Passagierzahlen in Nürnberg brechen ein

NÜRNBERG - Der finanziell angeschlagene Nürnberger Flughafen gerät immer stärker ins Trudeln. Im ersten Quartal 2012 seien die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent eingebrochen, bestätigte Flughafensprecher Reto Manitz am Freitag einen Bericht der "Nürnberger Nachrichten". Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger erläuterte, Grund sei vor allem das verminderte Strecken- und Platzangebot der wichtigsten Fluggesellschaft Air Berlin gewesen.

Aber auch Lufthansa habe kleinere Maschinen eingesetzt, wodurch die Zahl der Passagiere zurückging.

"Das sind Maßnahmen der Gesellschaften, die treffen uns als Flughafen sehr", betonte Krüger. Er zeigte sich zuversichtlich, spätestens 2013 neue Destinationen ins Angebot aufnehmen zu können.

Der Flughafen hatte schon im vergangenen Jahr Federn gelassen: Die Zahl der Passagiere ging um 2,6 Prozent auf knapp 3,97 Millionen zurück; der Umsatz sank um 2 Millionen Euro auf 94,7 Millionen Euro. Zugleich stand unterm Strich ein Verlust von inzwischen mehr als acht Millionen Euro.

Die Eigentümer - der Freistaat und die Stadt Nürnberg - hatten den Flughafen bereits im vergangenen Juli mit einer Finanzspritze von 40 Millionen Euro sowie Bürgschaften unterstützt.

Am Freitag tagte der Aufsichtsrat erneut und beschloss, für rund 200.000 Euro ein Entwicklungsgutachten in Auftrag zu geben. Es soll die Chancen des Flughafens und mögliche neue Geschäftsfelder ausloten, zugleich soll die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Region verbessert werden. Deshalb wurde auch der Flughafenbeirat mit Vertretern der regionalen Wirtschaft wiederbelebt.