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Russland will Anteile an Aeroflot verkaufen

Aeroflot
Aeroflot Airbus A320, © Aeroflot

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MOSKAU - Moskau will Anteile an der größten russischen Fluggesellschaft Aeroflot verkaufen und damit sein Haushaltsdefizit verringern. Finanzminister Alexej Kudrin kündigte ein "Privatisierungsprogramm im großen Stil" an. Der Staat solle aber weiter die Mehrheit an dem Unternehmen halten, sagte Kudrin nach Angaben des Radiosenders "Echo Moskwy" vom Sonntag. Russische und ausländische Investoren zeigten bereits großes Interesse.

Mit den Teilverkäufen von insgesamt 11 Großunternehmen will Russland in den kommenden Jahren mindestens 22,5 Milliarden Euro einnehmen und sein Haushaltsdefizit von derzeit 6,8 auf unter 4 Prozent drücken. Auf der auch vom Wirtschaftsministerium gebilligten Vorschlagsliste stehen unter anderem der Ölförderer Rosneft, das Geldhaus Sberbank sowie die Staatsbahn RZD, die der Deutschen Bahn wiederholt eine Überkreuzbeteiligung angeboten hatte.

Kremlchef Dmitri Medwedew hatte sich mehrfach für Privatisierungen ausgesprochen. Er verspricht sich dadurch eine raschere Modernisierung der oft rückständigen Unternehmen.

Mit einem Umsatz von 3,34 Milliarden US-Dollar (2009) ist Aeroflot heute im Weltmaßstab eine eher mittelgroße Fluggesellschaft, und im Krisenjahr 2009 mit einem Nettogewinn von 85,8 Millionen Dollar (nach IFRS, plus 261 Prozent gegenüber 2008) und einem EBITDA von 461 Mio. US-Dollar eine der erfolgreichsten Airlines.

Die Fluggesellschaft beförderte mit ihrer Flotte von 64 Mittelstreckenjets der Airbus A320 Familie und je zehn Langstreckenjets vom Typ Airbus A330 und Boeing 767 im vergangenen Jahr rund 8,7 Millionen Fluggäste zu 97 Destinationen in 46 Ländern. Darüberhinaus hat Aeroflot noch sechs Großraumjets vom Typ Ilyushin 96 im Einsatz, vorwiegend zu touristischen Zielen. Komplett außer Dienst gestellt wurden inzwischen alle zuletzt nur noch im Inland eingesetzten Tupolev 154.
© dpa-AFX, aero.at | 17.10.2010 18:00

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Beitrag vom 18.10.2010 - 01:11 Uhr
"Nur wer will schon sein Geld in ein staatlich kontrollierten Konzern stecken und dann doch nichts zu sagen haben."

Das ist wohl derzeit das entscheidende Argument.
Beitrag vom 17.10.2010 - 20:27 Uhr
Im Gegenzug darf Gazprom deutsche Stadtwerke kaufen. Die Kontrolle wird dann Zug um Zug angepasst.
Beitrag vom 17.10.2010 - 20:19 Uhr
Nur wer will schon sein Geld in ein staatlich kontrollierten Konzern stecken und dann doch nichts zu sagen haben.


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