Streikdrohung
Älter als 7 Tage

Sicherheitskontrollen: Mitglied der Verdi-Tarifkommission gekündigt

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DÜSSELDORF - Nach der Kündigung eines Mitglieds der Verdi-Tarifkommission droht die Gewerkschaft mit Flughafen-Streiks während der Sommerferien.

Die Kündigung während des laufenden Tarifstreits um das Sicherheitspersonal an Flughäfen sei "als Angriff gegenüber unserer Interessenvertretung" zu werten, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim am Montag der Nachrichtenagentur dpa. "Das schadet den Tarifverhandlungen massiv." Werde die Kündigung nicht zurückgenommen, könne es noch während der Ferienzeit zu Streiks an den Flughäfen kommen. Ursprünglich sollte es in diesen Wochen aus Rücksicht keine Ausstände geben.

Das am Leipziger Flughafen für die Sicherheitskontrollen zuständige Unternehmen Kötter hatte mitten im Tarifstreit einem Mitarbeiter gekündigt, der auch Mitglied der Verdi-Bundestarifkommission ist. Der Mann habe die Kündigung am 20. Juni erhalten - einen Tag, nachdem Verdi in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Bremen und Hannover die Mitarbeiter der Fluggastkontrolle zu einem Streik aufgerufen hatte, berichtete die "Rheinische Post".

Die Kötter Airport Security GmbH bestätigte den Vorgang, bestritt aber einen Zusammenhang mit dem Tarifstreit. "Die Kündigung des betroffenen Mitarbeiters steht ausdrücklich in keinerlei Zusammenhang zu seiner Mitgliedschaft in der Verdi-Bundestarifkommission oder zu den Warnstreikaktionen der Gewerkschaft Verdi", erklärte Kötter in Essen. Auch der Sprecher des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), Oliver Arning, sah keinen Grund für eine Zuspitzung des Tarifstreits. "Wir sehen keinen Zusammenhang zwischen der Tarifverhandlung und dem arbeitsrechtlichen Geschehen bei einem Mitgliedsunternehmen."

Aus Sicht Verdis hat die Kündigung dagegen eindeutig mit den Verhandlungen zu tun. Da sie in der Probezeit ausgesprochen wurde, müsse das Unternehmen zwar keine Gründe nennen. Der zeitliche Zusammenhang sei aber klar, sagte Tarim. Am Abend solle es ein Gespräch zwischen Verdi und Kötter geben.

Die Tarifkommission verhandelt derzeit mit dem BDSW über bessere Arbeitsbedingungen für die Luftsicherheitskräfte. Die nächsten Verhandlungen sind für den 27. Juli geplant.

Das Familienunternehmen Kötter Services beschäftigt bundesweit an 50 Standorten 15 100 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr 355 Millionen Euro umgesetzt.
© dpa | 09.07.2012 20:59


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