Flugtaxis
Älter als 7 Tage

Volocopter-Chef verwundert über Absage aus Bayern

Volocopter
Volocopter, © Volocopter

Verwandte Themen

BRUCHSAL / MÜNCHEN - Der Chef des badischen Flugtaxi-Herstellers Volocopter zeigt sich irritiert über die Absage staatlicher Unterstützung aus Baden-Württemberg und Bayern.

Baden-Württemberg, wo das Unternehmen in Bruchsal seinen Stammsitz hat, habe die Entscheidung schon verschleppt und dann schlecht kommuniziert, sagte Dirk Hoke in einem am Montag veröffentlichten "Capital"-Interview. Dass in Bayern dann das Wirtschaftsministerium entgegen seiner Ankündigung eine Bürgschaft abgelehnt habe, könne er sich nicht so recht erklären, sagte Hoke dem Wirtschaftsmagazin.

Volocopter habe Minister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) das senkrecht abhebende und landende Fluggerät mit markantem Ring für die Rotoren auf dem Dach präsentiert. "Es war ein positiver Besuch", sagte Hoke. Aiwanger habe auch signalisiert, nicht zu blockieren, falls ein anderes Ressort unterstützen wolle. Das Start-up habe dann gute Gespräche mit dem CSU-geführten Wissenschaftsministerium geführt, letztlich aber die Information bekommen, dass das Wirtschaftsministerium doch ein Veto eingelegt habe, sagte Hoke. "Da darf man sich zumindest wundern." Aiwangers Entscheidung hatte die CSU verärgert.

Zuletzt war es den Angaben nach um insgesamt 100 Millionen Euro vom Bund und Bayern gegangen. "Natürlich richtet man in einer derart technologisch komplexen und kapitalintensiven Branche wie unserer auch den Blick in Richtung des Staates", sagte Hoke. "Wir brauchen jetzt kurz vor der Kommerzialisierung Unterstützung."

Bislang fehlt Volocopter eine Musterzulassung für den kommerziellen Passagierbetrieb. Die Firma hatte angekündigt, damit bei den Olympischen Spielen in Paris starten zu wollen.
© dpa | 06.05.2024 17:49

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 07.05.2024 - 11:25 Uhr
Es gibt keinen wirklichen Markt dafür. Zum einen sind die Dinger sind viel zu laut. Niemand will die Krachmacher massenweise in Städten haben. Selbst Diesel-LKWs sind eine akustische Wohltat dagegen.

Zum anderen haben die EVTOL-Anbieter viele blumige Versprechungen gemacht, aber nicht gehalten. Reichweite und Kosten verhindern, dass es einen wirklichen Business Case gibt. In Dubai wurden schon 2017 Flüge mit EVTOL-Prototypen gezeigt. Längst sollten Flugtaxis da im kommerziellen Betrieb sein. Sie sind es immer noch nicht. Und es scheitert da nicht an der Regulierung.

Am Ende lösen Volocopter, Lilium und Co. keine Transportprobleme. Sie sind bestenfalls ein Transportmittel für Reiche, ein Ersatz für Hubschrauber. Wenn das denn so wahnsinnig toll ist und so eine überragende Perspektive hat, dann werden sich private Investoren finden. Es gibt keinen Grund, das mit Steuergeld zu fördern.

Beitrag vom 06.05.2024 - 21:59 Uhr
Etwas schmerzlich ist das schon, wenn man einen Artikel weiter über den Blender Lilium liest, eine neu gegründeten Fluggesellschaft Urbanlink habe 20 Exemplare mit der Option auf 20 weitere geordert, obwohl es mit dem nunmehr Jet genannten Gerät überhaupt noch keine Flüge gab. Vielleicht sollte Volocopter an die deutsche Börse gehen,
der Prototyp hat sein können bewiesen, das müsste doch goutiert werden.
Beitrag vom 06.05.2024 - 19:00 Uhr
""Natürlich richtet man in einer derart technologisch komplexen und kapitalintensiven Branche wie unserer auch den Blick in Richtung des Staates""

Glücklicherweise hat sich der Staat hier mal nicht von einem "Wolken-Kuckuck-Heim" (Cargolifter, Transrapid etc. lassen grüßen) blenden lassen und sinnlos Steuermittel versenkt.

Wenn es denn eine sofort tolle, zukunftsfähige, revolutionäre Technologie ist, dann werden sich doch sicher private Geldgeber finden lassen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden