Problem Währungsschwankungen
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Lufthansa Cargo profitabler als Passagiersparte des Konzerns

Lufthansa Cargo
MD11-Frachter der Lufthansa Cargo bei der Beladung, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Frachtsparte der Lufthansa schlägt sich derzeit erheblich besser als das viel größere Passagiergeschäft der Fluggesellschaft. Nach neun Monaten liegt Cargo mit einer operativen Marge bei 11,4 Prozent deutlich über dem Passagiergeschäft (1,5 Prozent) und wird im laufenden Jahr die Kapitalkosten verdienen. "Nach den ersten neun Monaten haben wir einen ordentlichen Cash-value Added erwirtschaftet", sagte Cargo-Finanzvorstand Peter Gerber der "Börsen-Zeitung" (Donnerstag).

Dieser wird im vierten Quartal eher ausgebaut als verbrannt, so Gerber. 2010 sei ein Ausnahmejahr. Für 2011 habe man sich zwar eine "sehr anspruchsvolle Planung" gesetzt. Gerber verweist aber auf die besondere Mischung aus knappen Kapazitäten und einer hohen Nachfrage, die dem Geschäft im laufenden Jahr Auftrieb verliehen habe.

Währungsschwankungen stellen Problem dar

Weltweit hatten sich die Wachstumsraten im Frachtgeschäft in den vergangenen Wochen wieder etwas abgeschwächt, was auch mit der höher liegenden Vergleichsbasis zusammenhängt. Alles in allem haben die Monate Oktober und November nicht den "Peak" gebracht, den viele erwartet hatten, sagt Gerber.

Ungemach droht Lufthansa Cargo von der Währungsseite. Der derzeit schwache Dollar und ein starker Euro sind für die Lufthansa-Tochter ungünstig. Viel hängt nun von der Entwicklung der asiatischen Währungen ab, allen voran des chinesischen Yuan. Knapp 40 Prozent der Erlöse der Frachtsparte stammen aus Asien, dort fällt aber nur ein geringer Teil der Kosten an. Lufthansa sei zwar gegen Währungsschwankungen abgesichert, Auswirkungen auf das Zahlenwerk hätten Verschiebungen in dem Bereich aber dennoch, betonte der Finanzchef.

Ausbau von Pharmatransporten und Kapazitäten in Passagierjets

Einen künftigen Wachstumsschwerpunkt sieht Lufthansa Cargo für sich in Pharmatransporten; für dieses Geschäft soll am Heimatflughafen des Unternehmens in Frankfurt eine neue Halle gebaut werden.

Ein Teil des erwarteten Wachstums wird über die zusätzlichen Kapazitäten abgedeckt, die die Passage-Schwester an den Markt bringt. 50 Prozent ihrer Fracht transportiert Lufthansa Cargo in den Flugzeugbäuchen der Passagiermaschinen. Zudem vermarktet Lufthansa Cargo seit Mitte des Jahres auch die Bäuche der Flugzeuge von Austrian Airlines (AUA). Ziel ist es, dieses Geschäft auch für die anderen Töchter im Lufthansa-Konzern zu übernehmen, etwa für Brussels Airlines, wenn diese mittelfristig komplett in Lufthansa-Hand ist.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 18.11.2010 09:25

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Beitrag vom 18.11.2010 - 20:12 Uhr
Auch wenn MD11 die Richtungen verwechselt (tatsächlich ist es von Asien nach Europa voll und nach Asien eher nicht), das Prinzip ist richtig beschrieben. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf den Nordamerikastrecken (hin sehr voll, zurück nicht). Anders als Passagiere will Fracht im Regelfall nunmal nicht dorthin zurück wo sie herkam. Das ist der Hauptgrund für entsprechende Ladefaktorzahlen.

Ein anderer Grund ist die Art der Berechnung. Als Basis wird das Gewicht verwendet, das ein Flugzeugtyp auf einer Strecke potentiell laden kann. Dagegengehalten wird das Gewicht, das tatsächlich geladen wird. Je nach Frachtzusammensetzung gibt es Stauraumverlust, der aber bei der Zugrundelegung der Kapazität nicht nachträglich berücksichtigt wird.

Und der dritte Grund ist, dass LH Cargo pauschal das gesamte Bellyangebot der Passage vermarktet und dementsprechend als Kapazität einrechnet. Ob auf gewissen Flügen ein überhaupt ein Markt für Frachttransport besteht ist dabei irrelevant. Viele Bellies können daher von vornherein garnicht gut ausgelastet werden. Im Gesamtladefaktor macht dieser Fakt eine Menge aus... die Bellies machen (inkl. Kontverkehr) ungefähr 45% der Gesamtkapazität aus...

Der Ladefaktor der LCAG MD11 alleine betrachtet liegt jedenfall deutlich höher als die oben genannte Zahl des Gesamtnetzes...

Ooops...ein kleiner, aber entscheidender Unterschied....ich habe tatsächlich die Richtungen flasch beschrieben...kommt nicht wieder vor.
Beitrag vom 18.11.2010 - 19:08 Uhr
Auch wenn MD11 die Richtungen verwechselt (tatsächlich ist es von Asien nach Europa voll und nach Asien eher nicht), das Prinzip ist richtig beschrieben. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf den Nordamerikastrecken (hin sehr voll, zurück nicht). Anders als Passagiere will Fracht im Regelfall nunmal nicht dorthin zurück wo sie herkam. Das ist der Hauptgrund für entsprechende Ladefaktorzahlen.

Ein anderer Grund ist die Art der Berechnung. Als Basis wird das Gewicht verwendet, das ein Flugzeugtyp auf einer Strecke potentiell laden kann. Dagegengehalten wird das Gewicht, das tatsächlich geladen wird. Je nach Frachtzusammensetzung gibt es Stauraumverlust, der aber bei der Zugrundelegung der Kapazität nicht nachträglich berücksichtigt wird.

Und der dritte Grund ist, dass LH Cargo pauschal das gesamte Bellyangebot der Passage vermarktet und dementsprechend als Kapazität einrechnet. Ob auf gewissen Flügen ein überhaupt ein Markt für Frachttransport besteht ist dabei irrelevant. Viele Bellies können daher von vornherein garnicht gut ausgelastet werden. Im Gesamtladefaktor macht dieser Fakt eine Menge aus... die Bellies machen (inkl. Kontverkehr) ungefähr 45% der Gesamtkapazität aus...

Der Ladefaktor der LCAG MD11 alleine betrachtet liegt jedenfall deutlich höher als die oben genannte Zahl des Gesamtnetzes...
Beitrag vom 18.11.2010 - 18:45 Uhr
Aus einer der letzten Meldungen: "Die Auslastung der Frachträume verbesserte sich konzernweit um 2,5 Prozentpunkte auf 68,2 Prozent."

Wirklich erstaunlich, dass man mit so einer miserablen Auslastung (die Flugzeuge sind gerade mal zu 2/3 gefüllt) so gut verdienen kann.

Hoffentlich kann man in Zukunft die Auslastung weiter hochbringen.

Falsch, das Problem ist, dass ex Deutschland halt viel richtung Asien transportiert wird, allerdings aus der Gegenrichtung kaum etwas kommt.
Ergo: Hin voll, zurück eher leer. das hat nichts mit LH Cargo zu tun.


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