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Boeing: Geschäft mit Airlines nimmt wieder Fahrt auf

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TAM Boeing 777-300ER, © The Boeing Company

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Umfrage: Auslieferungen im Programm 787

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SEATTLE - Boeing erwartet im laufenden Jahr weiter gute Geschäfte mit Verkehrsflugzeugen. "Der Ausblick für die Airlinebranche hat sich gegenüber dem Vorquartal erheblich aufgehellt", sagte Boeing Konzernvorstand Jim McNerney am Mittwoch nach Vorlage der Quartalsbilanzen. "Während einige Kunden weiterhin Auslieferungen verlegen oder stornieren, haben die Anfragen anderer Abnehmer für diese früheren Lieferslots deutlich zugenommen."

Im März hatte LAN Chile angekündigt, mit den Auslieferungen in ihrem 787-Auftrag drei Jahre eher zu beginnen als zunächst vorgesehen. Die Fluggesellschaft hat Aufträge über 18 787-8 und acht 787-9 fest vergeben. Zehn 787-8 sollen jetzt bereits im ersten Halbjahr 2010 an die Fluggesellschaft ausgeliefert werden.

Der wieder anziehenden Nachfrage nach neuen Verkehrsflugzeugen wird Boeing aller Voraussicht nach auch mit einer Erhöhung der Fertigungsrate im Brot-und-Butter-Programm 737 begegnen. "Die 737-Produktion für 2011 ist ausverkauft, für 2012 sind die Lieferslots überbelegt", sagte Boeing Commercial Airplanes Vorstand Jim Albaugh im März vor einer Analystenkonferenz.

Im Februar hatte die Fertigung der 737 NextGen nach nur zwölf Jahren mit dem 3.133. Flugzeug die Zahl aller in den 32 Jahren zuvor produzierten 737 überschritten.

Boeing werde eine Entscheidung über die angedachte Heraufsetzung der 737-Fertigungsrate von gegenwärtig 31,5 Einheiten im Monat noch im laufenden Quartal treffen, ergänzte McNerney am Mittwoch und gab zu erkennen: "Wir fassen eine spürbare Erhöhung ins Auge."

Bereits beschlossen ist die Aufstockung der 777-Produktion. Im Programm sollen ab Mitte 2011 wieder sieben statt fünf Einheiten monatlich die Werkshallen verlassen. Damit zieht Boeing den eigenen Zeitplan für eine Wiederanhebung der ab Juni gedrosselten Fertigung ein halbes Jahr vor.

Boeing liegen für die 777 laut McNerney neue Aufträge vor, die noch nicht bekannt gegeben wurden. "Außerdem stehen wir in einigen fortgeschrittenen Verhandlungen, bei denen wir sehr zuversichtlich sind, dass sich aus ihnen Aufträge ergeben werden."

Seattle treibt unterdessen Planungen voran, die 777 vor dem Markteintritt des Airbus A350-1000 XWB grundlegend zu überarbeiten. Im Zentrum der angedachten Modifikationen steht eine größere Spannweite des Langstreckenflugzeugs. Eine Steigerung der Leistung der angebotenen GE-Triebwerke soll das Upgrade der 777 abrunden.

Bei der 747-8 treibt Boeing den ramp-up der Fertigung voran: ab Mitte 2012 sollen monatlich zwei statt im Schnitt anderthalb Maschinen gefertigt werden.

Spätes Expanded TIA für 787

Boeing hat dieser Woche später als erwartet die erweiterte Type Inspection Authorization (TIA) für die 787 erhalten. Die erweiterte TIA erlaubt es Boeing, mehr Testpersonal an Bord der Erprobungsflüge in die Luft zu schicken. Gegenwärtig befinden sich vier 787 in der Flugerprobung. Die verbleibenden zwei Maschinen am Boden sollen die aktive Testflotte bis Ende des laufenden Quartals vervollständigen.

McNerney hält trotz der verlorenen Zeit durch die spät erteilte erweiterte TIA am Beginn der 787-Auslieferungen im vierten Quartal fest. Boeing habe im Testplan noch einen Zeitpuffer von rund eineinhalb Monaten, erklärte McNerney. Nach jüngstem Stand werde diese Reserve eher wieder ansteigen. Auch beim Gewicht des Flugzeugs will Boeing über den Sommer Fortschritte erzielen.

Immer unwahrscheinlicher wird unterdessen die Realisierung der Ausbaustufe 787-10. Die 787-9, die im vierten Quartal 2013 auf den Markt kommt, und eine modifizierte 777 könnten das für die 787-10 vorgesehene Marktsegment bedienen, deutete McNerney an. Boeing habe in dieser Frage aber noch keine letztverbindliche Entscheidung getroffen. "Es könnte sein, dass wir eine -10 benötigen, aber wir sehen ebenso große Möglichkeiten mit der 787-9."

Umsatzminus bei BCA im ersten Quartal

Boeing Commercial Airplanes hatte im ersten Quartal des laufenden Jahres weniger Flugzeuge ausgeliefert als im Vorjahr. Von Januar bis März wurden mit 108 Flugzeugen 13 Maschinen weniger übergeben als im Vergleichszeitraum 2009. Entsprechend geringer fiel auch der Spartenumsatz aus.

Die Erlöse der Verkehrsflugzeugsparte gingen im ersten Quartal um 13 Prozent auf 7,47 Milliarden US Dollar zurück, teilte Boeing am Mittwoch mit.  Unter dem Strich verdiente Boeing mit Verkehrsflugzeugen in den ersten drei Monaten 679,0 Millionen US Dollar. Die operative Marge der Sparte erhöhte sich damit um 4,2 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent.

Die geringere Fertigung von Verkehrsflugzeugen im ersten Quartal führt Boeing auch auf die aktuellen Probleme des japanischen Zulieferers für Flugzeugsitze Koito Industries zurück. Koito sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, Testdaten über Crashverhalten und Feuerfestigkeit seiner Flugzeugsitze manipuliert zu haben.

Für das Gesamtjahr hält Boeing trotz der Schwierigkeiten bei den Sitzen an seiner Fertigungsprognose fest und will 460 bis 465 Flugzeuge fertigstellen.

© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 22.04.2010 15:21


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