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HOCHTIEF will mit Flughäfen durchstarten - "Modellfall" Tirana

ESSEN / TIRANA (dpa) - Zehn Jahre nach dem Einstieg ins Flughafengeschäft Ende 1997 zählt der größte deutsche Baukonzern HOCHTIEF zu den weltweit führenden Unternehmen der internationalen Boom-Branche. Sechs Flughäfen in Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana werden bereits unter der Regie der Essener gemanagt.



Doch das Unternehmen hat bereits weitere hochfliegende Pläne: Etwa alle zwei Jahre soll künftig ein neuer Flughafen dazukommen, kündigte HOCHTIEF Airport-Chef Reinhard Kalenda in der albanischen Hauptstadt Tirana an.

Ein weltweit erwartetes stürmisches Wachstum im Flughafengeschäft und hohe Renditen haben längst internationale Investoren wie die australische Investmentbank Macquarie auf den Plan gerufen. Das Unternehmen gilt als einer der schärfsten Konkurrenten von HOCHTIEF im Rennen um eine weltweit steigende Zahl von Flughafenprivatisierungen. "Wir sehen uns als Flughafen-Manager, der die ganze Bandbreite mitbringt", unterstreicht Kalenda die Vorzüge des Essener Baukonzerns.

Bei weltweit durchschnittlich zehn erwarteten Flughafen-Privatisierungsverfahren pro Jahr werde sich HOCHTIEF jährlich an ein bis zwei Ausschreibungen beteiligen, kündigte Kalenda an. Mindestens alle zwei Jahre rechne man damit, tatsächlich zum Zuge zu kommen. Im Visier hat das Essener Unternehmen dabei weder die großen Drehkreuze im internationalen Flughafengeschäft noch die ganz kleinen Airports. "Wir beteiligen uns in der Regel an Flughäfen mit einer Vorreiterrolle in der jeweiligen Region", so Kalenda.

Großes Interesse hat HOCHTIEF derzeit etwa an den anstehenden Privatisierungsverfahren der Flughäfen in Chicago Midway und Lissabon. Aber auch im Südosten Europas sieht das Unternehmen gute Chancen, selbst wenn die wirtschaftliche Entwicklung in dem jeweiligen Land noch am Anfang steht. "Tirana ist das beste Beispiel dafür, sich in einem Land zu engagieren, das nicht unbedingt die Voraussetzung für das beste Rating besitzt", so der HOCHTIEF Airport-Chef. Der 3,5 Millionen-Einwohner-Balkanstaat Albanien gilt als eines der ärmsten Länder Europas.

Die Entwicklung des Flughafens der albanischen Hauptstadt Tirana gilt dabei in der Essener HOCHTIEF-Zentrale als Modellfall, der sich auch an anderer Stelle wiederholen könnte. Mit der vollständigen Privatisierung des dringend sanierungsbedürftigen alten Flughafens hatte die albanische Regierung vor einigen Jahren Neuland in der Region betreten. Seit der Öffnung des zuvor streng abgeschotteten Landes orientiert sich Albanien politisch am Westen und erzielte in den vergangenen Jahren durchschnittliche Raten beim Wirtschaftswachstum von über sechs Prozent.

Noch stürmischer verlief die Entwicklung des einzigen internationalen Flughafen des Landes in Tirana. Innerhalb von nur vier Jahren haben sich die Passagierzahlen des nach der albanischen Nationalheldin Mutter Teresa ("Nene Tereza") benannten Airports von rund 560 000 im Jahr 2003 auf rund 1,1 Millionen in diesem Jahr nahezu verdoppelt. Das an dem Flughafen beteiligte Konsortium unter Führung von HOCHTIEF wird den Flughafen nach dem Bau für einen Zeitraum von 20 Jahren auf eigene Rechnung betreiben, bevor er wieder an die albanische Regierung zurückfällt.
© dpa | Abb.: Tirana International Airport, Jutta Benzenberg | 19.11.2007 00:32

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Beitrag vom 30.11.2007 - 23:06 Uhr
Hochtief könnte sich um eine ansprechendere Gestaltung seiner
Flughäfen bemühen. Soviel ich auf Bildern gesehen habe, versprüht
der neue Athener Flughafen nicht gerade viel Charme.
Da machen andere Flughäfen wie z. B. in Kuala Lumpur erheblich
mehr her.


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