Air France-KLM-Chef de Juniac wechselt zu IATA

PARIS - Überraschung bei Air France-KLM: Konzernchef Alexandre de Juniac verlässt die Fluggesellschaft im Sommer und wechselt an die Spitze des Branchenverbands IATA.

Der Manager hatte die Führung des französisch-niederländischen Unternehmens erst vor drei Jahren übernommen und das Unternehmen nach verlustreichen Jahren zuletzt zurück in die Gewinnzone geführt. Den Widerstand der französischen Gewerkschaften konnte er jedoch nicht brechen. Die Aktie des Unternehmens geriet nach den Neuigkeiten in Turbulenzen: Am Mittwochvormittag verlor das Papier an der Pariser Börse bis zuletzt 5,64 Prozent an Wert.

Air France-KLM und die IATA hatten den Wechsel des Managers am Dienstagabend bekanntgegeben. Der 53-Jährige werde die Führung der Fluggesellschaft spätestens zum 1. August niederlegen. Bei der IATA soll er die Nachfolge von Tony Tyler antreten, der in den Ruhestand geht. Die Erfahrung de Juniacs in der Luftfahrt und der Regierung mache ihn zum idealen Kandidaten, um den Verband voranzubringen, sagte IATA-Verwaltungsratspräsident Andrés Conesa. Die Generalversammlung der IATA muss de Juniac im Juni noch berufen.

Seinen Kollegen im Management von Air France-KLM hinterlässt de Juniac einen ungelösten Streit mit der Belegschaft. Im Kampf gegen Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Easyjet hatte er das Geschäft der konzerneigenen Billigsparte Transavia auch in Frankreich ausbauen wollen. Die Piloten der französischen Kernsparte Air France brachten die Pläne mit einem zweiwöchigen Dauerstreik zum Kippen.

Nach Ansicht von Commerzbank-Analyst Johannes Braun war de Juniac zwar beim Abbau des Schuldenbergs erfolgreich. Die Senkung der Kosten sei ihm vor allem bei Air France hingegen nur in begrenztem Maß gelungen.