Flughafen Frankfurt
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Streik bis Freitagabend verlängert – Weitgehend geregelter Betrieb

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Flughafen Frankfurt, © world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Der Arbeitskampf am Frankfurter Flughafen verschärft sich weiter: In der Nacht zum Dienstag verlängerte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) ihren Streik erneut. Bis Freitagabend 23.00 Uhr soll der Ausstand der rund 200 Vorfeldmitarbeiter nun dauern. Trotz des Streiks können Reisende aber hoffen: Der Flughafen-Betreiber Fraport und der Hauptkunde Lufthansa gingen zunächst von weniger Ausfällen als in der vergangenen Woche aus.

Um die Auswirkungen des Arbeitskampfes der Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten abzufedern, hat Fraport Mitarbeiter geschult, die deren Aufgaben übernehmen. Der Tarifkonflikt ist festgefahren.

Fraport sieht sich gut vorbereitet

Einen "weitgehend geregelten" Flugbetrieb hat am Dienstagmorgen der Flughafenbetreiber Fraport den Fluggästen zugesichert. Obwohl die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) in der Nacht den Ausstand der rund 200 Vorfeldmitarbeiter bis zum Freitagabend verlängerte, sei Fraport gut vorbereitet.

Von den für Dienstag 1200 geplanten Flügen waren am Morgen 187 annulliert worden. "Insgesamt sieht es heute aber gut und ruhig aus", sagte ein Fraport-Sprecher. Der Flughafenbetreiber habe sich auf einen Streik bis Mittwochmorgen vorbereitet, nun würde man die Vorbereitungen eben bis Freitagabend ausweiten.

GdF will Druck erhöhen

"Natürlich wollen wir den Druck erhöhen", sagte GdF-Sprecher Matthias Maas der Nachrichtenagentur dpa am Dienstagmorgen. Der Flughafen-Betreiber Fraport solle an den Verhandlungstisch zurückkehren. Maas kritisierte zugleich, dass eigens geschulte Mitarbeiter die Aufgaben der Streikenden übernehmen. Eine zu kurze Einarbeitungszeit sei "fahrlässig und gefährlich". Er habe Zweifel, dass die Mitarbeiter alle berechtigten Lizenzen hätten.

In der Nacht zum Montag hatte die GdF einen 24-Stunden-Streik bereits auf 48 Stunden ausgedehnt - ursprünglich sollte nur bis zum Dienstagmorgen 5.00 Uhr die Arbeit niedergelegt werden. Nun soll der Ausstand nach neuesten GdF-Angaben von Dienstagnacht sogar bis Freitag (24.Februar/23.00 Uhr) dauern. Wegen des Nachtflugverbots ist die Betriebszeit in Frankfurt täglich auf 18 Stunden zwischen 05.00 und 23.00 Uhr begrenzt.

Am Montag bereits weniger Ausfälle

Am Montag waren während der 18 Stunden Betriebszeit am zentralen deutschen Drehkreuz 240 von 1271 geplanten Flügen aus, wie eine Fraport-Sprecherin am Montagabend sagte. Das waren rund 60 weniger als am Freitag vergangener Woche mit gut 300 Ausfällen in lediglich 14 Stunden Streik. Dem Betreiber kam entgegen, dass am Rosenmontag weniger Passagiere unterwegs waren als üblich. Im Vergleich zu einem Tag im Sommer mit etwa 180 000 Passagieren seien es derzeit nur rund 130 000.

Für den Dienstag plante die Lufthansa nur noch mit 160 gestrichenen Starts und Landungen - nach rund 200 Ausfällen am Montag. Der Interkontinentalverkehr werde weiterhin im vollen Umfang aufrechterhalten, der Flugplan innerhalb Deutschlands und Europas werde ausgedünnt. "Wir haben es immer besser im Griff, einen stabilen Flugverkehr abzuwickeln", sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels.

Der Flugverkehr mit zahlreichen Umbuchungen auf andere Flüge und das Umsteigen auf die Bahn liefen "den Umständen entsprechend reibungslos", ergänzte eine Sprecherin. Konkurrent Air Berlin berichtete ebenfalls von einigen Ausfällen nach Frankfurt. Die Passagiere werden aber ebenfalls umgebucht.

Viele Reisende steigen auf die Fernzüge der Deutschen Bahn um. Besonders auf den Nord-Süd-Strecken nach Stuttgart, München, Berlin und Hamburg seien mehr Fahrgäste unterwegs, sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Es gebe dadurch aber keine Probleme. Am Hauptbahnhof und am Flughafen Frankfurt wiesen Mitarbeiter die neuen Passagiere ein, Züge seien verlängert worden. "Alles, was rollen kann, rollt", sagte der Sprecher.

Auch die anderen Fluggesellschaften zeigten sich zufrieden mit dem Krisen-Management, das insbesondere die interkontinentalen Verbindungen bevorzugt. Martin Gaebges vom Airline-Verband Barig stärkte der Fraport den Rücken: "Letztlich müssten wir die höheren Entgelte über die Gebühren bezahlen." Er forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
© dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography | 21.02.2012 07:22


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