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Die rund 1900 Lotsen der DFS dürften dann laut Tarifvertrag nur noch 80 Überstunden pro Jahr leisten statt bislang 150 Stunden.
Bereits jetzt lägen die durchschnittlichen Überstunden mit 160 pro einen Lotsen über dem zulässigen Maß von 150, erklärte Siebers. Ab dem kommenden Jahr sei zudem geregelt, dass die Überstunden mit Freizeit abgegolten werden müssten, während sie bislang am Jahresende auch ausbezahlt werden konnten.
Die GdF warf der bundeseigenen Flugsicherung vor, dass sie sich bislang Verhandlungen zu dem Thema verschlossen habe. Aus dem gerade abgeschlossenen Tarifkonflikt war die Frage in der Schlichtung bewusst ausgeklammert worden, um eine Einigung zu anderen Themen zu ermöglichen.
Es gebe bereits jetzt an einzelnen Kontrollzentren und Towern schwerwiegende Engpässe, berichtete die GdF. So müssten in Düsseldorf und Frankfurt zeitweise einzelne Luftsektoren geschlossen werden, weil Personal fehle. Die Folge seien eigentlich unnötige Verspätungen der Flugzeuge, deren Kosten die Airlines zu tragen hätten.
Verantwortlich für die Engpässe sei die Geschäftsführung, die vor dem geplanten und dann doch noch abgesagten Börsengang zu wenig neue Lotsen ausgebildet habe, sagte Siebers. Auch mit der Anwerbung von externen Fluglotsen sei man nicht so erfolgreich gewesen wie erhofft. Mit den Überstunden würden schon lange strukturelle Engpässe überbrückt. Eigentlich sollten sie nur für unvorhersehbare Notfälle anfallen.
Siebers bezifferte das strukturelle Personalloch auf mindestens 300 Leute. Noch einmal die gleiche Zahl scheide bis 2015/2016 voraussichtlich aus dem Dienst aus. Selbst wenn die Akademie der Flugsicherung wieder mit 160 Berufsanfängern pro Jahr auf Hochtouren ausbilde, sei noch über Jahre mit zu engen Besetzungen zu rechnen.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 21.10.2011 14:45
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