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Pilotenstreik kostet Air France-KLM bis zu 500 Millionen Euro

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Air France Unternehmenszentrale, © Air France

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PARIS - Der heftige Pilotenstreik im September durchkreuzt die Gewinnpläne der Fluggesellschaft Air France-KLM. Die Flugausfälle und verlorene Ticketeinnahmen könnten den Gewinn im laufenden Jahr mit 500 Millionen Euro belasten, teilte das französisch-niederländische Unternehmen am Mittwoch in Paris mit.

Zu dem bereits aufgelaufenen Schaden von 320 bis 350 Millionen Euro kämen weitere Belastungen hinzu, weil sich Kunden nach den jüngsten Erfahrungen bei den Buchungen für den Rest des Jahres zurückhielten, sagte Finanzchef Pierre Francois Riolacci.

Die Aktie von Europas zweitgrößter Fluggesellschaft reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Kurz nach Handelsbeginn an der Pariser Börse ging es für die Titel um 4,78 Prozent auf 6,359 Prozent nach unten.

Konzernchef Alexandre de Juniac hatte das Gewinnziel für 2014 bereits im Juli zusammenstreichen müssen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollte seitdem statt 2,5 Milliarden nur noch 2,2 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen. Damals waren die Pläne für den Ausbau der konzerneigenen Billigfluglinie Transavia noch nicht bekannt, gegen die sich die Piloten mit ihrem Streik wehrten und die das Management inzwischen wieder gekippt hat.

Nun befürchtet die Führungsspitze, dass das Ebitda um die genannte halbe Milliarde Euro niedriger ausfällt. Damit könnte Air France-KLM unter das Niveau des Sanierungsjahres 2013 zurückfallen, als das Ebitda bei 1,855 Milliarden Euro gelegen hatte.

16 Prozent weniger Passagiere im September

Im September hinterließ der 14-tägige Pilotenstreik bei der französischen Sparte Air France tiefe Spuren. Insgesamt kam Air France-KLM auf 5,7 Millionen Fluggäste, gut 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen, die tatsächlich abhoben, verbesserte sich jedoch. Im Frachtgeschäft sank die Verkehrsleistung allerdings um 17,7 Prozent auf 690 Millionen Tonnenkilometer, gleichzeitig sank die Auslastung der Frachträume.

Die Tochter Transavia legte dank eines deutlich ausgeweiteten Flugangebots kräftig zu. Die Zahl der Fluggäste wuchs um gut 10 Prozent auf 1,1 Millionen, die Auslastung verschlechterte sich jedoch - wenn auch auf einem hohen Niveau.

Mit der geplanten Ausweitung des Transavia-Geschäfts wollte Konzernchef de Juniac den Konzern für den Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet rüsten. Die Rivalen schreiben dank ihrer niedrigen Betriebskosten im Europageschäft kräftige Gewinne, während klassische Fluggesellschaften wie Air France-KLM dort Geld verlieren.

Die Lufthansa verlagert daher einen Großteil ihrer Europaflüge auf ihre Billigtochter Germanwings und will das Billigkonzept mit der Tochter Eurowings und einem neuen Langstrecken-Ableger weiter ausbauen. Wie die Franzosen stößt auch die Lufthansa-Führung mit ihren Plänen bei den Piloten auf Widerstand.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Air France-KLM | 08.10.2014 08:37


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