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FAA warnt wegen Konflikt in Äthiopien vor Beschuss

Ethiopian Airlines Boeing 767-300ER
Ethiopian Airlines Boeing 767-300ER, © Aero Icarus, CCBYSA
WASHINGTON - Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Piloten und Airlines bei Flügen von und nach Addis Abeba wegen des anhaltenden Konfliktes in Teilen Äthiopiens zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Kommerzielle Flugzeuge könnten versehentlich "direkt oder indirekt Schüssen am Boden oder Boden-Luft-Geschossen" ausgesetzt sein.

Eine entsprechende Warnung gab die FAA nun heraus. Es könne unterhalb der Reiseflughöhe angesichts der Kämpfe zu "Fehlidentifikationen" oder "Fehleinschätzungen" kommen, hieß es.

Die Europäische Luftfahrtbehörde EASA erklärte auf Anfrage, die Behörden in den Mitgliedsstaaten seien auf die FAA-Warnung hingewiesen worden. Die EASA und EU-Kommission würden die Lage weiter genau beobachten, hieß es. Der Flughafen Addis Abeba, das Drehkreuz von Ethiopian Airlines, gehört zu Afrikas wichtigsten Airports.

Das US-Außenministerium hat wegen des bewaffneten Konflikts bereits alle Amerikaner in Äthiopien aufgefordert, das Land zu verlassen. Der US-Sondergesandte für das Horn von Afrika, Jeffrey Feltman, wird bis Samstag in Addis Abeba Gespräche über einen Waffenstillstand und eine Beilegung des Konflikts führen, wie das Außenministerium erklärte.

Der Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen knapp 115 Millionen Einwohnern droht durch die seit einem Jahr anhaltenden Kämpfe zu zerfallen. 2018 kam Regierungschef Abiy Ahmed mit dem Versprechen an die Macht, Äthiopien zu reformieren. Er entmachtete die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die das Land 25 Jahre lang dominierte. Im Herbst 2020 führte die TPLF eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg, der nördlichen Region Tigray, durch und griff kurz danach eine Militärbasis an. Daraufhin begann die Regierung eine brutale Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlandes Eritrea.

Seit Anfang August hat sich der Konflikt von Tigray auch auf die benachbarten Regionen Afar und Amhara ausgeweitet. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) rückt die TPLF auf Addis Abeba vor. Im gesamtem Land wurde der Ausnahmezustand verhängt.
© dpa-AFX | Abb.: Aero Icarus, CCBYSA | 19.11.2021 06:04

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Beitrag vom 19.11.2021 - 08:36 Uhr
Das Risiko besteht, fürchte ich. Vor einiger Zeit gelang es den Rebellen in Tigray, eine C-130 der äthiopischen Luftwaffe abzuschießen.


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