Keine Transponderdaten
Älter als 7 Tage

Mysteriöse Störfälle bei Flugsicherung in Mitteleuropa

ATC-Tower VIE, Kanzel
Kanzel am Tower VIE (Flughafen Wien), © Austro Control

Aktuelles aus dem Ressort Sicherheit

WIEN / KARLSRUHE / PRAG - Nachdem es letzten Donnerstag in den Flugleitstellen Wien, Bratislava, Prag und Karlruhe zu Störungen im Datenverkehr zwischen Flugzeugen und Bodenstationen kam, traten am Dienstag erneut Störfälle auf. Laut der Wiener Zeitung "Kurier" untersuchen EASA und Eurocontrol die Vorfälle. 

Wie Austro Control bestätigte, standen in beiden Fällen sporadisch keine Transponderdaten zur Verfügung, die den Radar-Leitsystemen Identität und Position der in ihrem Luftraum befindlichen Luftfahrzeuge übermitteln. Um den Flugverkehr aufrecht zu halten, mussten die Lotsen auf von den Piloten per Sprechfunk abgerufene Daten zurückgreifen.

Die Störung betraf nur zivile Systeme. Nach Auskunft des österreichischen Bundesheeres blieben die militärischen Radarsysteme intakt. Austro Control betonte, es habe jedoch zu keiner Zeit Gefahr für die Sicherheit des Flugverkehrs bestanden.

Erste Vermutungen des nationalen Lageführungszentrums in Üdem/Deutschland, eine in Ungarn abgehaltene NATO-Übung für elekronische Kampfführung könnte den Datenverkehr versehentlich gestört haben, bestätigten sich nicht. Am Dienstag fand keine Übung statt.

Von der Störung am Dienstag soll auch das Kontrollzentrum in München betroffen gewesen sein. Da alle betroffenen Systeme unabhängig voneinander arbeiten, wird davon ausgegangen, dass den Störungen eine externe Ursache zugrunde liegen muss.

Brisanz erhalten die Vorfälle auch durch den Ausfall des Transpondersystems von Flug MH370, der in Folge zum spurlosen Verschwinden der mit 239 Menschen besetzten Boeing 777 der Malaysia Airlines führte. 
© aero.at | Abb.: Austro Control | 12.06.2014 10:42

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Beitrag vom 13.06.2014 - 23:08 Uhr
Wobei im Bericht geschrieben wird dass sporadisch Transpondedaten fehlten.
Sollte noch immer Primaerradar verfuegbar gewesen sein und somit die Flugzeuge nicht ganz verschwunden sein
Beitrag vom 13.06.2014 - 18:59 Uhr
Das liest sich wirklich schon sehr spannend. Da kommt einem als erstes MH370 in den Sinn. Gerade für die Flugsicherung sind die Transponderdaten absolut überlebenswichtig! In Europa den Flugverkehr im Ernstfall nur per Radar aufrecht zu erhalten ist eigentlich unmöglich. Ich hoffe da auch mal, das da nicht irgendwelche kaputte Menschen es geschafft haben sich technisch so weit aufzurüsten und nun ihre Möglichkeiten austesten ...

Ein ausgefeiltes Sekundärsystem sehe ich auch als zwingend notwendig an. MH370 hat ja klar aufgezeigt was passiert, wenn ein hochmodernes Flugzeug auf einmal ohne Transponder durch die Gegend fliegt. Aber darüber rauchen mit Sicherheit schon die Köpfe bei den Behörden.
Beitrag vom 13.06.2014 - 16:25 Uhr
.... da kann man nur auf ein gutes Backup System hoffen! Dann ist die neue Investition durch die geplanten Mehreinnahmen ab doch gut angelegt :-)
Vorausgesetzt diese Investition wird auch gut eingesetzt?
In der gesamten Luftfahrt wird ueberall gestrichen, gespart und verzichtet, nur die Flugsicherung zahlt unvermindert hohe Gehaelter und erhebt immer neue Gebuehren. Wo geht das Geld nur hin? Zwischenfaelle sollten da eigentlich NICHT zum Regelfall werden, oder?
Hoffentlich wird ein gutes sekondaeres System zur Flugzicherung beibehalten?


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