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Fraport: Mittelfristig auch wieder mehr Fluggäste in Frankfurt

Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt
Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Der Flughafenbetreiber Fraport hat angesichts der Luftfahrtflaute seine Wachstumshoffnungen erst einmal begraben. Nach einer Stagnation 2013 geht Vorstandschef Stefan Schulte aber davon aus, dass das Verkehrsaufkommen mittelfristig wieder wachsen wird, wie er am Freitag vor den Aktionären bei der Hauptversammlung in Frankfurt sagte. Die Fraport-Aktie verlor zur Mittagszeit 0,44 Prozent an Wert.

Für das laufende Jahr hielt Schulte an seinen Prognosen fest. Demnach erwartet er in diesem Jahr an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz etwa so viele Fluggäste wie im Vorjahr. Damals war die Passagierzahl nach der Inbetriebnahme der neuen Landebahn im Nordwesten um knapp 2 Prozent auf knapp 58 Millionen gestiegen. Von Januar bis April 2013 schlug allerdings ein Rückgang um mehr als 2 Prozent zu Buche. Dieses Minus will Schulte im weiteren Jahresverlauf ausgleichen.

Höhere Entgelte der Fluggesellschaften, wachsender Einzelhandel am Flughafen und ein anziehendes Geschäft der Fraport-Auslandsflughäfen sollen den Konzernumsatz unterdessen um bis zu fünf Prozent nach oben treiben. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet Schulte eine Steigerung auf 870 bis 890 Millionen Euro. Unter dem Strich dürfte der Gewinn jedoch zurückgehen: Hier drückten bereits zu Jahresbeginn gestiegene Abschreibungen für den neuen Flugsteig A-Plus auf das Ergebnis.

Große Hoffnungen setzt Schulte auf das Auslandsgeschäft des Konzerns. Fraport ist außerhalb Frankfurts bereits am Betrieb von zwölf Flughäfen in aller Welt beteiligt, etwa in Antalya (Türkei) und Lima (Peru). Bei der Ausschreibung für den neuen Flughafen in Istanbul waren die Frankfurter allerdings von einem türkischen Konsortium mit einem höheren Gebot ausgestochen worden. "Das ärgert uns selbst am meisten", sagte Schulte. In Frankfurt soll unterdessen im Jahr 2015 der Bau eines dritten Passagierterminals starten.

Bei der Hauptversammlung in Frankfurt-Höchst sollen die Anteilseigner einer Dividende von 1,25 Euro je Aktie zustimmen, die damit genauso hoch ausfallen würde wie im Vorjahr. Außerdem werden die Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat neu gewählt, auch Chefaufseher Karlheinz Weimar steht erneut zur Wahl. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt halten mit zusammen gut 51 Prozent der Aktien die Mehrheit an dem Flughafenbetreiber. Daher gelten die Beschlüsse der Hauptversammlung in der Regel als Formsache.

Aktionärsvertreter Florian Honselmann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) stellte angesichts der schwachen Verkehrsentwicklung Investitionen wie die neue Landebahn und den Flugsteig A-Plus in Frage: "Kann man schon sagen, ob das eine rentable Investition war?" Der hessische Grünen-Landtagsabgeordnete Frank Kaufmann schlug vor, die neue Bahn zumindest vorübergehend zu schließen, bis die Nachfrage nach Flugtickets wieder anzieht.

Spott und Ärger der Aktionäre zog sich Fraport zu Beginn der Veranstaltung am Halleneingang zu. Dort mussten alle Besucher ihre Regenschirme abgeben, weil Fraport fürchtete, diese könnten auf der Veranstaltung als Waffe eingesetzt werden. Hunderte Anteilseigner mussten deshalb im Regen warten und der Beginn der Hauptversammlung verschoben werden.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 31.05.2013 11:57


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