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"Die Weltwirtschaft erholt sich in diesem Jahr weiter und wir glauben, dass die Fluggesellschaften 2011 in die Gewinnzone zurückkehren", sagte der für den Vertrieb von Boeing Commercial Airplanes zuständige Vizepräsident Randy Tinseth. "Abhängig von der Entwicklung der Nachfrage werden wir eine weitere Produktionsanhebung prüfen."
Bereits zuvor hatte Boeing die Aufstockung der 777-Produktion beschlossen. Im Programm sollen ab Mitte 2011 wieder sieben statt fünf Einheiten monatlich die Werkshallen verlassen. Damit zog Boeing den eigenen Zeitplan für eine Wiederanhebung der ab Juni gedrosselten Fertigung ein halbes Jahr vor.
Produktionsziel zwischen 460 und 465 Flugzeugen
Im Gesamtjahr 2010 will Boeing 460 bis 465 Flugzeuge fertigstellen und erwartet eine nochmals höhere Nachfrage in den kommenden Jahren. "Sie werden sehen, dass die Zahl der Auslieferungen, die wir 2013 und 2014 haben werden, deutlich über den heutigen liegen werden", zitierte die "Financial Times" BCA Vorstandschef Jim Albaugh im April.
Im vergangenen Jahr hatte Boeing 481 Flieger in die Luft gebracht und lag damit knapp hinter Wettbewerber Airbus, der 498 Maschinen auslieferte. Airbus hat bereits im März angekündigt, die Fertigung in seinem Single Aisle-Programm A320 ab Dezember von 34 wieder auf 36 Einheiten im Monat einzuspielen. Airbus COO John Leahy hielt in der vergangenen Woche auch die Möglichkeit einer späteren Aufstockung der Produktion auf 38 Flugzeuge im Monat offen.
Mehr A320 als 737 in den Auftragsbüchern
Mit der erst ab 2012 umgesetzten Erhöhung der Fertigung im 737-Programm entscheidet sich Seattle für eine erheblich konservativere Fertigungsstrategie als der europäische Konkurrent. Kurzfristig könnte Boeing nach eigenen Angaben derzeit zwar mehr Flugzeuge absetzen, als es die Produktionsrate zulässt. "Die 737-Produktion für 2011 ist ausverkauft, für 2012 sind die Lieferslots überbelegt", erklärte Albaugh gegenüber Finanzanalysten im März.
In der mittelfristigen Produktionsplanung ist hingegen der Blick auf Backlog maßgebend. Die Auftragsbestände, die Boeing und Airbus bis zur Neuauflage ihrer Brot-und-Butter-Programme gegen 2020 abarbeiten werden, gehen auseinander. Boeing hatte im April einen Backlog von 2.028 737 in seinen Büchern ausgewiesen, denen Airbus 2.292 nicht bearbeitete Aufträge für Maschinen der A320-Serie gegenüberstellen kann.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: The Boeing Company | 18.05.2010 08:28
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