Auch bei hartem Januar
Älter als 7 Tage

Flughafen Frankfurt sieht sich mit Enteisungsmittel gut ausgestattet

Eineisung
Enteisung von Flugzeugen am Flughafen Frankfurt, © Fraport AG

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FRANKFURT/M. - Nach dem rekordverdächtigen Winterbeginn im Dezember sieht sich der größte deutsche Flughafen in Frankfurt für einen ähnlich harten Januar gut gerüstet. Man habe Enteisungsmittel für knapp zehn weitere Extremtage auf Lager, erklärte am Donnerstag der Leiter der Enteisungs-Fachtochter "N*Ice" der Betreibergesellschaft Fraport , Wolfhard Gräf. Zudem habe man sich bei Vorlieferanten des Enteisungsmittels regelmäßige Lieferungen gesichert.

"Wir haben den Ehrgeiz, ohne Engpass durch den Winter zu kommen, aber mindestens wollen wir der letzte Flughafen in Westeuropa sein, der wegen fehlenden Enteisungsmittels schließt", meinte Gräf. Es gebe in Europa Lieferengpässe für das Vorprodukt Monopropylenglykol, das nur in vier Chemie-Anlagen hergestellt werde.

Am Donnerstag wurden bei relativ trockener Luft und nach einer niederschlagsfreien Nacht in Frankfurt nur sehr wenige Flugzeuge enteist. Der Flugverkehr lief laut Fraport im wesentlichen normal mit Ausnahme des Verkehrs von und nach Nordamerika. Auch auf dem Frankfurter Flughafen waren die chaotischen Verhältnisse nach den Blizzards in den USA zu spüren. Am Mittwoch war ein voll besetzter Jumbo gelandet, der außer fünf Kinderwagen kein Gepäck an Bord hatte. Zustände wie am John F. Kennedy-Flughafen, wo am Vortag einzelne Jets mehr als neun Stunden auf ihre Abfertigung warten mussten, habe es in Frankfurt aber noch nie gegeben.

Der Flughafen musste in den vergangenen 30 Tagen seit dem Wintereinbruch am 29. November an zehn Tagen jeweils mehr als 30 Prozent aller Flugbewegungen absagen, berichtete der Chef der Bodendienste, Michal Müller. Die Zahl der beförderten Passagiere sank an diesen Tagen auf durchschnittlich 105 000 statt 128 000 an den übrigen Tagen. In der Spitze strandeten 3000 Passagiere an einem einzigen Tag am Flughafen, und rund 5000 Koffer blieben stehen. Im Schnitt seien die Gepäckstücke nach drei bis vier Tagen an ihren Bestimmungsorten angekommen. Der Großteil sei zu Weihnachten abgearbeitet gewesen. Der Flughafen habe trotz aller Schwierigkeiten durchgehend funktioniert.

Zu Beginn des Winters hatten die Fluggesellschaften mit der Lufthansa an der Spitze über die schleppende Enteisung der Maschinen seitens der Fraport geklagt. Gräf führte die Verzögerungen erneut auf die extrem schwierigen Wetterbedingungen Ende November zurück, als nasser Schnee auf sehr kalte Flugzeuge gefallen sei und dort festfror. Man habe die dreifache Zeit und fast die dreifache Menge Flüssigkeit benötigt, um die aerodynamischen Teile der Jets wie vorgeschrieben eisfrei zu machen.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 30.12.2010 15:02


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