Boeing in Zugzwang
Älter als 7 Tage
Wettbewerbsdruck durch Airbus A350 XWB nimmt zu
SEATTLE - Boeing wird die 777 kurzfristig nicht überarbeiten, um das Flugzeug im Wettbewerb mit dem Airbus A350 XWB besser am Markt zu positionieren. Dies meldet der "Seattle Post Intelligencer" unter Berufung auf Boeing Verkaufsdirektor für den Nahen Osten und Afrika Martin Bentrott. Boeing verfüge für die 777 über Aufträge bis in das Jahr 2013 hinein. Die Produktion werde mit neuen Bestellungen wahrscheinlich sogar bis 2014 ausgelastet sein.
Auch die Verkäufe der 777-300ER, die sich im Wettbewerb gegen den Airbus A350-1000 behaupten muss, seien durch das neue Langstreckenflugzeug aus Europa nicht zurückgegangen. "Die 777-300ER ist bereits bis zum Jahr 2012 fast ausverkauft", sagte Bentrott bei Übergabe ihrer ersten 777-300ER an Qatar Airways in der vergangenen Woche. "Wenn jemand jetzt noch 12 777-300ER zur Lieferung bis 2012 bestellen wollte, könnten wir diesen Auftrag vermutlich nicht erfüllen."
Doch ist sich Seattle bewusst, dass im Markt der Verkehrsflugzeuge nicht nur die Aufträge, die man bereits erhalten hat, zählen. Flottenentscheidungen der großen Fluggesellschaften werden langfristig getroffen; die Boeing 777 muss sich somit schon jetzt bei nahezu allen im Segment zu vergebenden Aufträgen am erst später verfügbaren Airbus A350 XWB messen lassen. Im April hatte Boeing Vorstandschef W. James McNerney daher vor Analysten eine Modellpflege der 777 ins Spiel gebracht und Spekulationen über Art und Umfang der Überarbeitung ausgelöst.
"Wir werden bei der 777 sehr genau verfolgen, in welche Richtung die Entwicklung des A350 geht, bevor wir entscheiden, ob wir aus Wettbewerbssicht reagieren müssen. Soweit der A350 jedoch eine Bedrohung für einzelne Varianten der 777-Familie darstellt, werden wir handeln. Am wahrscheinlichsten ist dabei eine Art Modellpflege, denn wir müssen für den Flugzeugtyp (die 777, Anm. d. Red.) in den kommenden Jahren nicht zwingend einen Nachfolger am Markt platzieren", so McNerney.
Dennoch könnte die Modellpflege der 777 umfangreicher ausfallen, als man es dem Wortlaut entnehmen möchte. McNerney führte wenig später aus, dass Boeing aktuell keinen dringenden Handlungsbedarf zur Entwicklung einer neuen 737 sieht. Ein neues Flugzeug sei in diesem Segment zumindest für die nächsten sieben Jahre nicht zu erwarten. Fachanalysten ziehen in Betracht, dass Boeing Ingenieurskapazitäten von der Entwicklung der neuen 737 zur Überarbeitung der 777 abziehen wird.
Wichtige Kunden des arabischen Raums haben in diesem Jahr Großbestellungen für den Airbus A350 XWB abgegeben. Wenngleich die größte Ausbaustufe A350-1000 erst ab dem Jahr 2015 ausgeliefert wird, wird die gesamte Serie Boeing zu strategischen Entscheidungen in den Modelllinien 787 und 777 veranlassen. Emirates - neben Singapore Airlines der größte 777 Betreiber der Welt - hat Mitte vergangenen Monats auf der Dubai Air Show 50 A350-900 XWB und 20 A350-1000 XWB in Auftrag gegeben. Qatar Airways bestellte schon im Juni 20 A350-800 XWB, 40 A350-900 und 20 A350-1000 XWB.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.12.2007 11:35
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Beitrag vom 01.12.2007 - 23:40 Uhr
:D Wow... ein Fachmann schreibt da.
[quote]Wiederholung der A340-Geschichte,[/quote], und es wird nicht das einzigste Muster bleiben, mittelfristig wird auch die Single unter Effizienzverlust geraden wenn diese nicht weiterentwickelt wird, dies wird dann aber auch einen Neuentwicklungsdruck rechnerisch unnötig machen. (Wenn es geschickt gemacht wird und die Kunden es mit tragen, warum denn nicht so die Singel erneuern ?)
Zu Nurflügler: [quote]Boeing hat mit MDD eine staatlich finanziere Studie für eine Passagiermaschine übernommen und auf beiden Seiten des Atlantiks wird weiter geforscht.[/quote] Ich weiß, ich verfolge sehr neugierig diesen Weg interessehalber auch, mehrfach Schallgeschwindigkeit bei minimalsten Energieverbrauch währen große Argumente um die herkömmlichen Flugzeuge abzulösen.
Ja der liebe John Leahy (Namen von mir Korrigiert) ich bin ihm einmal begegnet, Er ist Jemand der auf anderen Levels Denkt als viele seiner Kollegen.
Trotzdem sind aber auch Ihm und seiner Abteilung die Strategischen Argumente der Zukunft noch nicht eingefallen, wer dauernd erntet und vergisst den Boden zu bestellen der wird am Ende mit leeren Händen da stehen sagte mal ein einfacher Bauer.
Beitrag vom 01.12.2007 - 21:58 Uhr
Langfristig wird jedes Flugzeug neu aufgelegt werden müssen und Schönheit ist eines der letzen Kriterien, die dabei wichtig sind. Die 777A und 777B wird auf dem Markt so gut wie gar nicht mehr nachgefragt und bei langfristigen Bestellungen über die Kunden auch zunehmend bei den C-Modellen Zurückhaltung. Es droht mittelfristig eine Wiederholung der A340-Geschichte, bei dem Kunden sogar Bestellungen storniert haben (EK) oder sehr weit nach hinten verschoben haben (VS).
Die 767 hat durchaus ihre Lücke gefunden und verkauft sich immer noch sowohl als Frachter wie auch als 300ER gar nicht mal so schlecht. Als Vergleichsmaßstab kann man ja mal gewisse Airbus-Modelle anlegen. Bei der A340 gab es dieses Jahr mehr Ab- als Neubestellungen.
Nurflügler gibt es übrigens schon seit über 70 Jahren. Angefangen bei den Horten über YB-35, YB-49, B2 zu heutigen NASA- und europäischen Prototypen und Studien. Boeing hat mit MDD eine staatlich finanziere Studie für eine Passagiermaschine übernommen und auf beiden Seiten des Atlantiks wird weiter geforscht.
Bei der A380 werden Neubestellungen von zögerlichen Kunden erwartet, die jedoch erst die Maschine im realen Einsatz sehen wollen. Ähnlich sind auch die Bestellungen bei vielen anderen neuen Flugmustern verlaufen: In der Entwicklungsphase viele Bestellungen, danach gab es nach Markteinführung einen deutlichen Nachschlag. John Learys Prognosen für 2007 (mind. zwei neue A380-Kunden, mind. 20 Neubestellungen bei A380, über 200 A350-Festbestellungen, mind. 1/2 Verspätung bei der 787) sind jedenfalls schon lange vor Jahresende so gut wie Realität geworden
Beitrag vom 01.12.2007 - 16:35 Uhr
hätte der A380 nicht so eine rießen verspätung gehabt,dann wäre die Produktion auch nicht bis 2012 ausverkauft!
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[quote]Wiederholung der A340-Geschichte,[/quote], und es wird nicht das einzigste Muster bleiben, mittelfristig wird auch die Single unter Effizienzverlust geraden wenn diese nicht weiterentwickelt wird, dies wird dann aber auch einen Neuentwicklungsdruck rechnerisch unnötig machen. (Wenn es geschickt gemacht wird und die Kunden es mit tragen, warum denn nicht so die Singel erneuern ?)
Zu Nurflügler: [quote]Boeing hat mit MDD eine staatlich finanziere Studie für eine Passagiermaschine übernommen und auf beiden Seiten des Atlantiks wird weiter geforscht.[/quote] Ich weiß, ich verfolge sehr neugierig diesen Weg interessehalber auch, mehrfach Schallgeschwindigkeit bei minimalsten Energieverbrauch währen große Argumente um die herkömmlichen Flugzeuge abzulösen.
Ja der liebe John Leahy (Namen von mir Korrigiert) ich bin ihm einmal begegnet, Er ist Jemand der auf anderen Levels Denkt als viele seiner Kollegen.
Trotzdem sind aber auch Ihm und seiner Abteilung die Strategischen Argumente der Zukunft noch nicht eingefallen, wer dauernd erntet und vergisst den Boden zu bestellen der wird am Ende mit leeren Händen da stehen sagte mal ein einfacher Bauer.
Die 767 hat durchaus ihre Lücke gefunden und verkauft sich immer noch sowohl als Frachter wie auch als 300ER gar nicht mal so schlecht. Als Vergleichsmaßstab kann man ja mal gewisse Airbus-Modelle anlegen. Bei der A340 gab es dieses Jahr mehr Ab- als Neubestellungen.
Nurflügler gibt es übrigens schon seit über 70 Jahren. Angefangen bei den Horten über YB-35, YB-49, B2 zu heutigen NASA- und europäischen Prototypen und Studien. Boeing hat mit MDD eine staatlich finanziere Studie für eine Passagiermaschine übernommen und auf beiden Seiten des Atlantiks wird weiter geforscht.
Bei der A380 werden Neubestellungen von zögerlichen Kunden erwartet, die jedoch erst die Maschine im realen Einsatz sehen wollen. Ähnlich sind auch die Bestellungen bei vielen anderen neuen Flugmustern verlaufen: In der Entwicklungsphase viele Bestellungen, danach gab es nach Markteinführung einen deutlichen Nachschlag. John Learys Prognosen für 2007 (mind. zwei neue A380-Kunden, mind. 20 Neubestellungen bei A380, über 200 A350-Festbestellungen, mind. 1/2 Verspätung bei der 787) sind jedenfalls schon lange vor Jahresende so gut wie Realität geworden