ITB 2012
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Neuer Berliner Airport mit mehr Flügen am Start

Berlin Airport
Berlin Airport, © Günter Wicker, Ligatur / Berliner Flughäfen

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BERLIN - Der neue Großflughafen soll Berlin schon in diesem Jahr kräftigen Schub geben. Nicht nur die beiden Marktführer am Standort, Air Berlin und Lufthansa, wollten ihr Angebot erweitern, sagte Flughafenchef Rainer Schwarz am Mittwoch auf der Reisemesse ITB. In diesem Sommer würden vom Flughafen Berlin Brandenburg (BER) 172 Ziele in 50 Ländern angeflogen. Der neue Flughafen liegt neben dem bisherigen Schönefelder Airport und wird am 3. Juni eröffnet.

Allein Air Berlin werde von ihrem neuen Heimatflughafen pro Woche 721 Flüge unternehmen, sagte Schwarz. Lufthansa habe ab Berlin 32 neue Ziele ins Programm genommen, die größte deutsche Fluggesellschaft werde 15 statt bisher neun Maschinen in der Hauptstadt stationieren.

Der Betreiber erwartet für Berlin ein stärkeres Wachstum als der Durchschnitt der deutschen Flughäfen, die in diesem Jahr 2,5 Prozent mehr Passagiere erwarten. "Wir glauben schon, dass wir etwas mehr erreichen", sagte Schwarz. 2011 war die Fluggastzahl der Berliner Flughäfen um 7,7 Prozent auf 24 Millionen gestiegen.

Rechne man die Umsteiger heraus, so reiche die Passagierzahl Berlins schon heute fast an München und Frankfurt heran, sagte Schwarz. Der neue Berliner Flughafen werde nun ein Terminal für Umsteiger haben.

In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden über Tegel und Schönefeld, die der neue Flughafen ersetzen wird, 3,3 Millionen Fluggäste befördert. Das bedeutet ein Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Mit dem neuen Berliner Flughafen kämen etwa zehn bis zwölf Prozent mehr Kapazität auf den deutschen Markt, sagte Schwarz. Das sei ein Riesensprung, aus dem sich für die Airlines neue Möglichkeiten ergäben. Derzeit sei "eine Konzentration auf die großen Flughäfen zulasten der kleinen" zu beobachten. So werde etwa Condor seine Leipzig-Flüge im Sommer nach Berlin verlegen. Die Anfang 2011 eingeführte Luftverkehrssteuer sei ein wesentlicher Grund für die Abkehr von den Regionalflughäfen.

Der Flughafen Berlin Brandenburg wird die Nummer drei in Deutschland sein. Er geht mit 16 neuen Flugzielen an den Start. Dazu gehören in Europa etwa Marseille, Bologna und Valencia sowie in Übersee Windhoek und Los Angeles. Die Fluggesellschaften erhöhten auf einigen Strecken auch die Flughäufigkeit. "Diese Frequenzsteigerungen sind für uns von großer strategischer Bedeutung", sagte der Flughafenchef. Denn sie ermöglichten den Aufbau einer Drehkreuzstruktur.

Das ist vor allem der Plan von Air Berlin, wie Vorstandschef Hartmut Mehdorn auf der ITB bekräftigte. Die Zusammenarbeit mit dem neuen arabischen Partner Etihad und die Mitgliedschaft in der Unternehmensallianz Oneworld (ab 20. März) werde das Vorhaben erleichtern. Schon jetzt habe Air Berlin in der deutschen Hauptstadt einen Marktanteil von 33 Prozent. Das Unternehmen strebe an, die Fluggastzahl in Berlin von zuletzt 7,9 Millionen bis 2020 auf 12 bis 13 Millionen zu erhöhen.

Trotz der großen Konkurrenz am Markt fühle sich Air Berlin als die Nummer sechs in Europa wohl, sagte Mehdorn. "Es ist immer besser zu jagen als gejagt zu werden", meinte der Manager. Air Berlin schrieb 2011 das vierte Jahr in Folge einen Verlust. Das Unternehmen mit 9200 Mitarbeitern verfolgt deshalb einen strikten Sparkurs, den schon Mehdorns Vorgänger Joachim Hunold eingeleitet hatte. Unrentable Verbindungen sind gestrichen worden, die Flotte wird verkleinert.
© dpa | Abb.: Günter Wicker / Ligatur, Berliner Flughäfen | 07.03.2012 16:37


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