Diese extrem komplexen Telemetrieläufe gelten als Königsdisziplin der Triebwerkserprobung und zählen als offizieller Zulassungslauf für die von MTU Aero Engines entworfenen und produzierten Niederdruckturbine. Ermittelt werden Schaufelschwingspannungen, Temperaturbelastung und –verteilung. Die schnelllaufende Niederdruckturbine der MTU wurde dafür in monatelanger Handarbeit mit rund 400 speziellen Messsensoren ausgerüstet. Der Antrieb lief in München insgesamt 20 Teststunden, auch bei Überdrehzahl.
Oskar Schnell, Leiter Programmmanagement PurePower PW1100G-JM bei der MTU zeigte sich mit den Tests zufrieden: "Der Stresstest ist gut gelaufen. Die Ergebnisse decken sich mit den Vorhersagen und wir waren dem Testplan sogar voraus." Damit hat der Antrieb von Pratt & Whitney einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu seiner Zertifizierung erreicht, die in diesem Jahr erfolgen soll.
"Das Team hat die Prüfläufe perfekt ausgeführt. Es ist sehr wichtig, dass die Ingenieure vor Ort sind, da wir wenn nötig sehr schnell Entscheidungen treffen können", ergänzt Kurt Scheidt, Leiter Triebwerks- und Flugtests bei der MTU.
Das PW1100G-JM soll im nächsten Jahr die A320neo von Airbus in die Luft bringen. Bisher wurden über 9000 Teststunden absolviert; davon über 1200 im Flug. Bis dato verbucht Pratt & Whitney Bestellungen und Optionen für mehr als 5500 Exemplare der PurePower-Getriebefan-Familie.
© flugrevue.de/Patrick Hoeveler | 30.05.2014 10:54
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