Flug MH-370
Älter als 7 Tage

Kein Terrorverdacht gegen Passagier mit gestohlenem Pass

Boeing 777 9M-MRO
Vermisste Boeing 777 9M-MRO, © Pieter van Marion, CCBYSA

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KUALA LUMPUR - Bei der fieberhaften Suche nach den Gründen für das Verschwinden eines Passagierflugzeugs in Südostasien wird eine der Terror-Theorien ausgeschlossen. Einer der beiden Passagiere, die mit gestohlenem Pass an Bord waren, wurde als der 19-jährige Iraner Mehrdad P. identifiziert, der zu seiner Mutter nach Frankfurt wollte.

"Wir glauben nicht, dass er zu irgendeiner Terrorgruppe gehörte", sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar am Dienstag in Kuala Lumpur. "Wir glauben, dass er nach Deutschland auswandern wollte." Die malaysische Polizei stehe in Kontakt mit der Mutter. "Sie erwartete ihn dort", sagte der Polizeichef. Der Mann war demnach mit einem gestohlenen österreichischen Pass unterwegs.

Die Polizei tappt auch am vierten Tag nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 der Malaysia Airlines weiter im Dunkeln. Die Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord scheint trotz intensiver Suche mit Schiffen und Flugzeugen seit Samstag wie vom Erdboden verschluckt.

Die Behörden seien dabei, jeden einzelnen Passagier an Bord zu überprüfen, sagte der Polizeichef. Es gehe etwa darum, ob jemand eine große Lebensversicherung abgeschlossen oder hohe Schulden gehabt habe. Auch eine Entführung der Boeing oder Sabotage werde nicht ausgeschlossen. "Wir prüfen jede mögliche Spur. Wir schließen keine Möglichkeiten aus", teilte Malaysia Airlines mit.

Ein Iraner namens Ali hatte das Ticket für den 19-Jährigen in Pattaya in Thailand gebucht, wie die Polizei dort berichtete. Das Ticket war für einen Flug von Kuala Lumpur über Peking und Amsterdam nach Frankfurt/Main gebucht. Der Iraner buchte dort ein zweites Ticket für einen Mann über Peking und Amsterdam nach Kopenhagen. Er wurde nach Angaben des Polizeichefs noch nicht identifiziert.

Der Mann habe erst andere Airlines buchen wollen, berichteten Lokalmedien unter Bezug auf die Reiseagentur in Pattaya. Er habe dann die Tickets für die spätere Unglücksmaschine genommen, weil sie billiger gewesen seien.

Die Ermittler nahmen am Dienstag ein deutlich größeres Gebiet unter die Lupe. Malaysia Airlines berichtete, dass auch über Land in Nord-Malaysia und Süd-Vietnam nach Überresten der Maschine gesucht werde. Das Lagezentrum in Kuala Lumpur dirigierte auch Suchflugzeuge an die Westküste Malaysias. Um dahin zu gelangen, hätte die Boeing allerdings von ihrer letzten vom Radar bekannten Position aus eine Kehrtwende machen und mehr als eine Stunde unentdeckt in die Gegenrichtung fliegen müssen.

Die Boeing 777-200 war nach Angaben von Malaysia Airlines im Hangar in Kuala Lumpur am 23. Februar zuletzt gewartet worden. Mechaniker hätten keinerlei Probleme an der Maschine entdeckt. Der nächste Check sei erst am 19. Juni fällig gewesen. Die Maschine war 2002 ausgeliefert worden und hatte gut 53 000 Flugstunden hinter sich.
© dpa | Abb.: Pieter van Marion, CCBYSA | 11.03.2014 10:23

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Beitrag vom 11.03.2014 - 22:19 Uhr
Dürfte ich darum bitten, dass ausländische Medien, die darüber berichtet haben, dass US-Behörden den malaysischen Behörden mitgeteilt haben, sie hätten in der fraglichen Zeit keine Lichtblitze registriert, welche auf eine Explosion schließen lassen, auch gelesen werden?

Meine Güte - "Keine Lichtblitze registriert" heisst ja nun nicht, dass keinerlei Explosion stattgefunden hat, es heisst, dass oberhalb der Wahrnehmungsschwelle nichts aufgezeichnet wurde.

Vielen Dank! Offensichtlich möchten sich hier ein paar nur die Mühe machen, auf Tatsachenberichte bzw. diejenigen, die posten, herumzuhacken, ohne Beweise zu liefern!

Tatsachenberichte, in die sie eine Menge hineininterpretieren, passend zu ihrem sonstigen Weltbild.

Jegliche Behauptungen in dieser Richtung in Bezug auf mich, bezeichne ich zukünftig als üble Nachrede!

An dieser Stelle erinnere ich gerne an die von ihnen mehrfach hochgehaltene Meinungsfreiheit. Wer seine äußert muss darauf gefasst sein, dass sie von anderen ebenso in Frage gestellt und kritisiert wird. Und ihre Äußerungen sind teils recht abenteuerlich, entsprechend sieht das Echo aus.

Beweis: Der New York Times zufolge hat das US-Verteidigungsministerium Aufnahmen aus einem Überwachungsprogramm geprüft, das weltweit Lichtblitze aufzeichnet. Demnach hat es in der Region aber zum fraglichen Zeitpunkt keine Anzeichen einer Explosion gegeben.

Nein, kein Beweis, wie oben schon erläutert. Leider baut ein Großteil ihrer sogenannten "Beweise" auf solchen Aussagen auf, die andersherum noch viel Platz für weit erklärbarere und weniger spektakuläre Versionen eines möglichen Hergangs lassen. Aber die Dramatik scheint es ihnen angetan zu haben, wie es scheint, und dann werden aus halben Indizien ganze Beweise gemacht und daraus eine aufregender Polit-Thriller extrapoliert. Können wir uns das zugunsten einer sachlichen Diskussion bitte sparen?
Beitrag vom 11.03.2014 - 20:34 Uhr
Eigentlich wäre es auch Sache der USA Licht in das Dunkle zu bringen. ... Doch in dieser Sache tut sich auch nichts. Auch ein Grund ins Grübeln zu kommen.

Dürfte ich darum bitten, dass ausländische Medien, die darüber berichtet haben, dass US-Behörden den malaysischen Behörden mitgeteilt haben, sie hätten in der fraglichen Zeit keine Lichtblitze registriert, welche auf eine Explosion schließen lassen, auch gelesen werden?

Hmmm...Ich grüble!

Dann mal zu dem -im übrigen seit Tagen bekannten- "Beweis".

Using a system that looks for flashes around the world, the Pentagon reviewed preliminary surveillance data from the area where the plane disappeared and saw no evidence of an explosion, said an American government official who spoke on the condition of anonymity because the subject matter is classified.

Was sagt uns das?
1. reviewed preliminary surveillance data -> Es ist eine Beurteilung von vorläufigen Überwachungsdaten, also weder abschließend, noch vollständig.
2. the area where the plane disappeared -> also der Ort des letzten secundary radar Kontaktes, was -wie wir ebenfalls seit spätestens gestern wissen- nicht zwingend der Ort des Geschehens sein muss.
3. no evidence of an exlosion -> kein Beweis für eine Explosion ist kein Beweis dagegen, da es eine kleine Explosion z.B. im Laderaum sein könnte, die keinen Lichtblitz nach außen dringen läßt. Im übrigen gibt es auch weitere Methoden einen Absturz oder ein Strukturversagen ohne "flash" zu verursachen.
4. said an American government official who spoke on the condition of anonymity -> klingt nicht gerade Beweiskräfig und nach "US-Behörden haben den malaysischen Behörden etwas mitgeteilt".

Zusätzlich muss man auch berücksichtigen, daß diese Systeme (IMINT-Satelliten) zum Auffinden von Raketenstarts und großen militärischen (nuklearen) Explosionen bestimmt sind und weder räumlich noch zeitlich lückenlos sind. Dies wurde von der zitierten Quelle im Nachsatz, der leider im Bericht fehlt, auch erwähnt.

Im übrigen sollte man insbesondere derzeit mit Presseberichten vorsichtig sein. Selbst aus offiziellen Pressekonferenzen werden falsche Infos veröffentlicht.
Ein schönes Beispiel ist, daß eine der 2 Personen mit falschem Pass plötzlich "schwarz" gewesen sein sollte:

Azharuddin: “Do you know Bartoli… Bartoli…? The footballer?”
Reporter: "Sir, do you mean Balotelli?”
Azharuddin: “He is an Italian. Do you know how he looks like? Nationality… I don’t want to dwell about it. But they are not Asian-looking.”
Reporter: “Is he black?”
Azharuddin: “Yes”

Und schon stand in der Zeitung, daß der eine Verdächtige "schwarz" ist.

Und zu der Meldung, daß die tieffliegende Maschine durch mil. prim. Radar in der Straße von Malakka amtlich bestätigt wurde nun dies:

 http://25.media.tumblr.com/65798692cddaca35df12510fe3d4d5b6/tumblr_n2ac6azlD91tvrevwo1_1280.jpg

The RMAF has not ruled out the possibility...
Im Grunde das selbe wie mit den Blitzen, nur diesmal andersrum.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2014 21:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.03.2014 - 18:23 Uhr
Hier noch der Link zur New York Times:  http://www.nytimes.com/2014/03/09/world/asia/malaysia-airlines-flight.html?hp&_r=1


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