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FDP: Staatsregierung hat ICE-Bahnhof am MUC vergeigt

Flughafen München
Zufahrt zum Flughafen München, © Flughafen München

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MÜNCHEN - Am Frankfurter Flughafen halten ICE-Züge - ob das auch in München möglich wäre, lässt die Staatsregierung gerade prüfen. Die Opposition hat einen Haken bei der Sache entdeckt.

Seit vielen Jahren dringt der Flughafen München auf seine Anbindung ans ICE-Netz der Deutschen Bahn. Eine Machbarkeitsstudie hat die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) nun für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.

Die FDP-Fraktion hält eine solche Studie aber schon jetzt für Makulatur, weil der Bund als Verantwortlicher für den Ausbau des Bahnnetzes gar nicht eingebunden worden sei.

"Bis sich Berlin also mit einer möglichen Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit des Projekts beschäftigt, sind die Ergebnisse der Studie schon längst überholt. Die Staatsregierung hat die ICE-Anbindung an den Flughafen München Stand heute also vergeigt", kritisierte der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Landtag, Sebastian Körber.

Wie Schreyer auf eine Anfrage Körbers mitteilte, fährt die Hälfte der Passagiere mit dem Auto oder Taxi zum zweitgrößten deutschen Flughafen, der 38 Kilometer vom Hauptbahnhof München entfernt ist. Gut ein Drittel reist mit der störungsanfälligen S-Bahn an, die etwa 40 Minuten ab Hauptbahnhof braucht, die anderen nehmen vor allem den Bus.

"Mitte 2023 soll das neue elektronische Stellwerk am Ostbahnhof in Betrieb gehen. Von diesem wird eine deutliche Reduzierung an Störungen und Verspätungen, von welchen insbesondere die S-Bahn betroffen ist, ausgehen", teilte die Ministerin mit. 2028 soll die zweite Stammstrecke für die S-Bahn weitere Verbesserungen bringen.

"Die überregionale Schienenanbindung des Flughafen Münchens hat für den Freistaat eine große Bedeutung", betonte die Ministerin. In die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie eingebunden seien die Flughafengesellschaft, die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die DB Netz AG und DB Station&Service, der Münchner Verkehrsverbund (MVV), die Landeshauptstadt und die MVV-Landkreise.

Der Bund und das Umland mit den Großstädten Augsburg und Ingolstadt seien nicht dabei, kritisierte die FDP. "Ohne den Schulterschluss mit dem Umland und dem Bund ist die Machbarkeitsstudie für die Fernverkehranbindung an den Münchner Flughafen nur ein billiges Ablenkungsmanöver", sagte Körber. Dabei bestehe seit Jahren akuter Handlungsbedarf.

Weder die Anbindung in die Landeshauptstadt noch die überregionale Anbindung würden den Bedürfnissen der Bahnfahrer gerecht. "Das Investitionsvolumen in die Schiene über die letzten 30 Jahren hinweg zeugt jedenfalls davon, wie stiefmütterlich in Bayern der Ausbau des Schienennetzes behandelt und geradezu verschleppt wurde."

Ein Gutachten zur Schienenanbindung wurde schon 2008 erstellt. Es ergab laut Ministerium, "dass bei Berücksichtigung nur allein des flughafenbezogenen Verkehrs kein auskömmlicher Nutzen erreicht werden konnte, der die dafür erforderliche Realisierung von Schieneninfrastruktur rechtfertigen könnte".
© dpa-AFX | 20.11.2021 07:52

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Beitrag vom 26.11.2021 - 11:37 Uhr
10 min Zeitersparnis sind vielleicht nicht viel aber sicher mit die günstigsten 10 min in ganz Deutschland. Bei der Bahn kosten 10 min Zeitersparnis i.d.R mind. 2 Mrd. Euro und 10 Jahre (Bau)zeit.
Hauptbahnhof - Flughafen ca. 40 Minuten.
Marienplatz - Garching FZ ca. 25 Minuten. Bleiben noch 5 Minuten wenn Sie 10 Minuten schneller sein wollen als die S-Bahn. Ohne Halt bis zum Flughafen, also keine weiteren zahlenden Gäste können zusteigen. Selbst dann müsste die U-Bahn wenigstens doppelt so schnell fahren wie sie das aktuell macht. Ob das was wird? Und komfortabler ist es mit drei Koffern in der S-Bahn allemal. Bleibt immer noch die Frage wo die U6 am Flughafen ankommen soll. Dann besser die U4 vom Arabellapark oder die U5 vom Ostbahnhof über Ismaning zum Flughafen. Anschluss zum HBF inclusive. Kosten? Spielen keine Rolle. Der Staat hat in den letzten knapp zwei Jahren unglaublliche Schulden angehäuft, da spielt das keine Rolle mehr: Bauzeit? Drei Jahre, wenn alle mitmachen.
Beitrag vom 25.11.2021 - 19:29 Uhr
10 min Zeitersparnis sind vielleicht nicht viel aber sicher mit die günstigsten 10 min in ganz Deutschland. Bei der Bahn kosten 10 min Zeitersparnis i.d.R mind. 2 Mrd. Euro und 10 Jahre (Bau)zeit.
Hauptbahnhof zum Flughafen mit S-Bahn knapp 40 Minuten. Mit U6 in etwa 30 Minuten über Garching? Flugreisende haben immer etwas mehr Gepäck dabei als Berufstätige. Oder meinen Sie man braucht die U6 vielmehr für die Angestellten die am Flughafen tätig sind?
Das Naturschutzgebiet ist an der Stelle wo die U6 die Isar überqueren würde auch schon durch eine Autobahn und eine S-Bahn Brücke zerschnitten und sowas wird im Umweltrecht auch berücksichtigt.
Ja dann kann man doch auch noch weitere 12 Autobahnen dort bauen, wenn sowieso schon eine da ist. Oder?
Ich weiß nicht wem der Wald gehört, sehr wahrscheinlich bayr. Staatsforsten - kein Problem also.
Ach wollen Sie jetzt auch noch Wald abholzen? Wie wäre folgende Alternative:
Mit der U6 bis Nordfriedhof, dann mit Elektro-Rikschas zur Herzog-Heinrich Brücke und von dort mit Power-Booten über die (begradigte) Isar bis zum Autobahndreieck Flughafen. Danach mit dem Transrapid zum Besucherpark. Nun noch auf die bereitstehende Expressbahn zum Terminal.
Na also, geht doch.
Beitrag vom 25.11.2021 - 18:41 Uhr
10 min Zeitersparnis sind vielleicht nicht viel aber sicher mit die günstigsten 10 min in ganz Deutschland. Bei der Bahn kosten 10 min Zeitersparnis i.d.R mind. 2 Mrd. Euro und 10 Jahre (Bau)zeit.

Das Naturschutzgebiet ist an der Stelle wo die U6 die Isar überqueren würde auch schon durch eine Autobahn und eine S-Bahn Brücke zerschnitten und sowas wird im Umweltrecht auch berücksichtigt.

Ich weiß nicht wem der Wald gehört, sehr wahrscheinlich bayr. Staatsforsten - kein Problem also.


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