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Wowereit sagte, vordringlich sollten nun die Planungen für die Entrauchungsanlage geprüft werden, um "letzte Zweifel" am Zeitplan auszuräumen. Aus jetziger Sicht sei der Termin 17. März 2013 zu halten. Um sicher zu gehen, will der Aufsichtsrat aber erst im August nach den weiteren Prüfungen endgültig entscheiden. Dies soll auch Aufgabe des neu bestellten Technikchefs Horst Amann werden. Der bisherige Manager des Frankfurter Flughafenkonzerns Fraport folgt auf den in Berlin gefeuerten Manfred Körtgen.
Um eine Milliarde teurer
Die für den 3. Juni geplante Eröffnung des Milliardenprojekts in Schönefeld war wegen massiver Probleme mit der Brandschutztechnik kurzfristig geplatzt. Als neuer Termin war daraufhin der 17. März 2013 genannt worden.
Flughafenchef Rainer Schwarz sagte, wegen der Verschiebung des Betriebsstarts werde vorerst mit Mehrkosten von 586 Millionen Euro kalkuliert. Dies komme zu den zuletzt mit 3,1 Milliarden Euro veranschlagten Gesamtkosten dazu. Ursprünglich war von 2,5 Milliarden Euro Kosten die Rede gewesen.
Lärmschutz und Vertragsstrafen
Die Summe von 586 Millionen Euro wegen der Terminverschiebung setzt sich zum einen aus 270 Millionen Euro zusammen, die als zusätzliche Baukosten anfallen. Hinzu kommen 110 Millionen Euro für den mehrmonatigen Interimsbetrieb auf den bestehenden Airports Tegel und Schönefeld bis zum 17. März 2013. Fünf Millionen Euro stehen als Vertragsstrafen an Unternehmen, die den Flughafen nutzen, bereits fest. 195 Millionen Euro sind als Risikovorsorge eingeplant.
Wowereit sagte, die vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verlangten Schallschutzmaßnahmen erreichten eine ganz andere Dimension als eingeplant. Ob die Summe von bis zu 591 Millionen Euro in voller Höhe zu zahlen ist, steht aber wegen weiterer juristischer Prüfungen noch nicht fest.
Bund und Länder könnten nachschießen
Ein Finanzierungskonzept für alle Mehrkosten soll die Flughafengesellschaft bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung im August vorlegen. Dabei sei sie zuerst selbst am Zuge, sagte der Aufsichtsratschef. Der Bund und die beiden Länder stünden aber zu ihrer Verantwortung als Gesellschafter. Dass sie Kapital nachschießen könnten, sei nicht ausgeschlossen.
Der bisherige Finanzrahmen liegt bei 3,36 Milliarden Euro. Davon stammen 2,4 Milliarden aus Krediten. Von den drei Gesellschaftern kommen 430 Millionen Euro, die Flughafengesellschaft will bisher eigene Mittel von 530 Millionen Euro beisteuern.
© dpa-AFX | Abb.: Berliner Flughäfen | 22.06.2012 19:57
Kommentare (4) Zur Startseite
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Man sollte ernsthaft überlegen, das Projekt auf Eis zu legen. Mit Tegel und Schönefeld ist Berlin gut gerüstet. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen kann man über eine Reaktivierung von Tempelhof, Staaken, Johannisthal oder Gatow nachdenken.
Nochmals Milliarden verpulvern scheint jedenfalls kaum noch verantwortbar.
So ehrenhaft dein Ansinnen ist geht es aber am Willen der Beteiligten völlig vorbei. Bundesweit ist genügend Geld da um einen Hauptstadtflughafen zu bauen für Effektivkosten von X + 30% Zuschlag für Berliner Gehabe.
Wahrlich diese Stadt war und ist das Teuerste das sich dieser Länderbund jemals geleistet hat.
Man sollte ernsthaft überlegen, das Projekt auf Eis zu legen. Mit Tegel und Schönefeld ist Berlin gut gerüstet. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen kann man über eine Reaktivierung von Tempelhof, Staaken, Johannisthal oder Gatow nachdenken.
Nochmals Milliarden verpulvern scheint jedenfalls kaum noch verantwortbar.