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Lufthansa begräbt offenbar Fracht-Joint-Venture Jade Cargo

Jade Cargo
Jade Cargo 747-400, © Gerhard Vysocan, Edition Airside

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FRANKFURT - Das Engagement der Lufthansa bei der chinesischen Frachtgesellschaft Jade Cargo steht offensichtlich vor dem Aus. Das 2004 gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Shenzhen Airlines hat seinen Kunden mitgeteilt, die Frachtflüge bis auf weiteres nicht wieder aufzunehmen, bestätigte am Mittwoch ein Sprecher der Lufthansa Cargo einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts".

Hintergrund seien Unstimmigkeiten zur finanziellen Restrukturierung des Unternehmens. Zur Zukunft des schon länger kriselnden Joint Ventures wollte sich Lufthansa aber nicht äußern. Das weitere China-Engagement der Lufthansa etwa bei der Flugzeugwerft Ameco ist nicht betroffen.

Laut "Handelsblatt" benötigt Jade Cargo eine Kapitalspritze von mindestens 50 Millionen Euro, für die Mehrheitseigner Shenzhen seinen Anteil nicht aufbringen wolle. Die Lufthansa hält an dem Unternehmen 25 Prozent, weitere 24 Prozent liegen bei der KfW-Tochter Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.

Jade Cargo besitzt sechs Boeing-Jumbos, die zuletzt wegen des starken Konkurrenz- und Preisdrucks in China nur schlecht ausgelastet waren. In einer Mitteilung auf der Internetseite von Jade heißt es, dass der Termin zur Wiederaufnahme der Dienstleistungen so schnell wie möglich mitgeteilt werde.

Dass dies noch mit Beteiligung der Lufthansa geschieht, ist Kreisen zufolge unwahrscheinlich. Lufthansa-Konzernchef Christoph Franz hatte das Engagement bereits vor Monaten in Frage gestellt und eine Lösung des Problems angekündigt. Laut "Handelsblatt" gibt es mindestens einen interessierten Investor. Anderenfalls werde das Unternehmen, das nach eigenen Angaben 390 Menschen beschäftigt, in die geordnete Insolvenz gehen.

Dem Commerzbank-Analysten Frank Skodzik zufolge dürfte der Buchwert der Jade-Beteiligung nahe Null liegen, so dass sich Europas größte Fluggesellschaft mit positiven Auswirkungen von dem Dauer-Verlustbringer trennen könne.
© dpa-AFX | Abb.: aero.at | 17.01.2012 22:22


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