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Lufthansa will mit Tarifangebot Strukturfrage lösen

Kabinencrew der Lufthansa
Kabinencrew der Lufthansa, © Deutsche Lufthansa AG

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MÖRFELDEN-WALLDORF - Schneller Auftakt bei den Tarifverhandlungen für 50.000 Beschäftigte der Lufthansa: Das Unternehmen hat den Gewerkschaften bereits in der ersten Runde am Freitag ein Angebot für höhere Entgelte unterbreitet. Die Offerte ist allerdings an die Lösung struktureller Fragen geknüpft, die bereits einmal in Verhandlungen mit der Gewerkschaft UFO über den künftigen Berlin-Verkehr gescheitert sind.

Die Lufthansa hatte daraufhin angekündigt, die Jets aus der Hauptstadt mit Personal einer Fremdfirma besetzen zu wollen.

Die Lufthansa bietet der Tarifgemeinschaft von UFO und Verdi nach eigenen Angaben 3,3 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 15 Monaten. Sie will dafür beim Kabinenpersonal wie auch beim firmeneigenen Caterer LSG andere Lohngruppierungen einführen, die einen kostengünstigeren Betrieb ermöglichen würden. Ob dann auch die Bereederung der Berlinflotte wieder mit Lufthansa-Personal geplant würde, blieb zunächst offen, gilt aber als wahrscheinlich.

Die Gewerkschaften waren mit einer Forderung nach 6,1 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen gezogen. Die Lufthansa-Offerte rechne sich auf 12 Monate zu ungenügenden 2,6 Prozent herunter, sagte eine Gewerkschaftssprecherin von Verdi. Die Bedingungen für einzelne Belegschaftsgruppen seien zudem so nicht akzeptabel, erklärte die Verdi-Verhandlungsführerin Christiane Behle. Die Verhandlungen sollen bereits am 24. Januar fortgesetzt werden.

Lufthansa-Chef Christoph Franz hatte am Freitag seinen Appell an die Belegschaft wiederholt, notwendige Veränderungen im Unternehmen mitzutragen. Mittelfristig müsse eine deutlich höhere operative Marge erzielt werden, schrieb er in der Mitarbeiterzeitung "Lufthanseat". Er erinnerte an das vor wenigen Wochen angekündigte Sparprogramm. "Ich bin davon überzeugt, dass auch jeder Lufthanseat weiß, dass sich das Unternehmen weiterentwickeln und verändern muss."

Ein UFO-Sprecher warnte die Lufthansa davor, betriebsfremde Stewards und Stewardessen zu Niedriglöhnen einzusetzen. Dies verstoße eindeutig gegen tarifvertragliche Bestimmungen, verwies er auf ein juristisches Gutachten im Auftrag der Gewerkschaft. "Wo Lufthansa drauf steht, muss auch Lufthansa drin sein." Die Gewerkschaft hat bereits angekündigt, nötigenfalls auf Einhaltung des Vertrages vor dem Arbeitsgericht zu klagen.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG, Symbolbild | 13.01.2012 16:31


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