"Direkt in den Nahbereich der hochkonzentrierten Aschewolke zu fliegen, ist nach wie vor viel zu gefährlich", erklärte Ulrich Schumann, Direktor des Instituts für die Physik der Atmosphäre beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), am Sonntag nach neuen Forschungsflügen. Wenn auch deutlich schwächer als kurz nach der Explosion, sei der Vulkan noch immer aktiv und die Vulkanasche gelange bis in fünf Kilometer Höhe.
Das DLR-Forschungsflugzeug Falcon hatte von Donnerstag an Flüge über Island absolviert. Am Samstag flog die Falcon laut Mitteilung an dem Vulkan am Eyjafjalla-Gletscher vorbei. In einer Entfernung von rund 200 Kilometern zum Vulkan sei die Vulkanaschewolke in sechs Kilometern Höhe mehrfach überflogen worden. Es habe Messungen mit dem Instrument Lidar gegeben, das mit Laserstrahlen die Konzentration der Staubpartikel in der Aschewolke messen kann. In 5,5 Kilometer Höhe wurden hohe Konzentrationen von kleinen flüssigen Partikeln festgestellt.
Die an den Tragflächen der Falcon befestigten Partikel-Messgeräte kamen daher abseits der Achse der Vulkanaschewolke in 4,2 Kilometer Höhe zum Einsatz. Das Messgerät des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre und des Laboratoire de Météorologie Physique der Université Blaise Pascal in Clermont-Ferrand (Frankreich) konnte dabei geringe Konzentrationen großer Partikel (3 bis 800 Mikrometer) gemessen werden. Die bei diesem ersten Überflug ermittelten Messdaten wurden den Verantwortlichen in Island, dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Vulkan-Asche-Zentrum (VAAC) in England übermittelt.
Die ersten Messungen am Donnerstag gaben der isländischen Flugsicherheitbehörde bereits Hinweise zur Überprüfung der Flugsperrzonen vor Ort. Wenn auch deutlich schwächer als kurz nach der Explosion ist der Vulkan noch immer aktiv und die Vulkanasche gelangt bis in fünf Kilometer Höhe. Der gesperrte Luftraum vor Island ist derzeit auf Höhen unter FL (Flight Level) 200, in etwa sechs Kilometer Höhe, auf einen schmalen Bereich in der Vulkanaschewolke begrenzt.
Das Flugzeug soll am Montag zu seinem Standort in Oberpfaffenhofen bei München zurückkehren.
© dpa, DLR | 02.05.2010 21:19
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