Air-Berlin-Deal
Älter als 7 Tage

Schnelle Marktanteile für Lufthansa ...

FRANKFURT - Lufthansa peppelt ihre Günstigtochter Eurowings mit Flugzeugen und Crews von Air Berlin und Brussels Airlines auf. Die Übernahme von Brussels Airlines bringt 38 A320 und A330, die laut Eurowings-Geschäftsführer Jörg Beissel "super" ins Airlinekonzept passen. Von Air Berlin mietet Eurowings 35 A319 und A320 an.

Lufthansa will die Integration der 73 neuen Flieger im Sommer 2017 abschließen - Eurowings wird dann mit rund 160 Flugzeugen die drittgrößte Billigairline in Europa hinter Ryanair und Easyjet sein und die Mammuthappen Air Berlin und Brussels Airlines erstmal verdauen.

eurowings Airbus A320
Eurowings Airbus A320, © Ingo Lang

"Wenn wir 160 Flugzeuge integriert haben, haben wir eine Größe, von der wir glauben, dass man darauf aufbauen kann", sagte der zuständige Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt am Donnerstag. Nach 2017 soll Eurowings organisch wachsen und über Partner, die auf eigenes Risiko an der Plattform andocken.

Dem Patchwork-Flugbetrieb Eurowings gehören jetzt Eurowings, Germanwings, SunExpress Deutschland, Eurowings Europe, ein knappes Drittel von Air Berlin und der Gutteil von Brussels Airlines an.

Ob sich in diesem Airline-Kartenhaus Kostenstrukturen einer echten Günstig-Ops realisieren lassen, daran zweifeln nicht nur die Anleger. Die Lufthansa-Aktie notierte zum Wochenschluss jedenfalls unter der Marke von 10 Euro.

Trotzdem musste Lufthansa bei Air Berlin zugreifen und einen eiligen Deal machen. Denn ein "unkontrollierter" Zerfall der angezählten deutschen Nummer zwei hätte nicht nur Ryanair und Easyjet Tür und Tor geöffnet, sondern auch Vueling und Transavia neue Chancen im deutschen Flugmarkt gegeben.

Mit einer starken Eurowings will Lufthansa zumindest die Günstigableger der Konzern-Konkurrenten IAG und Air France in Zaum zu halten. Einen Teil der Air-Berlin-Maschinen wird Eurowings ab dem nächsten Jahr an der angekündigten Basis am Flughafen München stationieren, die Transavia für sich entdeckte.

Für Lufthansa geht es 2017 um Marktanteile, für Air Berlin um alles oder nichts.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 02.10.2016 11:10

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Beitrag vom 03.10.2016 - 13:04 Uhr
Das Ganze erinnert mich an die Zeit vor dem Grounding der Swissair.
Mit Hilfe von McKinsey wurde die sog. Hunter Strategie ausgearbeitet, wobei sich folglich an maroden Airlines beteiligt wurde (u.a. LTU und Sabena). Wozu das führte, sollte jedem der sich für Luftfahrt interessiert in Erinnerung sein. Im Prinzip hat sich nichts geändert, die LTU steckt in AB und aus Sabena wurde SN. McKinsey ist auch wieder von der Partie. Einziger Unterschied: LH verlagert das Ganze nicht zu LH, sondern in Eurowings. Die Luftfahrt ist manchmal wirklich putzig.
Beitrag vom 03.10.2016 - 09:08 Uhr
Hier gibt es noch ein paar gute Hintergrund Infos. Aber auch nichts Konkretes zur Integration im Detail. Da hält man sich bei LH noch sehr bedeckt, aber das wird schon noch kommen, wenn die Übernahme durch ist. Im Oktober ist der Termin mit den Shareholder und da wird man wohl den Preis entscheiden. Vorher wird es keine Info geben.

 http://centreforaviation.com/analysis/lufthansa-to-complete-takeover-of-brussels-airlines-for-possible-integration-into-eurowings-304536
Beitrag vom 02.10.2016 - 22:16 Uhr
Hmmm – SN operiert günstiger als LX. Ausserdem fliegen traditionell viele Afrikaner und auch Europäer seit Jahrzehnten gerne über Brüssel. Die Swissair hatte zwar auch ein ausgedehntes Afrika-Streckennetz, aber da ist ja jetzt auch schon 15 Jahre her ... Ich frage mich daher schon, wie SN in das Eurowings hineinpassen soll.


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