Nach Pilotenstreik
Älter als 7 Tage

Vorerst keine neuen Verhandlungen bei Lufthansa

Streik bei Lufthansa
Geparkter Airbus A320, © Lufthansa

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FRANKFURT - Nach der ersten Streikwelle gibt es vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten. Es seien bislang weder konkrete Gesprächstermine noch ein verbessertes Angebot eingegangen, sagte am Montag ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt.

Eine Unternehmenssprecherin betonte zwar die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft der Lufthansa, nannte aber ebenfalls keine konkreten Termine.

Wohl nur mit erneuten Gesprächen könnte eine zweite Streikwelle verhindert werden. Am Freitag vergangener Woche waren wegen des ganztägigen Pilotenstreiks mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagieren ausgefallen.

Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben einen Schaden von 32 Millionen Euro erlitten. Am Samstag hatte sich der Flugbetrieb an den Drehkreuzen Frankfurt und München dann schnell wieder stabilisiert.

Vor dem Arbeitsgericht München hat die VC ihre Tarifforderung in einem Detail abgeändert. Weil auch die Richter rechtliche Bedenken gegen einen automatischen Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr äußerten, wird nun ein "pauschaler" Inflationsausgleich in Höhe von 8,2 Prozent verlangt. Im laufenden Jahr sollen die Gehälter um 5,5 Prozent steigen. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training.

Laut Lufthansa würden die zusammengefassten VC-Forderungen die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Die Mehrbelastung würde demnach auf eine Laufzeit von zwei Jahren rund 900 Millionen Euro betragen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren, teilte das hoch verschuldete Unternehmen mit.

Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem eintägigen Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline nahezu lahmgelegt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will im Herbst für ihre Mitglieder verhandeln. Sie erklärte sich "ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch" mit dem Streik der Piloten.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 05.09.2022 11:31

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Beitrag vom 05.09.2022 - 23:11 Uhr
wie steht die cityline eigentlich selbst zum cityline 2 projekt? es scheint mit als würde die lufthansa erneut gezielt diese belegschaft torpedieren…wie vor einigen jahren als diese bei Besetzung der Lufthansa Jump Strecken mit Cityline Personal…

fragwürdig wieso hier aus deren Vetretung nichts zu hören ist, außer den wir haben uns alle lieb floskeln.
Beitrag vom 05.09.2022 - 21:39 Uhr

Die Piloten sollten also die eigene Ansprüche runterschrauben oder akzeptieren, dass die Lufthansa versucht, mit Cityline 2.0 & Co. konkurrenzfähig zu bleiben.

Genau, alles fürs Kapital! Warum verzichten wir nicht alle auf 80% unseres Gehaltes, dann sind wir super konkurrenzfähig! Ach was red ich: wir schenken der LH noch das Geld auf unseren Bankkonten!

Das hat keiner verlangt, aber wenn Sie sich dann besser fühlen, tun Sie sich keinen Zwang an...
Beitrag vom 05.09.2022 - 21:38 Uhr

Was ist denn Ihrer Meinung nach ein vertretbares Gehalt für einen Piloten bzw. ab welchem Gehalt darf er das Recht haben, für mehr zu streiken? Bis er so wenig verdient wie die Kraftfahrer oder Pflegekräfte? Die Piloten fordern aktuell nicht mehr, als ihre Kaufkraft zu erhalten. Nur darum gehts. Das ist meiner Meinung nach keine unverschämte Forderung und steht jedem zu.

Wie kommen Sie darauf, dass das „jedem zusteht“, bzw. wieso der Arbeitgeber das dann „einlösen muss“? Der Arbeitgeber ist doch nicht verantwortlich für den Kaufkraftverlust.

Natürlich. Schließlich heben die Arbeitgeber alle ihre Preise an.
Die Preise steigen um die Energiekosten zu kompensieren. Und daraus leiten Sie ab, dass auch höhere Löhne bezahlt werden müssen. Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang.


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