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Er sehe darin eine Normalisierung und Vereinfachung der Konzernführung. Deutschland will mit seiner Beteiligung an dem Branchenriesen die Machtbalance mit Frankreich erhalten. Der staatliche Einfluss war lange ein Zankapfel zwischen den Regierungen. Neben dem Flugzeugbau ist die Airbus-Mutter auch in der Rüstung aktiv, ein sensibles Feld, das die staatlichen Besitzer besonders umtreibt.
Die komplizierte Neuordnung war nötig geworden, da die privaten Großaktionäre Daimler und Lagardère sich aus dem EADS-Kapital zurückziehen wollen. Sie waren maßgeblich am bisherigen Aktionärspakt zur Beherrschung von EADS beteiligt. Dieses komplexe Vertragswerk sollte das deutsch-französische Gleichgewicht im Unternehmen gewährleisten.
Der Anteil der Großaktionäre sinkt nun deutlich auf knapp 30 Prozent. Der Autobauer Daimler und die französische Lagardère-Gruppe werden ihre Anteile "weitgehend reduzieren". Der Streubesitz wächst so von knapp 50 auf mehr als 70 Prozent.
Staaten vereinbaren Höchstgrenzen
EADS beschäftigt rund 133.000 Menschen, etwa 50.000 in Deutschland. Die Leitung der operativen Geschäfte wird den Plänen zufolge nach einem Umbau der Führungsstruktur künftig nicht mehr unter dem Einfluss verschiedener Anteilseigner oder Aktionärsgemeinschaften stehen. Die drei Staaten haben sich zudem auf eine Höchstgrenze ihrer Beteiligung geeinigt, die mit der neuen Struktur bereits erreicht ist. Weder Einzelaktionäre noch Aktionärsgruppe dürfen künftig mehr als 15 Prozent der Anteile oder Stimmrechte halten.
EADS war im Jahr 2000 aus der Fusion der deutschen Daimler Aerospace AG (DASA), der französischen Aerospatiale Matra und der spanischen Casa entstanden. Im Zuge der Gründung hatten sich die beteiligten Parteien auf ein Gleichgewicht der Stimmrechte zwischen deutschen und französischen Anteilseignern geeinigt. Im Alltag hieß das: geteilte Standorte, eine gleichmäßige nationale Verteilung von Führungskräften, viel Rücksicht und komplizierte Entscheidungen.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 06.12.2012 08:20
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