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In einer von der "Seattle Times" veröffentlichten, gemeinsamen Rundmail an die Ingenieurabteilung von Boeing Commercial Airplanes, die der FLUG REVUE als Kopie vorliegt, kündigten Ingenieurvorstand Michael P. Delaney und Entwicklungsvorstand Scott Fancher an, dass der Flugzeughersteller für die Konstruktion der 777X Entwicklungszentren außerhalb Seattles und deren Mitarbeiter nutzen werde. Dies solle die Wettbewerbsfähigkeit von Boeing erhöhen und neues Wachstum ermöglichen.
Es sei bereits entschieden worden, einen Großteil des "Detailed Design" an den Boeing-Standorten Charleston, Huntsville, Long Beach, Philadelphia und St. Louis durchzuführen. Außerdem werde das Boeing Design Center in Moskau einbezogen. Es gebe bisher noch keine Zusagen für Designarbeiten oder den Bau der 777X in der Puget Sound Region, also im Großraum Seattle.
Ziel sei es, die Fähigkeiten der gesamten Firma zu nutzen. Ein Programm von der Größe der 777X erfordere konzernweit den Einsatz der fähigsten Mitarbeiter. Zu den Lehren der Programme 787 und 747-8 gehöre, dass die konstruktive Hauptarbeit nahtlos erfolgen müsse. Die geplante Entwicklungsstruktur werde die Ressourcen effizient nutzen und die Lösung eventueller Schwierigkeiten im ersten Anlauf ermöglichen.
Die Boeing 777 wird bisher ausschließlich in Everett bei Seattle gebaut. Dort befindet sich auch das größte Entwicklungszentrum der Boeing-Zivilflugsparte. Boeing hatte bereits angekündigt, mittelfristig im Großraum Los Angeles ein neues Entwicklungszentrum für Verkehrsflugzeuge aufzubauen, das vor allem junge Ingenieure einstellen soll.
Boeing verteilt Arbeit auf Konzernstandorte
Langfristig verlagert Boeing viele Aktivitäten aus dem Großraum Seattle heraus. So wurde bereits das Konzernhauptquartier nach Chicago verlagert und in Charleston eine zweite 787-Endmontagelinie neu aufgebaut. Als ein Einflußfaktor dabei gilt auch die sehr starke Rolle der Gewerkschaften an den traditionellen Standorten in Seattle, deren Mitglieder sich in der Vergangenheit, auch durch Streiks, relativ hohe Gehälter erstritten hatten. Außerdem muss der Konzern neue Aufgaben für die Mitarbeiter seiner Verteidigungssparte suchen, welche sich auf sinkende Umsätze im Militärbereich einstellt.
Als nächste große 777X-Programmentscheidung steht die Standortauswahl für eine neue 777X-Flügelfabrik an, die den neuen Kohlefaserflügel des Riesentwins bauen wird. Hier werden Everett gute Chancen eingeräumt. Allerdings scheint Boeing mit der zuständigen Regierung des Bundesstaates Washington noch um Ansiedlungshilfen zu pokern.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 01.11.2013 08:38
Kommentare (8) Zur Startseite
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http://metricviews.org.uk/2007/11/boeing787-grounded/ mit weiteren Links...
@FW190
Ich stimme dir bei den PS eingeschränkt zu - im Alltagssprachgebrauch ist immer noch oft von PS die Rede. Auf offiziellen Dokumenten allerdings nicht.
Beim Pfund muss ich dagegen tendenziell widersprechen. Das heutige Pfund ist de facto eine metrische Einheit - es wird als 500 Gramm interpretiert. In Deutschland dümpelte es früher üblicherweise zwischen knapp 470 Gramm (Preußen) und 560 Gramm (Bayern).
Ich bin absolut Deiner Meinung aber wenn Du Dich bei uns umschaust: PS ist immer noch vorherrschend selbst bei E-Auto wird krampfhaft daran festgehalten. Und das Pfund ist nicht nur auf dem Wochenmarkt zuhause...
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Ebenso der Dollar als Luftfahrt-Währung. Auch so ein Relikt aus der überholten Zeit der Vorherrschaft in der Luftfahrt durch die USA.