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Cockpit macht ernst. Die Pilotengewerkschaft hat Lufthansa am Freitag mit einem Streik in der Kernmarke und Lufthansa Cargo weitgehend ausgeschaltet. Bei den Cockpit-Kollegen in der Schweiz trifft der Arbeitskampf auf ungeteilte Zustimmung.
"Wir unterstützen euer Vorgehen und hoffen, dass das Management der Lufthansa jetzt zur Vernunft kommt", übermittelte der Vorstand der Schweizer Pilotengewerkschaft Aeropers am Freitag eine Solidaritätsnote nach Frankfurt. Das Schreiben liegt aero.de vor.
In Zürich schwelt ebenfalls ein Tarifkonflikt zwischen Konzern und Piloten. Bei Swiss arbeiten die Pilotinnen und Piloten seit April 2022 faktisch in einem Tarifvakuum. Swiss hatte den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 2018 gekündigt. Die Verhandlungen über eine Neuregelung ziehen sich in die Länge.
Einen zwischenzeitlich erzielten Kompromiss zog Swiss wieder zurück. Der zweite Anlauf scheitere an einem überraschend lauten "Nein" der Swiss-Piloten.
"Stimmung? Nicht sehr gut."
Knackpunkt sind neben flugbetrieblichen Aspekten Auslöseschwellen und Höhe der Erfolgsbeteiligung. Swiss will den Piloten laut Kreisen einen Bonus erst ab 8,0 Prozent EBIT-Marge zugestehen. Im GAV 2018 lösten schon 5,0 Prozent EBIT-Marge die Ergebnisbeteiligung aus. Die Mitarbeiterbeteiligung an künftigen Gewinnen will Swiss insgesamt reduzieren.
Die Gespräche sind angelaufen. "Der Aeropers-Vorstand wird nach den verabredeten Verhandlungstagen evaluieren, ob der Prozess zielführend ist und in dieser Form zu einem tragfähigen Abschluss gebracht werden kann", sagte der Sprecher. Ziel bleibe ein "ausgewogener und tragfähiger Abschluss".
Die Streikampel schaltet Aeropers trotzdem schon auf Gelb: "Falls die Geschäftsleitung die Zeichen der Zeit weiterhin nicht erkennt und nicht umgehend adäquate Lösungen anbietet, dann müssen die Pilotinnen und Piloten der Geschäftsleitung noch deutlicher zeigen, wie unzufrieden sie sind", heißt es aus Zürich.
© aero.de | Abb.: Airbus | 02.09.2022 16:11
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