Werksverkäufe
Älter als 7 Tage

Airbus wird Investoren am 10. Dezember vorstellen

TOULOUSE - Der Flugzeugbauer Airbus wird am 10. Dezember die neuen Inhaber der sechs zum Verkauf stehenden Werke vorstellen. Dies verlautete aus Betriebsratskreisen. Das Topmanagement will demnach die Käufer während einer Konferenz mit Arbeitnehmervertretern benennen. Die verbliebenen vier Interessenten für die Werke mussten am Montag ihre Angebote abgeben, meldete die "Financial Times Deutschland" zu Beginn der Woche.



Airbus-Chef Thomas Enders werde noch in dieser Woche erneut mit dem US-Konzern Spirit verhandeln. Als einziger Investor wäre Spirit bereit, alle Werke zu kaufen. Letzter deutscher Interessent ist die OHB-Gruppe. Der vergleichsweise kleine Bremer Konzern mit rund 220 Millionen Euro Umsatz müsste sich mit einem Finanzinvestor verbünden.

Neben Cerberus ist daran auch der Investor Mubadala aus Abu Dhabi interessiert, heißt es. Von Mubadala war dazu keine Stellungnahme zu erhalten. Aus den Werken Varel (Airbus), Nordenham (Airbus) und Augsburg (EADS) könnte ein Zulieferkonzern mit rund 6.000 Beschäftigten und etwa einer Milliarde Euro Umsatz geformt werden.



Zudem trennt sich Airbus vom Kabinenausrüsterwerk Laupheim. Für Laupheim hatte es nach Konzernquellen zeitweise mehr als 14 in- und ausländische Interessenten gegeben. Am Standort sind 1.200 Airbus-Angestellte und rund 240 Leiharbeiter beschäftigt. Noch Mitte des Monats hatte Airbus nach Informationen der "Sueddeutschen Zeitung" auch die Option geprüft, die Werke vorerst in eine eigene Tochtergesellschaft auszulagern.

Grund für die Werksverkäufe sind Milliardenbelastungen durch die verspätete Auslieferung des Großraumfliegers A380 und die Neuentwicklung des Langstreckenjets A350 XWB. EADS will durch die Veräußerungen nicht nur Geld in die Kasse bringen, sondern auch die Investitionen auf mehrere Schultern verteilen.

Alleine der A350 kostet 10 Milliarden Euro in der Entwicklung. Einige Interessenten sind jedoch angesichts der Konditionen für die Werksübernahmen abgesprungen. Unter anderem habe mit dem Voith-Konzern ein favorisierter Interessent kein Gebot mehr abgegeben. Airbus will seine europäischen Zulieferer in US Dollar statt in Euro bezahlen, ihnen also das Währungsrisiko aufbürden. Medien sprachen auch von massiven Senkungen der Einkaufspreise, die Airbus durchsetzen will.
© aero.de, dpa | Abb.: Airbus | 28.11.2007 09:50

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Beitrag vom 06.12.2007 - 20:17 Uhr
Hat sich eigentlich schon mal Cerberus der die Bremer unterstützen will sich geäußert wie viel Er investieren will ?
Beitrag vom 06.12.2007 - 08:51 Uhr
Das ist doch erfreulich,
umso weiter sich das ganze nach oben verschiebt umso machtvoller kann man in Falle der Fälle den Betrieb übernehmen und das Management entmachten.

Viel wichtiger erscheint mir, der Unabhängige Verteiler aufbau, damit man außerhalb vom Management und der IGM Handlungsfähig ist, denn auch bei Opel wurden die Leute mehr oder weniger am End übern Tisch gezogen, weil die Zettel der Abstimmung nur einen Weg zu liesen.

Eine Kommunikations-Zeitung für alle Airbus-Mitarbeiter muss her damit alle sich auf gute Informationen stützen können.

Gruß
Beitrag vom 06.12.2007 - 08:40 Uhr
Würde in unserem Fall aber die falschen Treffen. Faste alle Führungskräfte - teilweise bis Abteilungsleiterebene - sind auf "unserer" Seite. Die haben, soweit möglich, mit auf dem Marktplatz gestanden und sich solidarisiert. Das trifft dann die falschen. Die sind genauso von den Verkäufen betroffen wie jeder Arbeiter. Hier muss das oberste Management direkt angegangen werden.


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