Großangriff des Irans
Älter als 7 Tage

Israel, Jordanien und Irak öffnen Lufträume wieder

Ziviler Luftverkehr in Nahost am Morgen des 14.04.2024
Ziviler Luftverkehr in Nahost am Morgen des 14.04.2024, © Fliightradar24

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TEL AVIV - Nach dem Großangriff des Irans auf Israel ist der israelische Luftraum am Sonntagmorgen wieder geöffnet worden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere wieder normal, berichteten israelische Medien. Auch in Jordanien und im Irak ist der Luftraum wieder freigegeben.

In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der israelische Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hieß es. 

Auch Israels Nachbarland Jordanien hat seinen Luftraum nach dem iranischen Angriff auf Israel wieder geöffnet. Das teilte die zivile Luftfahrtbehörde des Landes am Sonntagmorgen mit - nach einer rund zehnstündigen Schließung seit Samstagabend.

Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka. 

Jordanien hatte seinen Luftraum angesichts militärischer Spannungen am Samstagabend gesperrt. Begründet wurde der Schritt der Behörde mit Sicherheitsbedenken sowie "in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region". Während Irans Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag fielen Berichten zufolge in Jordanien Teile von abgeschossenen Raketen vom Himmel.

Der Luftraum über Ägypten, das im Nordosten an Israel grenzt, blieb am Samstagabend geöffnet. Das gelte für alle internationalen Flüge sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hieß es am Samstagabend am Flughafen. Nach der Schließung der Lufträume der Nachbarländer Jordanien, Libanon und Irak habe der Luftverkehr über dem nordafrikanischen Land zugenommen.

Einige Flugzeuge seien außerplanmäßig in Ägypten gelandet oder dort betankt worden. Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair kündigte unterdessen an, Flüge von und nach Jordanien, Irak und Libanon würden bis auf Weiteres ausgesetzt wegen der Schließung der dortigen Lufträume. Grund der Schließungen seien "regionale Ereignisse".

Auch im Irak wurde der Luftraum nach einer Schließung am Samstagabend wieder geöffnet, wie die Behörde für zivile Luftfahrt ankündigte. "Alle Risiken, die die Sicherheit der zivilen Luftfahrt beeinträchtigen, wurden überwunden", hieß es in einer Mitteilung vom Sonntagmorgen.

Im Zuge des Angriffs war es im Nordirak in der Provinz Erbil, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen, zu mehreren Explosionen gekommen. Berichte über größere Schäden oder Opfer gab es nicht. Der Irak liegt wie Jordanien zwischen dem Iran und Israel und gilt als wichtige Überflugroute.

Israels Militär: 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen. Teheran habe "mehr als 300 Bedrohungen verschiedener Art losgeschickt", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag. "Die iranische Bedrohung ist auf die israelische Überlegenheit in der Luft und im technologischen Bereich getroffen, in Kombination mit einer starken, kämpferischen Koalition, die gemeinsam den Großteil der Bedrohungen abgefangen hat."

Hagari sprach von einem "sehr bedeutsamen strategischen Erfolg". Von 170 unbemannten Flugkörpern, die der Iran losgeschickt habe, seien "null auf das israelische Gebiet vorgedrungen". Dutzende seien von israelischen Kampfjets abgeschossen worden, von der israelischen Luftabwehr sowie "der Luftwaffe und Luftabwehr unserer Partner". Auch von mehr als 30 Marschflugkörpern, die der Iran abgefeuert habe, sei keiner nach Israel eingedrungen.  

"Von mehr als 120 ballistischen Raketen sind nur wenige nach Israel vorgedrungen und der Rest wurde abgefangen", sagte Hagari weiter. "Sie schlugen im Bereich der Flugbasis Nevatim ein und verursachten nur leichten Schaden an der Infrastruktur." Die Basis funktioniere normal weiter. Der Iran habe gedacht, er habe die Basis lahmlegen können. 

Es habe auch Angriffe aus dem Irak und dem Jemen gegeben, aber sie hätten Israel nicht erreicht, sagte der Sprecher. Dutzende Raketen seien vom Libanon auf den Norden Israels gefeuert worden. Dabei sei niemand verletzt worden. "Im vergangenen halben Jahr haben wir eng mit unseren Partnern zusammengearbeitet, vornweg Centcom der USA, Großbritannien und Frankreich und weitere Länder, die heute Nacht aktiv waren", erklärte Hagari.  

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. 

Die Operation mit dem Titel "Aufrichtiges Versprechen" war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.
© dpa, aero.de | Abb.: Flightradar24 | 14.04.2024 08:27


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