Milliarden-Deal
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Lockheed kauft Helikopterbauer Sikorsky

Sikorsky CH-53k
Sikorsky CH-53k, © Sikorsky

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Die großen Hubschrauberhersteller

Der weltweite Helikoptermarkt wird von einigen wenigen Herstellern dominiert:



Sikorsky Aircraft Corporation: Der Hersteller ist vor allem beim amerikanischen Militär dick im Geschäft. Das US-Unternehmen machte 2014 einen Umsatz von 7,5 Milliarden US-Dollar (rund 6,9 Mrd Euro) und hat mehr als 15 200 Mitarbeiter.



Airbus Helicopters: Die Helikoptersparte steuert etwa ein Zehntel zum Umsatz des größten europäischen Luftfahrtkonzerns bei, auf dem Hubschraubermarkt ist sie aber trotzdem einer der großen Spieler. Im vergangenen Jahr erzielte die Sparte 6,5 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigte mehr als 22 900 Mitarbeiter.



AgustaWestland: Das italienische Unternehmen gehört zum großen Industriekonzern Finmeccanica . Die Helikoptersparte machte 2014 einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro und hat 12 850 Mitarbeiter.



Bell Helicopter: Der US-Anbieter kam im vergangenen Jahr auf 4,2 Milliarden Dollar (3,9 Mrd Euro) Umsatz und rund 8700 Mitarbeiter. Er gehört zum Mischkonzern Textron.



Boeing: Auch der US-Luftfahrt-Riese Boeing ist im Hubschraubergeschäft aktiv, als Teil seiner Rüstungssparte stellt er unter anderem den Kampfhubschrauber Apache her. Eigene Umsatzzahlen für das Helikoptergeschäft veröffentlicht das Unternehmen nicht,



Helicopters Russia: Unter dem Dach von Helicopters Russia sind alle Kapazitäten Russlands für die Produktion von Hubschraubern gebündelt - von der Entwicklung bis hin zu Tests und technischer Wartung ziviler und militärischer Maschinen. Bei Mililtärhubschraubern der schweren Klasse haben die Russen traditionell eine führende Position.
BETHESDA - Boeing und Airbus gehen leer aus: Der US-Rüstungsriese Lockheed Martin übernimmt die Helikoptersparte Sikorsky vom Industriekonzern United Technologies. Die Parteien hätten sich auf einen Preis von 9,0 Milliarden Dollar geeinigt, der nach positiven Steuereffekten auf 7,1 Milliarden Dollar (6,6 Mrd Euro) sinke.

Dies teilte Lockheed am Montag mit. Für den Konzern ist es der größte Deal seit der Übernahme der Martin Marietta Corporation vor 20 Jahren. Sikorsky, einer der größten Hubschrauberbauer weltweit, ist für seine Black-Hawk-Helikopter bekannt und einer der wichtigsten Lieferanten des Pentagons. Die Übernahme soll bis Anfang 2016 abgeschlossen werden. Auch die Hubschrauberflotte des US-Präsidenten, die unter der Bezeichnung "Marine One" läuft, wird von Sikorsky gestellt.

United Technologies hatte im März bekanntgegeben, sich von Sikorsky trennen zu wollen. Die Helikoptertochter solle verkauft oder an die Börse gebracht werden, hieß es damals. US-Medien wie das "Wall Street Journal" hatten vor gut einer Woche bereits unter Berufung auf Insider berichtet, dass Lockheed wohl das Rennen machen würde.

Der US-Flugzeughersteller Boeing und Textron, der Mutterkonzern von Bell Helicpters und Cessna, sollen sich ebenfalls um Sikorsky bemüht haben. Auch dem europäischen Branchenschwergewicht Airbus wurde Interesse nachgesagt. Ein Sprecher von Airbus Helicopters wollte die Übernahme von Sikorsky durch Lockheed am Montag auf Anfrage nicht kommentieren.

Lockheed dürfte bei dem Geschäft auf einen potenziellen neuen Wachstumstreiber setzen. Der Rüstungskonzern leidet als größter Waffenlieferant der US-Regierung unter Kürzungen des Militäretats und könnte gut neuen Schub gebrauchen. Vorstandschef Marillyn Hewson bezeichnete Sikorsky als idealen Partner.

Seit Jahren kommt Lockheed beim Umsatz kaum vom Fleck. Im zweiten Quartal konnte der Konzern die Erlöse allerdings überraschend deutlich um knapp drei Prozent zum Vorjahr auf 11,64 Milliarden Dollar steigern. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 929 Millionen Dollar, wie der ebenfalls am Montag vorgelegte Finanzbericht zeigt.
© dpa-AFX | 20.07.2015 16:39


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