigt sind oder nicht. Ich kann nur nicht akzeptieren, dass nur diese eine Berufsgruppe hier dafür angegriffen wird, dass sie ihre Rechte nutzt und sich gegen die Kündigung und Nichteinhaltung von Tarifverträgen wehrt.
Wenn ein Arbeitgeber Betriebsversammlungen behindert, die Nachwirkung von gekündigten Betriebsvereinbarungen/Tarifverträgen leugnet und Vorschläge zu Schlichtungen einer Gewerkschaft ablehnt etc. weckt das in mir aber auch nicht unbedingt den Eindruck, dass auf dieser Seite ein besonders ausgeprägtes Rechtsempfinden besteht, weshalb man als Gewerkschaft zurückstecken sollte.

Ich persönlich fände eine einheitliche Vertretung ggü. der GL auch besser. Ich würde mir da für den Anfang insbesondere bei den Punkten die nicht gruppen- oder berufsspezifisch sind z.B. eine Tarifgemeinschaft der Einzelgewerkschaften wünschen. Aber das ist in der aktuellen Situation auf Grund der bestehenden Tarifverträge nicht so einfach möglich. Schon clever von LH die TVs nicht alle gleichzeitig zu kündigen...

Dieser Beitrag wurde am 24.02.2015 20:46 Uhr bearbeitet.
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