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Lufthansa: Zum Start des erweiterten Flugplans nur wenige Leih-Crews

Lufthansa-Flugbegleiter
Lufthansa-Flugbegleiter, © Deutsche Lufthansa AG, Symbolbild

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BERLIN / FRANKFURT - Die Lufthansa setzt zum Start des ausgeweiteten Flugplans ab Berlin nur wenige Leih-Crews ein. Am Sonntag (3. Juni) werden von zehn Maschinen im Lufthansa-Direktverkehr von und nach Berlin nur drei mit Kabinenbesatzungen des Personaldienstleisters AviationPower starten, wie ein Lufthansa-Sprecher in Berlin auf Anfrage mitteilte. Die Kräfte sind zwar von der Lufthansa geschult, bleiben aber beim Dienstleister angestellt.

Sie verdienen laut Unternehmen in der Eingangsstufe genauso viel wie bei Lufthansa Classic, müssen aber neun Prozent mehr arbeiten. Spätere Gehaltssteigerungen entfallen.

Man sei mit der Rekrutierung der Flugbegleiter aber weit fortgeschritten, sagte der Lufthansa-Sprecher. Von geplanten 240 Leuten seien knapp 200 bereits rekrutiert. Vor allem fehlen noch erfahrene Kabinenchefs (Senior Flight Attendants), die aber in den nächsten Wochen verstärkt zum Unternehmen stießen. Hier sei es mit dem attraktiven Standort Berlin gelungen, erfahrene Leute aus ganz Europa anzuwerben.

Leiharbeitskräfte und Lufthansa-Personal dürfen nicht gemischt arbeiten, so dass zunächst noch die Mehrzahl der Direktverbindungen von Lufthansa-Stewardessen bestritten wird. Nicht zum Einsatz kommen die neuen Leihkräfte im Verkehr zu den Drehkreuzen München und Frankfurt. Lufthansa erhofft sich vom Einsatz erhebliche Kostenvorteile in dem von Billigfliegern dominierten Berliner Markt.

Gegen den erstmaligen Einsatz von Leiharbeitern in Lufthansa-Jets wehrt sich die Kabinengewerkschaft UFO bislang erfolglos auch vor Gericht. Sie fürchtet eine Ausweitung des Modells auf weitere Bereiche der größten Fluggesellschaft Europas. In den aktuell unterbrochenen Tarifverhandlungen bei der Lufthansa will die Gewerkschaft eine Eingliederung der Leihkräfte erreichen.

AviationPower ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa mit der Zeitarbeitsfirma Manpower und rekrutiert bereits seit Jahren auch Techniker für die Lufthansa. Lufthansa fliegt ab dem 3. Juni ein erheblich ausgeweitetes Programm von Berlin, obwohl der neue Hauptstadtflughafen Willy Brandt noch nicht wie geplant zur Verfügung steht. Die Zahl ihrer Maschinen in Berlin steigt von 9 auf 15.
© dpa | 01.06.2012 13:43

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Beitrag vom 05.06.2012 - 01:30 Uhr
Wie wäre es, wenn sich die Verantwortlichen mal erkundigen, wie das damals bei Lufthansa Express gewesen ist: zwar keine Leiharbeit, aber Flugbegleiter, die für weniger Geld bzw. zu schlechteren Bedingungen gearbeitet haben.

-Große Frage an die Verantwortlichen bei LH: Weshalb ist das Modell gescheitert? Warum wurden die Flugbegleiter nach relativ kurzer Zeit bei der LH-Mutter zu deren Tarifbedingungen eingegliedert?

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Beitrag vom 03.06.2012 - 14:23 Uhr
Selbstverständlich kann man nicht ernsthaft argumentieren, dass "Leiharbeit" schlechtere Qualität oder Dienstleistungen erzeugt
ABER aus meiner meiner Sicht ist Leiharbeit politisch, sozial und gesellschaftlich unerwünscht (zumindest wenn es nicht zur Schließung kurzfristiger Personallücken sondern dauerhaft als Dumping-Geschäftsmodell eingesetzt wird. Es sind Mitarbeiter minderer Rechte, sonst würde der AG es ja nicht machen.
Was bei uns mit Leiharbeit, Scheinselbständigen etc anfängt, endet bei den Arbeitssklaven in China und bei Kinderarbeit.

Da schließe ich mich glatt an ...
Beitrag vom 03.06.2012 - 11:26 Uhr
Selbstverständlich kann man nicht ernsthaft argumentieren, dass "Leiharbeit" schlechtere Qualität oder Dienstleistungen erzeugt
ABER aus meiner meiner Sicht ist Leiharbeit politisch, sozial und gesellschaftlich unerwünscht (zumindest wenn es nicht zur Schließung kurzfristiger Personallücken sondern dauerhaft als Dumping-Geschäftsmodell eingesetzt wird. Es sind Mitarbeiter minderer Rechte, sonst würde der AG es ja nicht machen.

Was bei uns mit Leiharbeit, Scheinselbständigen etc anfängt, endet bei den Arbeitssklaven in China und bei Kinderarbeit.

PS Nicht erschrecken, es ist eine politische Debatte

Mit Narrenkappe würde ich die politische Debatte durchgehen lassen.


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