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Dort wurde des Triebwerk mit einem Bläserdurchmesser von 3,40 Metern für die lange erwarteten Bodentests installiert. Das meldete Rolls-Royce in der Vorweihnachtswoche..
Der erste Test mit dem bislang einzigen UltraFan-Demonstratortriebwerk UF001 soll Anfang 2023 stattfinden und damit einige Wochen später als noch im Sommer geplant war.
Bei einem Gespräch mit der FLUG REVUE auf der ILA in Berlin im Juni ging Alan Newby, Director of Aerospace Technology and Future Programmes bei Rolls-Royce, noch von einem Beginn der Tests Ende 2022 aus.
Er sagte aber auch: "Natürlich stehen wir unter Druck, bald mit den Tests zu beginnen, aber für uns ist es wichtig, es richtig zu machen." Beim ersten Bodenlauf soll 100 Prozent nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF) eingesetzt werden, so Rolls-Royce.
Wie geht es weiter mit dem UltraFan?
Rolls-Royce arbeitet seit 2014 am UltraFan, ursprünglich als Nachfolger seiner Trent-Großtriebwerksfamilie. Eine der Schlüsseltechnologien des UltraFan ist ein Untersetzungsgetriebe zwischen Mitteldruckturbine und Bläser, ähnlich wie bei der Pratt & Whitney Getriebefan-Familie PW1000G.
Der UltraFan ist allerdings in einer deutlich höheren Leistungsklasse von bis zu 445 Kilonewton angesiedelt. Das Getriebe wurde bei Rolls-Royce Deutschland in Dahlewitz entwickelt und getestet.
Der UltraFan soll 25 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als das Trent 700 (Airbus A330). Zudem soll er 40 Prozent weniger Stickoxide ausstoßen, 35 Prozent leiser sein, mindestens 50 Prozent weniger nichtflüchtige Feinstaubpartikel an Flughäfen und nahezu keine Feinstaubpartikel im Reiseflug mit aktuellen Kraftstoffen erzeugen.
Rolls-Royce wird den UltraFan nach Abschluss der Bodentests 2023 vorerst auf Eis legen. Denn bislang fehlt ein entsprechendes Flugzeugprogramm. Nach Angaben des britischen Triebwerksherstellers ist der Getriebefan herunterskalierbar auf etwa 110 bis 130 Kilonewton.
Damit wäre er auch für Narrowbodies wie den Airbus A320 oder die Boeing 737 MAX denkbar. Doch auch hier mangelt es an neuen Flugzeugprogrammen.
© FLUG REVUE - UE | 26.12.2022 08:25
Kommentare (3) Zur Startseite
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Da muss ein eintsprechender Sprung her, dann ist das Triebwerk sofort an den Fliegern.
Kann mir gerade beim A350 der ja durchaus etwas untermotorisiert ist, nicht vorstellen das sich Airbus einer Leistungsstärkeren und effizienteren Maschiene verschließen würde.
Das wäre natürlich ein sehr zeitnahes Update,
aber GE behauptet ja mit Boeing bei der B777x mit dem GE9X einen wesentlichen Sprung nach vorne gemacht zu haben.
Ein Triebwerk zu entwickeln ohne ein FLugzeug zu haben ist das eine, aber das andere ist das dann auch in den Serienszustand zu bringen.
Eigentlich hat Airbus jetzt nicht mehr viel zu tun in seiner WB Flotte, einziges in Entwicklung befindliches Produkt ist der A35F.
Auch bei den SAs hat man nur noch den A321 XLR.
Ein Schritt hin zum A225 sowie einem Engine Update beim A350 wären doch gut machbar. Das schlimmste was man machen kann ist sich auf dem besseren Produktportfolio auszuruhen.